
Tolkien-Tage suchen nach einer dauerhaften Heimat
Die Arbeit für die Ehrenamtlichen erleichtern
NIEDERRHEIN. Die Tolkien Tage, die mit bis zu 17.000 Gästen an vier Tagen als weltweit größte Veranstaltung zu den Werken von J.R.R. Tolkien gelten, stehen weiterhin im Zeichen des Wandels. Um die Veranstaltung auch in Zukunft verlässlich durchführen zu können, wird ein dauerhaftes Gelände benötigt, das den besonderen Anforderungen dieser vollständig ehrenamtlich getragenen Großveranstaltung gerecht wird.
Bereits 2022 wurden erste Überlegungen angestellt, die Tolkien Tage an einem neuen Ort zu verankern. Gespräche mit der Stadt Geldern führten zeitweise zu der Hoffnung, auf dem Rasenplatz in Pont ein festes Zuhause zu schaffen. Dort sollte, analog zu einem Trainingsgelände für Sportvereine, die Möglichkeit entstehen, ganzjährig an Kulissen zu arbeiten, diese zu pflegen und zu lagern. Auch eine dauerhafte Zelthalle war als Lager und später als Ausstellungs- und Künstlerhalle angedacht. Weiter sollte eine Containeranlage als Werkstatt und zusätzliches Lager dienen.
Diese Pläne ließen sich jedoch nicht realisieren. Eine Einigung mit dem Verpächter der Flächen kam nicht zustande. Zudem ergab eine planungsrechtliche Anfrage bei der Bezirksregierung, dass eine dauerhafte Errichtung der benötigten Halle auf dieser Fläche nicht genehmigungsfähig wäre. Der Rasenplatz musste daher wieder geräumt werden, sodass Kulissen weiterhin jährlich auf- und abgebaut, transportiert und eingelagert werden müssen – eine enorme Herausforderung für das ehrenamtliche Team.
Aktuell prüfen die Veranstalter mehrere Optionen:
• mögliche Erweiterungen und Umnutzungen von Flächen rund um das bestehende Sportgelände in Pont
• eine alternative Veranstaltungsfläche in Geldern
• Standorte in einem Umkreis von bis zu 25 Kilometern
Für eine dauerhafte Lösung wird ein Gelände gesucht, das folgende Voraussetzungen erfüllt: mindestens zwei Hektar Fläche für eine ganzjährige Nutzung mit Kulissen und Zelthalle; mindestens drei Hektar angrenzend für die Veranstaltung selbst, drei bis vier Hektar für Parkflächen sowie drei bis vier Hektar für die Campsite.
Insgesamt wird also eine Fläche von elf bis 20 Hektar benötigt, die sowohl Freiflächen als auch Baumbestand bietet und sich für die besonderen Anforderungen der Veranstaltung eignet. Vorhandene Gebäude könnten dabei in die Nutzung integriert werden.
Die Tolkien Tage werden von der Deutschen Tolkien Gesellschaft seit 2009 in Pont durchgeführt. Was mit einem Budget von 200 Euro begann, ist heute eine internationale Großveranstaltung, die nach wie vor vollständig ehrenamtlich organisiert und getragen wird. Ziel ist es, die Veranstaltung auch in Zukunft in der Region am Niederrhein zu halten und dafür die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen. 2026 finden die Tolkien Tage wie gewohnt auf dem bisherigen Gelände in Pont statt.
Die Deutsche Tolkien Gesellschaft bittet Eigentümer, Kommunen und Institutionen, die über geeignete Flächen im Umkreis von Geldern verfügen oder Kooperationen ermöglichen können, sich zu melden per E-Mail an sebastian.richartz@tolkiengesellschaft.de oder unter Telefon 02831/991503.
Auch Zauberer und Pferdeherrn hören sich um nach einem geeigneten Veranstaltungsgelände für zukünftige Tolkien Tage. Fotos: Torsten Dreizehnter