Platz für künstlerische Projekte und Veranstaltungen
Die Sanierung der baulichen Strukturen des Koekkoek-Gartens ist abgeschlossen
KLEVE. Die Geschichte des Gartens hinter dem B.C. Koekkoek-Haus beginnt mit dem Ankauf eines Vorgänger-Gartens mit Stadtturm und Stadtmauerteilen durch B.C. Koekkoek Anfang der 1840er Jahre. 1843 baute der Künstler den ehemaligen Stadtturm in ein Atelier mit Aussichtsterrasse, das sogenannte Belvedere um (heute Privatbesitz van Ackeren).
Der ursprünglich viel größere, parkähnliche Garten wurde im Laufe der Geschichte mehrfach geteilt. Heute befindet sich hinter dem 1848 gebauten Wohnpalais des Künstlers ein unter Denkmalschutz stehender Gartenteil, der in den Hang hinein gebaut eine Terrassenebene mit abschließender historischer Rundmauer und eine obere Gartenebene umfasst. Diese ist über eine zweiseitige Freitreppenanlage erreichbar. In der Seitenachse wurde um 1910 ein Jugendstilbrunnen (Gerd Brüx) gebaut. Der Garten wurde 1983 durch Rose und Gustav Wörner überplant und mit einem Wegesystem, angelehnt an historische Gärten der Zeit, versehen.
Ein weiterer Gartenteil in Privatbesitz schließt sich oberhalb in der Achse an. Auch dieser Gartenteil wurde 1983 durch Rose und Gustav Wörner in Absprache mit dem Besitzer Werner van Ackeren überplant, um eine Einheit zu schaffen. Ein trennender Zaun wurde damals entfernt. Der Garten van Ackeren steht nicht unter Denkmalschutz. Der Pflanzenbestand des Koekkoek-Gartens ist nicht mehr original. Der Garten verfügt aber über älteren Baumbestand, der in die Planung Wörner eingeflossen ist.
Die Stiftung B.C. Koekkoek-Haus ist aufgrund mangelnder finanzieller Möglichkeiten nicht in der Lage einen gewerblichen Gärtner für die Pflege des Gartens einzusetzen. Die Pflege wird seit 2014 von einer Gruppe von Ehrenamtlichen in Begleitung eines ebenfalls ehrenamtlich arbeitenden Gärtners/ Baumspezialisten übernommen, die sich einmal monatlich treffen. Seitdem wird der Garten zunehmend in das museale Geschehen mit einbezogen: es finden Offene Gartenpforten, Cafeteria, Konzerte, Gartenführungen statt. Da es sich um den einzigen noch vorhanden Privatgarten des 19. Jahrhunderts in öffentlichem Besitz handelt, spielt dieser für Kleve eine wichtige Rolle.
In Absprache mit der Gartendenkmalpflege im Rheinland (Dr. Petra Engelen, Abtei Brauweiler) wurde ein aktualisierter Gartengrundriss mit Bepflanzung (Bestand und Planung) für beide Gartenteile (Museum und Privatbesitz van Ackeren) erstellt, der mit Einsatz von Freiwilligen-Arbeit eine Pflege des Gartens für die Zukunft realisierbar macht. Die dringende Sanierung der baulichen Strukturen des Gartens (historische Mauern, darunter auch ein Stück der alten Klever Stadtmauer), Wegebelag, Sicherheitsgeländer, Brunnenanlage) wurde 2022 bis 2024 mit Fördermitteln des LVR (Regionale Kulturförderung) und des Bauministeriums NRW (Denkmalförderung) mit einem Förderbetrag von insgesamt 70.000 Euro umgesetzt. Der Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve sprang für kleine nicht vorhersehbare Kosten ein: Die Mauerabdeckung der historischen Rundmauer auf der Terrasse musste teilweise ergänzt werden. Eine Ergänzung der Bepflanzung soll bis zur Landesgartenschau 2029 abgeschlossen sein. Sie enthält historische Pflanzen der Koekkoek-Zeit und vor allem Pflanzen, pflegeleicht sind und die zunehmende Trockenheit aushalten sowie und in Schattenlage (Bäume) gedeihen. Der Garten soll in Zukunft der Öffentlichkeit mehr zugänglich gemacht werden als Platz für künstlerische Projekte und Veranstaltungen. Eine Skulptur des Urenkels von B.C. Koekkoek, Barend Issleiber (Alpirsbach 1943-1987 Locarno/ Schweiz) hat im September 2024 auf der Terrassenebene einen würdigen Platz gefunden.
Der Garten soll in Zukunft der Öffentlichkeit mehr zugänglich gemacht werden als Platz für künstlerische Projekte und Veranstaltungen. Foto: B.C. Koekkoek-Haus