
Stadt Straelen verleiht Friedrich-Brücker-Preis
Die Preisträger sind Günther Reufsteck und Heinz Velmans
Vor knapp 60 Jahren, am 25. Mai 1964, hat der Rat der Stadt Straelen die Friedrich-Brücker-Stiftung zur Förderung und Erhaltung der niederrheinischen Mundart ins Leben gerufen. In diesem Jahr feiert die Stiftung somit auch ihr rundes Jubiläum.
Straelens Bürgermeister Bernd Kuse verlieh den Heimatpreis im Straelener Hof, untermalt von einem abwechslungsreichen Programm mit musikalischer Begleitung von Anita Mysor sowie Ben Handke und Vorträgen auf Platt von Jürgen Coenes, Hanne Eckhardt und Franz Kretz sowie Leni Brimmers.
Der Bürgermeister hob das Engagement der beiden Preisträger in seiner Laudatio hervor und bedankte sich für ihren unermüdlichen Einsatz für dieses Kulturgut:
„Seit 1977 lebt Günther Reufsteck in Straelen. 1986 wurde er Mitglied in unserem Kulturring. 1988 stieg er dort in die Vorstandsarbeit ein und war anschließend von 1994 bis 2008 Vorstandsvorsitzender des Kulturrings. Zusammen mit seinen Mitstreitern unterstützte er den jährlich stattfindenden Schüler-Vorlesewettbewerb in der Sparkasse in Straelen. Innerhalb des Kulturrings bildete sich die Mundartinitiative „Stroels Ploatt mott leäve“, an der Herr Reufsteck aktiv beteiligt war.
Unser zweiter Preisträger Heinz Velmans ist in Boekholt aufgewachsen zwischen vielen plattsprechenden Kindern und Erwachsenen, wodurch sein Interesse am Platt geweckt wurde. Vom „Oevend op Stroels Ploatt“ erfuhr er durch seine Eltern.
Er hat unzählige Gedichte, Lieder, Sketche und kleine Theaterstücke ins Platt übertragen oder selber auf Platt gedichtet. Besonders beeindruckend sind Heinz Velmans Übertragungen von Hits und Schlagern ins Stroels Ploatt. Und auch die inhaltlich komplexen und schwierigen Texte für die Rubrik „Neues aus dem Stadtarchiv“ werden von ihm inhaltlich und sprachlich hervorragend ins Platt übertragen. Im Mundartkreis des Kulturrings ist Heinz Velmans die tragende Säule, ein Motor, ohne den die Zukunft des Stroels Ploatt in unserer Region nicht denkbar wäre.“
Im Vorfeld hatte ein sechsköpfiges Gremium, das sich aus Mitgliedern des Rates der Stadt Straelen, des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Kultur der Stadt, des Kulturausschusses des Kreistages sowie des Redaktionsausschusses des Geldrischen Heimatkalenders zusammensetzt, über die diesjährigen Preisträger entschieden.
Der Name des Preises geht zurück auf den Mundart- und Heimatdichter Friedrich Brücker, der in Straelen geboren wurde. Sein Geburtshaus ist bis heute in der Klosterstraße erhalten.
Der Friedrich-Brücker-Preis ging vor wenigen Tagen an Heinz Velmans(l.) und Günther Reufsteck (r.). Bürgermeister Bernd Kuse (M.) hielt die Laudatio. NN-Foto: Theo Leie