
Ordination in Kleve: Florian Rentzsch jetzt in Kempen
Seine erste Pfarrstelle tritt der junge Pfarrer bereits am 1. Oktober an
KLEVE. Auf Gott und seine Lenkung unserer Schritte zu vertrauen, das war Thema des Ordinationsgottesdienstes in Kleve. Als Vikar begann Florian Rentzsch in der Evangelischen Kirchengemeinde Kleve seinen Dienst, am Sonntag wurde er dort ordiniert. Die Ordination ist der letzte Schritt, um eine Pfarrstelle übernehmen zu können.
Mit der Ordination wird Rentzsch zur öffentlichen Verkündigung, zur Verwaltung der Sakramente und zur Seelsorge beauftragt. „Wir haben heute Grund zu feiern“, begrüßte Presbyter Werner Seuken die Gemeinde, aber: „Wir werden dich vermissen“. Vikar Rentzsch bereicherte Gottesdienste nicht nur in Kleve mit dem Saxophon und seiner Stimme. Professionell Musik zu machen, wäre eine Option für ihn gewesen. Schnuppertage an der kirchlichen Hochschule Wuppertal ließen ihn dann doch auf einen anderen Weg einschlagen. Erst das Studium der Theologie, die theologischen Examina, Ankommen und verantwortliches Mitwirken in einer Gemeinde während des Vikariats in Kleve. Der junge Pfarrer wird seinen Weg in der Evangelischen Kirchengemeinde Kempen weitergehen. Die Pfarrstelle dort tritt er bereits am 1. Oktober an.
Ermutigung, Dank und Vorfreude mischten sich in den Applaus der Gemeinde nach seiner Ordination durch Superintendent Pfarrer Robert Arndt. „Gott lenkt unsere Schritte, sie zu planen und loslaufen, dass muss jedoch jeder selbst“, sagte Arndt in der Ansprache. In dem langen Applaus nach der Ordination mischten sich Ermutigung, Dank und Vorfreude für den Lebensweg und die berufliche Laufbahn von Florian Rentzsch. „Ich sehe die Ordination für mich tatsächlich als Zurüstung, als Innehalten und Ermutigung für den Weg, der vor mir liegt“, sagte Rentzsch nachher.
Schwerpunkt der Predigt des frisch ordinierten Pfarrers war die „Demut“, wie sie im 1. Petrusbrief, Kapitel 5 beschrieben ist. „Sticker in öffentlichen Toiletten zeigen eine Menge von dem, was Menschen bekennen, so Rentzsch. Sei es ein Fußballverein, eine politische Partei. Den Sticker „christus victor – Christus siegt“, könnte er sich dort vorstellen. Was Demut unter anderem ist, zeigte Rentzsch in dem Satz: „Das heute ist keine Krönung. Nicht ich bin wichtig, sondern der, auf den ich zeige.“ Demut hieße nicht, sich klein zu machen, aber auch nicht, sich über andere zu stellen. Gott erhöhe jemanden, wenn es nötig sei.
Natürlich war der Ordinationsgottesdienst von besonderer Musik geprägt: An der Orgel der Versöhnungskirche saß neben Kantor Thomas Tesche der Wuppertaler Kreiskantor Jens Peter Enk. Sie erfreuten mit Musik für vier Hände, wie etwa das Präludium und Fuge in C-Dur von Johann Georg Albrechtsberger. Der Kammerchor „Geistreich“, dem Rentzsch selber seit Gründung vor zehn Jahren angehört, erfreute mit solistisch erfahrenen Stimmen und der Klavierbegleitung durch Jens Peter Enk.
Das Klever Presbyterium vor der Kirche mit Pfarrer Florian Rentzsch (Mitte), Superintendent Robert Arndt (vorne rechts), Pfarrer Benjamin Meister (vorne links, Presbyteriumsvorsitz). Foto: Evangelischer Kirchenkreis Kleve