Rund 130 Traktoren kamen am Freitag zur Wallfahrt nach Kevelaer. NN-Foto: Gerhard Seybert
6. Oktober 2025 · Kevelaer

Viele Hoffnungslichter – nicht nur für Treckerfahrer

Fünfte Wallfahrt der Oldtimer-Traktorenfreunde zum Erntedankfest in Kevelaer am vergangenen Freitag

KEVELAER. Was damals als eine Pilgeridee für Oldtimer-Traktorenfreunde begann, hat sich mittlerweile zur großen Wallfahrt gemausert: Aus den verschiedensten Ecken des Landes machten sich zum Erntedankfest wieder zahlreiche Pilgerfreunde mit ihren historischen Landmaschinen auf den Weg in die Marienstadt Kevelaer – zum fünften Mal und mit mittlerweile rund 130 ansehnlich herausgeputzten Traktoren und Co.

Ihr Ziel war natürlich der Kapellenplatz mit dem Gnadenbild der Trösterin der Betrübten. Die Mitglieder des Vereins der Schlepperfreunde Hinsbeck können sich noch gut an die erste Ausfahrt erinnern. Sie sind sozusagen die Initiatoren des ratternden Korsos.

Mittlerweile lieben nicht nur sie die Tour in die Wallfahrtstadt Kevelaer. Die Treckerwallfahrt ist für viele zur Herzensangelegenheit geworden. Das hört nicht nur Pastoralreferent Dr. Bastian Rütten gerne: „Wir haben diese Wallfahrt gemeinsam als Wallfahrtsleitung mit den Schlepperfreunden im Wallfahrtsjahr etabliert.“

Viele Besucher kamen für den Gottesdienst aber auch ganz speziell für die bunten, sympathischen Landmaschinen und ihre engagierten Fahrer nach Kevelaer. Das charakteristische Knattern der liebevoll in Schuss gehaltenen alten Maschinenherzen klang einmal mehr wieder nach Musik und nicht nach Lärmbelästigung.

Kurz vor der Mittagszeit begann in der Basilika das feierliche Pilgerhochamt, von dem Rütten schwärmt: „Wir feierten hier vor allem auch, dass wir in diesen verrückten Zeiten, trotz allem, viel Grund zum Danksagen haben.“ Dank für die gute Ernte, Dank für die begeisterungsfähigen Pilger mit und ohne Traktoren, Dank für Hoffnung auf viel Licht in dunkler werdenden Zeiten. Nicht umsonst stand die Wallfahrt in diesem Jahr unter dem Leitgedanken „Pilger der Hoffnung“.

Die Wallfahrt ist für viele mehr als nur eine schöne Ausfahrt. So wie für Klaus Jansen (62), der mit seinem liebevoll restaurierten John Deere aus Weeze angefahren war. „Es ist einfach ein gutes Gefühl, mit dem kirchlichen Segen zu fahren.“ Thomas Timmermanns (62) ist dafür mit seiner Maschine aus Nettetal angereist.

Auch Heinrich Venmanns (88) aus Kevelaer mit seinem Güldner, oder Peter Schmitz (72) von den Treckerfreunden Niederrhein aus Rheurdt mit seinem knallroten Trecker Porsche sehen das so. „Für uns sind die Oldtimer Nervennahrung. Sie halten uns jung und der Segen hier ist unser Highlight“, verrät Schmitz lächelnd. Lediglich das Wetter hätte mit etwas mehr Sonnenschein mitspielen können. Viele Traktoren verfügen über keinen Witterungsschutz. Der gesegneten Ausfahrt tat das keinen Abbruch.

Weitere Impressionen zur Treckerwallfahrt gibt es unter https://www.niederrhein-nachrichten.de/nachrichten/treckerwallfahrt-in-kevelaer-g85.html.

Rund 130 Traktoren kamen am Freitag zur Wallfahrt nach Kevelaer. NN-Foto: Gerhard Seybert