
Stadt Geldern möchte weiter in Bildung und Infrastruktur investieren
Entwurf des Gelderner Haushalts vorgestellt: Keine Steuererhöhungen für das kommende Jahr geplant
GELDERN. In der jüngsten Sitzung des Gelderner Stadtrats hat die Stadt Geldern den Entwurf für den städtischen Haushalt fürs kommende Jahr vorgestellt. Die gute Nachricht: „Wir planen keine Steuererhöhungen für das kommende Jahr“, hob Kämmerer Thomas Knorrek deutlich. Die Grund- und Gewerbesteuer sollen laut des Haushaltsentwurfs nicht weiter angehoben werden. Zu beachten sei jedoch, dass die aktuelle Grundsteuerreform dazu führen werde, dass zwar nicht alle, aber einige Bürger durch die angepassten Hebesätze eine höhere Grundsteuer zahlen müssten als zuvor. Seitens der Stadt Geldern ist aber keine zusätzliche Erhöhung der Hebesätze vorgesehen. Ebenfalls nicht erhöht werden soll die Hundesteuer.
Wie in anderen Kommunen sei der Handlungsspielraum im Vergleich zum Vorjahr zwar nicht wirklich besser geworden. Ein Problem laut Knorrek: 90 Prozent der kommunalen Erträge seien nicht beeinflussbar, sondern fremdbestimmt. Die prognostizierten Aufwendungen belaufen sich demnach auf rund 136 Millionen Euro, die Erträge auf rund 127 Millionen Euro. Abzüglich des sogenannten „globalen Minderaufwands“ in Höhe von zwei Prozent würde dies für 2025 ein Defizit von rund sechs Millionen Euro bedeuten.
„Aber auch unter schwierigeren Rahmenbedingungen und begrenzteren Spielräumen wollen wir unseren Gelderner Weg weitergehen“, macht Bürgermeister Sven Kaiser deutlich. „Das heißt: Wir wollen weiterhin Investitionen tätigen, von denen unsere Bürger nicht nur morgen, sondern auch in den nächsten Jahrzehnten profitieren.“
Investitionen sollen dabei schwerpunktmäßig in die Bereiche Bildung, städtische Infrastruktur, Wohnbau und in die Infrastruktur der Freiwilligen Feuerwehr getätigt werden. Die größten Investitionen sind mit 20 Millionen Euro für den Bereich Schulen und Kitas eingeplant. Für die Infrastruktur stehen 9,1 Millionen Euro im Haushaltsentwurf. Die Feuerwehr soll mit knapp 4,2 Millionen Euro unterstützt werden und für den Wohnbau sind Investitionen in Höhe von vier Millionen Euro vorgesehen. Projekte, die 2025 anstehen, sind etwa der Bau des Veerter Feuerwehrgerätehauses, die Modernisierung der Veerter Martini-Schule oder des Friedrich-Spee-Gymnasiums.
Stark belastet worden sei der Haushalt in den vergangenen Jahren unter anderem durch die steigenden Energie- und Personalkosten sowie die Zinsentwicklung und Inflation. Auch die Kreisumlage, die ab dem kommenden Jahr nur für Geldern um drei Millionen Euro erhöht wird, ist eine große, zusätzliche finanzielle Herausforderung.
„Schaut man sich Geldern im Vergleich mit anderen Kommunen an, ist unsere Verschuldung noch im Rahmen“, erklärt Gelderns Kämmerer. „Zudem war und ist es die richtige Entscheidung zu investieren. Wir müssen zukunftsgerichtet denken, wenn wir die Lebensqualität in Geldern erhalten und die Stadt weiter modernisieren wollen. Darum wollen wir auch weiter investieren.“
Zudem gebe es trotz vieler schlechter Vorzeichen auch einige Lichtblicke. Zu denen zählt Knorrek unter anderem die aktuell zu beobachtende sinkende Zinsbewegung. Potenzial böte auch der Ausbau der interkommunalen Zusammenarbeit. „Außerdem hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass das Endergebnis meist besser ist als die Prognosen“, hebt Knorrrek hervor.
So geht es nun weiter: Der Gelderner Stadtrat hat den Entwurf der Haushaltssatzung für 2025 einstimmig entgegengenommen und zur Beratung an die zuständigen Ausschüsse verwiesen. In dieser Woche haben die Haushaltsberatungen in den verschiedenen Ausschüssen begonnen. In der kommenden Woche beraten unter anderem der Sport, Ausschuss für Umwelt, Mobilität und Liegenschaften sowie der Kulturausschuss. Alle Ausschuss-Termine sowie die jeweiligen Tagesordnungspunkte sind unter ris.geldern.de zu finden.
Thomas Knorrek und Sven Kaiser haben den Entwurf des Gelderner Haushalts für 2025 vorgestellt.Foto: Stadt Geldern