Vortag: Die niederrheinische Sprache und das Reeser Platt
Dr. Georg Cornelissen: „Wej hämme de Papp (längs noch niet) op“
Dr. Cornelissen, pensionierter Leiter der Abteilung Sprachforschung beim Institut für rheinische Landeskunde und Regionalgeschichte des LVR in Bonn, ist Autor zahlreicher Publikationen über Dialekte und Regiolekte im Rheinland, er schreibt Zeitungskolumnen und kommt regelmäßig im Fernsehen zu Wort. „De Papp auf haben“ oder „Vom Höcksken auwet Stöcksken kommen“ sind Redensarten der Reeser Alltagssprache des Jahres 2024. Ihre Wurzeln haben sie im alten Reeser Platt. Auch eine Aufforderung wie „Mach die Döppen los!“ ist dem Platt zu verdanken. In seinem Vortrag führt der Sprachwissenschaftler die Zusammenhänge zwischen Platt (Mundart) und der heutigen Umgangssprache in Rees an „knackigen“ Beispielen vor Augen – oder besser: vor Ohren.
Dr. Cornelissen hat kürzlich das Buch „Nix für ungut!“ über Wörter und Wendungen am Niederrhein veröffentlicht. Darin ist auch viel über den Sprachkosmos von Rees zu erfahren. Etwa wenn es um „Hickepick“ oder „Schluffen“ geht, die auf Platt „Heckepeck“ und „Schloffe“ heißen. Alle, die schon mal mit Hickepick zu tun hatten oder immer wieder auf der Suche nach den verschwundenen Pantoffeln sind, werden an diesem unterhaltsamen Abend auf ihre Kosten kommen. Menschen aus Emmerich und sogar „van de gönne Kant“ (vom anderen Rheinufer) sind ebenfalls willkommen.
Sprachwissenschaftler Dr. Georg Cornelissen referiert am 25. Juni im Reeser Bürgerhaus über die Mundart. Foto: privat