
NRW-Stiftung fördert Umbau mit bis zu 100.000 Euro
Ehrenamtliches Engagement sichert Erhalt und Zukunft der Alten Kirche Herongen
HERONGEN. Die Alte Kirche in Herongen bekommt eine neue Bestimmung: Nachdem sie als Gotteshaus nicht mehr benötigt wird, soll das historische Gebäude künftig zu einem kulturellen Zentrum und einem lebendigen Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft werden. Der Verein Alte Kirche Herongen hat die Verantwortung für das denkmalgeschützte Gebäude übernommen – und kann sich dabei über Unterstützung der NRW-Stiftung freuen.
Am Mittwoch überreichte Franz-Josef Lersch-Mense, Vorstandsmitglied der NRW-Stiftung, im Rahmen eines Besuchs in Herongen eine Förderurkunde an den Verein Alte Kirche Herongen. Die Stiftung stellt bis zu 100.000 Euro für die Umgestaltung zur Verfügung. Gefördert werden unter anderem die Anschaffung von Mobiliar, der Einbau einer modernen Heizungsanlage sowie umfassende Maßnahmen zur Barrierefreiheit.
Christian Hinkelmann, allgemeinen Vertreter des Bürgermeisters, bedankte sich im Namen der Stadt Straelen für die großzügige Unterstützung aus Düsseldorf: „Dieser Beitrag eröffnet neue Perspektiven für die Erhaltung, Restaurierung und Nutzung der historischen Alten Kirche - ein Ort, der Geschichte lebendig hält und Herongen als einen Ort einer lebendigen Gemeinschaft stärkt. Der Wert dieser Maßnahme geht über die bauliche Erhaltung hinaus: Sie trägt zur kulturellen Bildung, zum Tourismus und zum Zusammenhalt in der Dorfgemeinschaft bei.“ Franz-Josef Lersch-Mense betonte, dass ein zentrales Kriterium für eine Förderzusage der NRW-Stiftung das ehrenamtliche Engagement ist– ein Punkt, bei dem Herongen überzeugt. Der Verein Alte Kirche Herongen zählt inzwischen über 300 Mitglieder. „Dieses Engagement ist ein starkes Signal für das Potenzial des Projekts“, sagt Lersch-Mense und ergänzt: „Die Umgestaltung und neue Nutzung der Kirche passt sehr gut unser Portfolio, da es sich hier um ein Denkmal handelt, das zu zerfallen droht, wenn es keine Initiative gibt, die sich um den Erhalt kümmert.“
Die geplante Umgestaltung der Alten Kirche sieht umfassende Renovierungsmaßnahmen vor: Neben einem frischen Innenanstrich und der neuen Bestuhlung werden die Elektrik modernisiert, der Brandschutz verbessert und barrierefreie Zugänge geschaffen. Herzstück der baulichen Erweiterung ist ein etwa 40 Quadratmeter großer Anbau in Holzständerbauweise mit Flachdach. Dieser soll nach Plänen des Architekten Hans Horst über eine Glasdoppeltür zugänglich sein und neben einer Küchenzeile auch ein kleines Foyer sowie barrierefreie Sanitäranlagen bieten. Die Bauarbeiten starten bereits in der kommenden Woche. „Wenn alles gut läuft, hoffen wir darauf, im Mai/Juni 2026 die Arbeiten abschließen zu können“, erklärt der Vereinsvorsitzende Norbert Holzweiler. Ziel sei es, den Rohbau und das Dach bis Anfang November fertigzustellen, zum Kleinen Heronger Weihnachtsmarkt am 7. Dezember sollen zudem die neue Zuwegung nutzbar und erste Renovierungsarbeiten in der Kirche sichtbar sein.
Die Alte Kirche Herongen soll künftig Raum für vielfältige Veranstaltungen bieten: Standesamtliche Trauungen in Kooperation mit der Stadt Straelen sind bereits fest eingeplant, ein erster Termin für August 2026 schon vorgemerkt. Auch der Kulturring Straelen sowie weitere Kultur- und Eventveranstalter haben ihr Interesse bekundet. Lesungen, Krimi-Dinner, kleine Konzerte und andere Formate sollen das kulturelle Leben in Herongen bereichern. Bis zu 90 Personen finden im Kirchenschiff Platz.
Darüber hinaus bleibt das Gebäude auch ein Ort des Glaubens: Die Katholische Kirchengemeinde St. Marien Wachtendonk, Wankum, Herongen wird das Kirchengebäude weiterhin für Schul- und Seniorenmessen nutzen. Sowohl die Kirchengemeinde als auch die Stadt Straelen unterstützen das Projekt für zehn Jahre finanziell, anschließend soll der Fortbestand des Gebäudes durch Mitgliedsbeiträge und Einnahmen aus den Veranstaltungen gesichert werden. Weitere Informationen zum Verein Alte Kirche Herongen finden sich unter www.alte-kirche-herongen.de

Freuen sich über die Unterstützung aus Düsseldorf: Christian Hinkelmann (Stadt Straelen), Ortsvorsteherin Annemarie Fleuth, Peter Heykamps, Franz-Josef Lersch-Mense, Norbert Holzweiler, Norbert Hetgens (Beisitzer) und Architekt Hans Horst (v.l.n.r.).NN-Fotos: Andrea Kempkens
Franz-Josef Lersch-Mense, Vorstandsmitglied der NRW-Stiftung, überreicht die Förderurkunde an den 1. Vorsitzenden Norbert Holzweiler (l.) und den 2.Vorsitzenden Peter Heykamps (r.).