
Verkehrserziehung à la Rainer Niersmann im Gelderner Refektorium
Musiker animiert auf seiner Tour wieder mehr als 700 Kinder zum Mitsingen
GELDERN. Liedermacher Rainer Niersmann tourt seit mehr als 30 Jahren regelmäßig am Niederrhein umher um Kindern im Vorschulalter etwas Wichtiges mit auf den Weg zu geben. Seine Mitmachkonzerte sind beliebt; mit passenden Tanzschritten und lebhaften Songelementen geht es in seinem aktuellen Programm auch in diesem Jahr wieder um das Thema Verkehrserziehung. Bei einem Tourstopp im Refektorium Geldern kamen am heutigen Mittwoch etwa 85 Kinder zusammen.
Bis zum 24. Januar ist Niersmann noch im Raum Geldern unterwegs. Insgesamt elf Auftritte an sieben Standorten deckt er dabei ab. Im Refektorium nahmen Kinder der St.-Adelheid-Schule sowie den Kitas am Rodenbusch und St. Antonius aus Pont teil, weitere Teilnehmer sind etwa die Grundschule Hartefeld, die St.-Michael-Schule sowie die St.-Martini-Grundschule. Immer mit dabei hat Niersmann seine Gitarre mit dem Namen „Tante Mine“.
Spielerisch stellt er sie den Kindern vor denn: Damit Mine gute Töne spielt, muss sie vorher warm gekuschelt werden. Die Kinder lachen und sind gut gelaunt, beteiligen sich dann fleißig an Niersmanns erstem Lied: dem Roboter-Song. Hier wird geklatscht und gehüpft und sich so schon mal auf das richtige Programm eingestellt.
Los geht es nämlich mit einem anschaulichen Beispiel. Auf einem schwarzen Vorhang kleben einige bunte Schmetterlinge aus Papier. Man sieht sie gut und Niersmann bittet die Kinder sie zu zählen. „Acht!“, rufen viele, andere Glauben eher neun oder sogar zehn gesehen zu haben. Überraschend richtig ist zehn. Schwarze Schmetterlinge sind auf dem Tuch perfekt getarnt. Ein Sinnbild für die Auswirkungen verschiedener Kleidung im Dunkeln. Der Musiker animiert die Kinder zum Tragen von auffälliger, heller Kleidung und schafft damit die perfekte Überleitung zu dem ersten wichtigen Punkt: Reflektoren. Gezeigt werden also die verschiedenen Ausführungen der leuchtenden Hilfsmittel. Alles von Warnweste bis Anhänger für den Schulranzen ist dabei.
Weiter bespricht Niersmann mit den Kindern, wie man am sichersten über die Straße geht. Auch hier folgt natürlich eine Demonstration. „Wenn man gerade über die Straße läuft, ist man schneller, als würde man sie schräg überqueren“ betont Niersmann. Natürlich darf vorher aber das „links, rechts und sicherheitshalber noch mal nach links gucken“, nicht fehlen. Anders sieht es bei Ampeln und Zebrastreifen aus. Während es bei der ersten Option heißt „rot heißt stehen und grün heißt gehen“, rät Niersmann beim Zebrastreifen dazu, den Autofahrern mit einem auffallenden Lächeln zu begegnen: „So wird man noch besser gesehen und die Autofahrer halten sicher an.“
Zu guter Letzt geht es um das Tragen eines Fahrradhelms im Straßenverkehr. Hier muss ein Ei dran glauben: bei einem Experiment lässt Niersmann dieses fallen – einmal mit und danach ohne Helm. Die Kinder lachen laut, als das Ei beim zweiten Versuch zerbricht und das glibberige Eiweiß herausfließt. Ziemlich eindeutig. „Der Helm schützt unseren Kopf und das Gehirn. Wenn man hinfällt und sich einen Arm bricht, trägt man einen Gips und nach acht Wochen ist alles wieder gut. Verletzt man sich den Kopf lässt sich das aber meist nicht mehr reparieren. Dann kann man vielleicht nicht mehr sprechen oder sich nicht mehr bewegen“, erklärt der Musiker den Kindern.
Während der Vorstellung stellt sich heraus, die Kinder machen nach eigenen Angaben schon sehr viel richtig, raten bei Niersmanns Fragen eifrig mit und lassen sich zum Tanzen motivieren. Für Niersmann selbst nach 30 Jahren immer noch eine schöne Erfahrung: „Mit Kindern macht es immer spaß. Sie sind überrascht von dem Programm, machen mit und freuen sich. Außerdem sind sie ehrlich und sagen auch mal, wenn etwas ihnen nicht gut gefallen hat. In jedem Fall bekommt man von ihnen aber etwas zurück“, betont er nach der Show. Das Komponieren von Songs sei nicht immer leicht. Es dauere, bis man die besten Reime gefunden habe. „Rolf Zuchowski hat schon über viele Themen gesungen, da ist es nicht immer leicht originelle Formulierungen zu finden. Ich finde aber, das hat bei mir bis jetzt gut geklappt“, sagt Niersmann abschließend stolz. In Zukunft könne er sich auch gut vorstellen, sich noch weiteren Themengebieten zu widmen.
Die Kinder erhalten zum Abschluss an die Veranstaltung jeweils eine CD mit allen Liedern von Rainer Niersmann. Möglich gemacht wurde das von den Sponsoren der Tour. Darunter sind die Sparkasse, das Magazin „Wir ins Geldern“ sowie der Kiwanis Club Gelderland.
Musiker Rainer Niersmann singt über die Wichtigkeit von Reflektoren: vom „Fuß bis zu den Ohren“. NN-Foto J.Kurschatke