Bürgermeister Sven Kaiser (l.) und Wirtschaftsförderer Guido Ingenbleek sprachen mit Simone Germes-Rütters unter anderem über den Fachkräftemangel und erneuerbare Energien. Foto: Stadt Geldern/Gossens
30. April 2025 · Geldern

Stadt Geldern besucht weitere lokale Unternehmen

Sven Kaiser und Guido Ingenbleek zu Besuch bei „Germes Heizung & Sanitär“

GELDERN. Seit mehr als 30 Jahren ist die Firma „Germes Heizung & Sanitär“ aus Geldern nicht mehr wegzudenken. Ansässig im Walbecker Gewerbegebiet bietet der Familienbetrieb seinen Kunden einen umfassenden Service. Im Rahmen der Unternehmensbesuchsreihe der Stadt Geldern tauschten sich Bürgermeister Sven Kaiser und Wirtschaftsförderer Guido Ingenbleek nun vor Ort mit Geschäftsführerin Simone Germes-Rütters über Themen wie erneuerbare Energien, Fachkräftemangel und die energiepolitischen Auswirkungen des Ukraine-Krieges aus.

Insbesondere das Thema erneuerbare Energien sei derzeit top aktuell. Dabei sei der in den letzten Zügen stehende Neubau der St.-Michael-Schule in Geldern ein großes und wichtiges Vorzeigeprojekt – auch im Hinblick auf den Einbau des Eisspeichers. „Es beginnen jetzt die letzten Schritte und es wird sehr spannend“, so Germes-Rütters. Der Eisspeicher, der in Geldern erstmalig zum Einsatz kommt, ist auch für die Walbecker Firma eine neue Erfahrung. Bürgermeister Sven Kaiser ergänzt: „Die Michael-Schule ist das erste unserer Schulmodernisierungs-Projekte, bei dem wir einen Eisspeicher als Wärmequelle nutzen. Es freut uns deshalb, dass wir mit der Firma Germes einen kompetenten und lokalen Partner an unserer Seite haben.“ Für die Befüllung des Eisspeichers hat die Sanitärfirma bereits Unterstützung von der Walbecker Feuerwehr zugesagt bekommen. „Die Feuerwehr wird uns Schläuche zur Verfügung stellen, damit die Befüllung des Eisspeichers schneller vonstattengehen kann“, erklärte die 39-Jährige.

In Geldern sieht die Geschäftsführerin noch viel Potenzial, da „es noch viele Altbestände gibt, die das Potenzial für neue Wärmeoptionen besitzen.“ Weiteres Potenzial sieht sie zudem im Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). „KI ermöglicht die Regulierung und die individuelle Anpassung des Energieverbrauchs auf die jeweiligen Nutzer“, so Germes-Rütters. „Das ermöglicht eine Minimierung des Energieverbrauchs.“

Simone Germes-Rütters teilt sich die Geschäftsführung des Familienbetriebes mit ihrem Bruder Bernd Germes. Aktuell arbeiten in der Firma 26 Mitarbeitende. Auch ein Azubi wird pro Jahr in dem Unternehmen ausgebildet. Künftig soll die Anzahl jedoch erhöht werden. „Wir haben einen guten Zulauf beim Nachwuchs und auch bei den erfahrenen Fachkräften“, freut sich die Walbeckerin. „Unsere Mitarbeitenden sind unsere wichtigste Ressource“, stellt Germes-Rütters klar. Ein größeres Problem als der Fachkräftemangel stellt für das Unternehmen die zunehmende Bürokratie dar. Vor allem die Vergabeprozesse von öffentlichen Ausschreibungen seien kompliziert geworden. „Wir sind gut positioniert, aber es gibt viele neue Bestimmungen und mehr Papierkram“, so Germes-Rütters. Dies verkompliziere einige Prozesse und schade der Effizienz der Projekte.

Gemeinsam mit Kaiser und Ingenbleek schaute Germes-Rütters zudem auf die Herausforderungen zu Beginn des Ukraine-Krieges zurück. „Zu Beginn des Krieges war es sehr schwierig für die Branche, insbesondere da wir mit Tagespreisen konfrontiert waren. Wir waren daher nicht in der Lage, feste Angebote zu schreiben“, erinnert sich Germes-Rütters. Die Unsicherheit sei eine Herausforderung gewesen – sowohl für die Firma, als auch die Kunden. Inzwischen sei es wieder möglich, längerfristige Angebote auszustellen. In den nächsten Wochen werden Sven Kaiser und Guido Ingenbleek die Unternehmensbesuchsreihe fortsetzen, um mit lokalen Unternehmern in Kontakt zu bleiben.

Bürgermeister Sven Kaiser (l.) und Wirtschaftsförderer Guido Ingenbleek sprachen mit Simone Germes-Rütters unter anderem über den Fachkräftemangel und erneuerbare Energien. Foto: Stadt Geldern/Gossens