Auf dem Foto (v.l.): Pro Kultur Vorsitzende Irene Möllenbeck, Norbert Kohnen und Herbert Kleipaß, Vorsitzender des Emmericher Geschichtsvereins und Leiter des Rheinmuseums, mit den Exponaten. Foto: privat
22. Dezember 2024 · Emmerich

„Unter die Haut gehende Einträge“

Übergabe einiger Kindheitserinnerungen von Ruth N. Taub vom Rheinmuseum an den Jüdischen Kulturraum

EMMERICH. Irene Möllenbeck, Vorsitzende der Bürgeraktion Pro Kultur, war beim Durchblättern des Poesiealbums von Ruth N. Taub tief bewegt. „Das sind zum Teil unter die Haut gehende Einträge“, sagte sie bei der Übergabe einiger Kindheitserinnerungen von Ruth N. Taub vom Rheinmuseum an den Jüdischen Kulturraum. Die 1921 geborene Ruth Taub, geborene Nathan, konnte 1939 vor dem Nazi-Terror in die USA fliehen. Die Exponate, neben dem Poesiealbum eine 55 Zentimeter hohe Puppe und eine Schwarz-Weiß-Aufnahme mit Ruth und Hund „Pietje“ hatte Ruth Taub kurz vor ihrem Tod im Juni 2004 dem „Jüdischen Museum in Emmerich“ geschenkt, das es aber gar nicht gab. Das Paket des Nachlassverwalters aus den USA landete bei Herbert Kleipaß im Rheinmuseum. Die Puppe war durch den Transport arg ramponiert. „Der Kopf der Puppe war zerbröselt“, erinnert sich Kleipaß. Er ließ die Puppe bei einem Puppendoktor reparieren und präsentierte die Gegenstände seit 2005 in der stadtgeschichtlichen Abteilung des Rheinmuseum. Nachdem die Bürgeraktion Pro Kultur im Juni 2019 den Jüdischen Kulturraum im PAN eingerichtet hatte, regte Pro Kultur-Mitglied Norbert Kohnen an, die Kindheitserinnerungen Ruth Taubs in einer Vitrine des Jüdischen Kulturraums auszustellen. Diese Anregung stieß bei Herbert Kleipaß auf großes Verständnis, so dass es jetzt im Rheinmuseum zur Übergabe kommen konnte: „Im Jüdischen Kulturraum ist der Nachlass besser untergebracht“, so Kleipaß. Kohnen betonte: „Das sind die ersten Originalstücke für den Jüdischen Kulturraum, sie waren aber auch im Rheinmuseum gut aufgehoben, weil sie zur Stadtgeschichte dazugehören“.

Auf dem Foto (v.l.): Pro Kultur Vorsitzende Irene Möllenbeck, Norbert Kohnen und Herbert Kleipaß, Vorsitzender des Emmericher Geschichtsvereins und Leiter des Rheinmuseums, mit den Exponaten. Foto: privat