„Umstieg aufs Rad fördern“
Erster Spatenstich: Bauphase der Radvorrangroute am Spoykanal startet
KLEVE. Am Donnerstagnachmittag fiel mit dem symbolischen ersten Spatenstich der Startschuss für die Bauarbeiten an Kleves derzeit größtem Radverkehrsprojekt. Entlang des Spoykanals baut die Stadt Kleve über die kommenden Monate eine Radvorrangroute von der Innenstadt über das Gewerbegebiet bis in die Ortschaften im Norden des Stadtgebietes. Neben rund eineinhalb Kilometern Radweg direkt am Wasser wird auch eine eigene Radwegbrücke gebaut, um die Trasse über den Altrheinarm „Tweestrom“ zu führen.
„Die Radvorrangroute ist ein herausragendes Radwegprojekt der Stadt Kleve. Bei der Trasse entlang des Spoykanals geht es darum, einen direkten, sicheren und komfortablen Lückenschluss im Radverkehrsnetz unserer Stadt zu schaffen, um den Umstieg auf das Rad zu fördern“, betont Kleves Bürgermeister Markus Dahmen. Entsprechend freute sich Dahmen darüber, mit dem Spatenstich die weitere Bauphase einzuläuten.
Seit Jahresbeginn 2025 konnten bereits vorbereitende Arbeiten für die nun beginnenden Bauarbeiten durchgeführt werden. Notwendige Rodungen sind genauso erfolgt wie das Mulchen von Flächen und Kampfmittelsondierungen. Mit dem Spatenstich rücken nun auch die Bagger an: Es starten parallel sowohl die Bauarbeiten am Radweg als auch die Arbeiten zur Errichtung der Radwegbrücke. „Der Radweg wird auf seiner gesamten Länge als Zweirichtungsradweg mit einer nutzbaren Breite von drei Metern ausgeführt, sodass Begegnungsverkehr problemlos möglich ist“, erklärt Pascale van Koeverden, Mobilitätsmanagerin der Stadt Kleve. Man folge damit den aktuellen Anforderungen an Radschnellverbindungen und Radvorrangrouten, so die Expertin. Auf eine Beleuchtung der Strecke wird aus Artenschutzgründen verzichtet. Begonnen wird der Radwegbau auf Höhe der Kreuzung zwischen Siemensstraße und Karl-Kisters-Straße. An dieser Stelle können die Baumaschinen ungehindert zwischen der Bebauung hindurch bis zum Spoykanal gelangen. Von dort aus wird der Radweg als Wanderbaustelle abschnittsweise errichtet.
Für die notwendige Querung des Tweestroms entsteht eine schlanke Rohrbogenbrücke aus Stahl mit abgehängter Fahrbahn. Ein rutschhemmender Kunststoff in Holzbohlenoptik soll als Fahrbahnbelag dafür sorgen, dass die Brücke auch bei schlechten Witterungsverhältnissen gefahrlos benutzt werden kann. Zwischen den Geländern wird die Brücke vier Meter messen und den Radfahrenden damit auch im Begegnungsverkehr ausreichend Platz bieten. Planmäßig sollen die Bauarbeiten am Radweg und der Brücke bereits im Frühjahr 2026 abgeschlossen sein, soweit die Witterung einem zügigen Baufortschritt nicht entgegensteht.
Bei einer berechneten Investitionssumme von rund 4,7 Millionen Euro wird das Projekt im Rahmen der Förderrichtlinie Nahmobilität sowie des Sonderprogramms Stadt und Land durch das Bundesverkehrsministerium mit Fördermitteln in Höhe von 4,46 Millionen Euro unterstützt. Im Rahmen der bislang erfolgten Ausschreibungen zeichnet sich jedoch ab, dass die Baukosten womöglich geringer ausfallen werden als ursprünglich geplant. Gerade im Bereich der Radwegarbeiten liegen die Angebote unterhalb der Kostenkalkulation.
Auf Einladung von Bürgermeister Markus Dahmen trafen sich Vertreter der beteiligten Firmen, aus Politik und Verwaltung zum Spatenstich. NN-Foto: Rüdiger Dehnen