
Teller-Tausch unter Freunden
Verein Denkmal an Sonsbeck freut sich über weitere antiquarische Keramikteile
SONSBECK. Der Arbeitskreis niederrheinische Irdenware hält Kontakte zu den verschiedenen Töpferorten, die es am Niederrhein gab und auch heute noch gibt. Hierüber entstand auch eine Verbindung zum Heimatverein Tönisberg. In einer Baustelle an der Spülstraße in Sonsbeck wurde durch einen aufmerksamen Bürger einiges an Fragmenten Niederrheinischer Irdenware geborgen.
Das waren im wesentlichen Scherben, manche datiert mit 1700 oder 1722. Der 2. Vorsitzende des Heimatvereins Tönisberg, Lutz Weynans, war dort vorher auch schon fündig geworden und hatte aus den Scherben drei Teller zusammengesetzt. Darunter auch ein Teller mit einer Vogeldarstellung, datiert von 1722. Der Heimatverein hat nun seit kurzem eine neue Heimatstube im Haus Baaken. Für die dortige Vitrine mit Keramikexponaten wäre es natürlich schön auch noch einige weitere Exponate aus Tönisberger Produktion zu haben. In der Sammlung niederrheinischer Keramik in der Gommanschen Mühle befand sich ein IHS Teller und ein IVEN 1888 Teller, die beide offensichtlich aus Tönisberg stammen. „Warum soll man für die Heimatstube in Tönisberg nicht unsere beiden Teller zur Verfügung stellen, da dort Keramik aus Sonsbeck vorhanden ist, und die Exponate tauschen?“ stellte sich der Vorstand des Vereins Denkmal an Sonsbeck die Frage und beauftragte das Ehrenmitglied Heinz-Peter Kamps, der noch über die Kontakte verfügte, mit der Kulturstiftung der Sparkasse am Niederrhein und dem Heimatverein Tönisberg einen Tausch der Exponate herbeizuführen.
Dieser Tausch erfolgte nunmehr und damit verfügt die Ausstellung in der Mühle über weitere antiquarische Keramikteile aus einer Sonsbecker Töpferei. Sonsbeck war übrigens vor der Industrialisierung der Keramikherstellung mit 23 Töpfereien vor Ort einer der bedeutendsten Töpferorte am Niederrhein und exportierte Töpferwaren über den Rhein bis nach Rotterdam und England.
Lutz Weynans (l.) mit dem Teller aus Tönisberger Produktion und Heinz-Peter Kamps (r.) mit dem Sonsbecker Teller von 1722 und der Vogeldarstellung. Foto: Denkmal an Sonsbeck