Strohlagerbrand in Labbeck
9. September 2025 · Sonsbeck

Strohlagerbrand in Labbeck

Erst am Montagabend war der Einsatz für die Feuerwehren beendet

SONSBECK. Ein Strohlagerbrand in Labbeck führte am Samstag zu einem Großeinsatz der Sonsbecker Feuerwehr. Menschen kamen nicht zu Schaden, ein benachbarter Geflügelstall konnte erfolgreich geschützt werden. Als besondere Herausforderung stellte sich die Dacheindeckung der Halle heraus.

Am frühen Samstagmorgen wurden die Einheiten der Feuerwehr Sonsbeck mit dem Stichwort B4 Bauernhofbrand zur Marienbaumer Straße in Labbeck gerufen. Dort brannten in einem überdachten Strohlager auf einer Fläche von 15mal 60 Meter mehrere hundert Rundballen in voller Ausdehnung. Die ersten Maßnahmen der Feuerwehr richteten sich auf den Schutz des benachbarten Geflügelstalls, um eine Ausbreitung des Brandes zu verhindern. Zur Wasserversorgung wurde ein Löschwasserbrunnen auf dem Hof genutzt, weiterhin wurde eine 800 Meter lange Schlauchleitung zu einem Hydranten an der Kirche in Labbeck aufgebaut. Aufgrund der Rauchentwicklung wurde eine Warnung der Bevölkerung über Warn-Apps wie Nina veranlasst. Die Halle stürzte nach kurzer Zeit ein. Wegen des Baujahrs des Gebäudes und der Art der Dacheindeckung bestand der Verdacht, dass dort asbesthaltiger Faserzement verbaut gewesen sein könnte. Vor dem möglichen Einatmen dieser Fasern mussten sich die Einsatzkräfte fortan schützen. Zur Beurteilung der Lage und Beratung der Einsatzleitung wurde das Landesamt für Natur, Umwelt, Klima (Lanuk NRW) angefordert. Das Lanuk nahm Proben sowohl an der Einsatzstelle als auch im Ortsgebiet Labbeck, um diese auf verschiedene Brandprodukte und Asbest zu überprüfen. In den Proben des Dachs, die unmittelbar neben der brennenden Halle eingesammelt wurden, bestätigte sich am Abend der Asbestverdacht.

In Labbeck konnte das Lanuk NRW glücklicherweise keine Fragmente des Daches finden, diese sind an der Einsatzstelle verblieben. Die Analyse der dort genommenen Wischproben auf andere Stoffe steht noch aus. Mehrere Spielplätze wurden durch die Ordnungsbehörde vorsorglich gesperrt. Die Feuerwehr setzte Wasserwerfer ein, um den Brand zu bekämpfen und möglicherweise vorhandene Asbestfasern zu binden. Hierbei halfen mehrere Sonsbecker Landwirte mit Beregnungsanlagen. Alle Maßnahmen erfolgten in enger Abstimmung mit den hinzugezogenen Behörden wie Ordnungsamt, Umweltamt, Lanuk NRW, Polizei. Auch die Kreisbrandmeister und die Kreisleitstelle in Wesel unterstützen die Führungsarbeit.

Weiterhin im Einsatz waren das Technische Hilfswerk mit Kräften aus den Ortsverbänden Wesel und Moers, der Kreisverband Niederrhein des Deutschen Roten Kreuzes, welcher die Verpflegung der eingesetzten Kräfte sicherstellte, der Einsatzleitwagen ELW 2 des Kreises Wesel mit Besatzung aus der IuK-Gruppe. Ein Sonsbecker Unternehmer bot Unterstützung mit einem Tanklastzug voll Löschwasser an. Die Gemeindeverwaltung unter Bürgermeisterin Bogedain übernahm die Information der Bevölkerung und die zahlreich auftretenden Presseanfragen.

Gegen Mittag zeigten die Löschmaßnahmen Wirkung, das Feuer war unter Kontrolle. Ab 14 Uhr lösten Einsatzkräfte der Feuerwehren Alpen und Xanten die Feuerwehr Sonsbeck an der Einsatzstelle ab. Am Sonntag um 2 Uhr übernahm wieder die Feuerwehr Sonsbeck in einem Schichtdienst. Dieser wurde bis Montagabend 22.15 Uhr aufrecht erhalten. Dann wurde die Einsatzstelle unter Auflagen und bis zur Veranlassung weiterer Maßnahmen zur fachgerechten Entsorgung des betroffenen Materials an den Eigentümer übergeben.

Für die Feuerwehr Sonsbeck begannen bereits am Samstag die Maßnahmen zur schrittweisen Wiederherstellung der vollen Einsatzbereitschaft. Die eingesetzte Schutzkleidung wurde einer fachgerechten Reinigung zugeführt, eingesetzte Fahrzeuge und Geräte entsprechend der Empfehlungen des Lanuk gereinigt.

Während des gesamten Einsatzes wurden Feuerwehr und weitere Einsatzkräfte trotz der großen eigenen Betroffenheit von den Eigentümern des Hofes versorgt und unterstützt. Dies ist keine Selbstverständlichkeit und hat, wie die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten, zum Einsatzerfolg und Minimierung des Schadens beigetragen. Auch die Arbeitgeber der ehrenamtlichen Einsatzkräfte, die den einsatzbedingten Ausfall ihrer Mitarbeiter kompensieren müssen, seien an dieser Stelle erwähnt. Durch diesen Einsatz aller Beteiligten gab es glücklicherweise keine Verletzten und auch die Tiere auf dem Hof kamen nicht zu Schaden. Eine Gefahr für die Labbecker Bevölkerung durch Asbest besteht und bestand ebenfalls nicht. Die Maßnahmen wegen der aufgetreten Ruß- und Aschepartikel werden nach Vorliegen der Laborergebnisse des Lanuk von der Gemeinde als Ordnungsbehörde veranlasst.