Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp (l.) unterstützt Rainer Benien (r.) bei seiner Kandidatur. NN-Foto: SP
6. Januar 2025 · Wesel

Ulrike Westkamp tritt nach 21 Jahren nicht wieder an

Wesels Bürgermeisterin geht im Herbst in den Ruhestand / Für die SPD wird Rainer Benien kandidieren

WESEL. Im Herbst dieses Jahres wird in Wesel definitiv eine Ära zu Ende gehen – die Ära von Ulrike Westkamp (SPD) als Bürgermeisterin der Stadt Wesel. Im Oktober 2025 übt die mittlerweile 65-Jährige dieses Amt seit 21 Jahren aus und es werden darüber hinaus nicht mehr Jahre werden, wie Westkamp am Montag auf einer Pressekonferenz bekanntgab. „Ich werde nicht wieder antreten“, sagte Westkamp. Sie habe zwar lange über diese Entscheidung nachdenken müssen, aber sei letztendlich zu dem Entschluss gekommen, dass sie nun in Rente gehen möchte – allerdings auch mit einem weinenden Auge. „Ich bin immer gerne Bürgermeisterin gewesen und bin es auch noch gerne. Es war eine intensive und erlebnisreiche Zeit“, betonte Westkamp am Montag.

Bei der Pressekonferenz stellte die SPD Wesel auch direkt ihren Bürgermeister-Kandidaten für die diesjährige Kommunalwahl vor: Der bisherige Beigeordnete Rainer Benien (39) soll Westkamps Nachfolge antreten. Der Vorstand der SPD Wesel habe sich am vergangenen Freitag einstimmig für seine Kandidatur ausgesprochen, wie der Stadtverbandsvorsitzende Rafael Lorberg erklärte. Westkamp selbst habe Benien vorgeschlagen und angesprochen. „Er ist schon jung Beigeordneter geworden und hat die Verwaltung – und auch das Führen einer Verwaltung – von der Pike auf gelernt. Ich bin überzeugt davon, dass er der richtige Kandidat ist“, sagte Westkamp.

Benien lebt seit 2011 in Wesel, kommt aber gebürtig aus Kirchhellen. An der Ruhr-Universität in Bochum studierte er Geografie. Das Studium beendete er mit dem Master Abschluss. „In meinem Studium ging es schon um die Stadtentwicklung“, berichtete Benien, der seine berufliche Karriere am Zentrum für Kompetenzentwicklung an der Hochschule Ruhr West startete, bevor er zum Verein Deutscher Ingenieure (VDI) ging. Diesen vertrat er in der Öffentlichkeit und bei parlamentarischen Verfahren. „Hier gehörten aber auch mehrtägige Dienstreisen dazu“, erinnerte sich Benien im Pressegespräch.

Um zumindest abends bei seiner Frau und seinen mittlerweile zwei Kindern (sechs und zehn Jahre alt) sein zu können, ergriff er 2017 die Chance und wurde Beigeordneter für die Fachbereiche Schule, Sport und Kultur, Jugend sowie Soziales, Integration und Wohnen der Stadt Wesel. „Als solcher bin ich bereits nah an den Menschen und versuche ihnen eine Perspektive zu geben“, sagte Benien, der erst im November 2024 für weitere acht Jahre als Beigeordneter wiedergewählt wurde. Seine Erfahrung und Expertise in der Weseler Verwaltung seien aber nicht das Einzige, was ihn für das Amt auszeichne. „Langfristigkeit, Disziplin und Durchhaltevermögen – ich bringe alles mit“, sagte Benien selbstbewusst.

Der 39-Jährige startet sofort in den Wahlkampf; er setze aber nicht auf ein klassisches Wahlprogramm, „sondern auf ein Dialogprogramm, das noch in dieser Woche startet“. Online seien Weseler Bürger dabei aufgerufen, an einer Umfrage teilzunehmen und Feedback zu geben. Sie solen beantworten, wo sie die Stadt Wesel in Zukunft sehen würden, was besser gemacht werden müsse und welche Schwerpunkte sie setzen würden. Benien will aber auch mit den Bürgern vor Ort ins Gespräch kommen. Dazu möchte er auch die Außenbereiche wie Büderich und Ginderich besuchen.

Sabrina Peters

Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp (l.) unterstützt Rainer Benien (r.) bei seiner Kandidatur. NN-Foto: SP