Das neue Jugend- und Verwaltungszentrum an der Kroatenstraße 85 wurde am 8. November feierlich eröffnet. NN-Foto: Gerhard Seybert
12. November 2025 · Kevelaer

Neues Jugend- und Verwaltungszentrum eröffnet

Kevelaer: Jugend, Soziales, Verwaltung und Beruf an einem Ort

KEVELAER.Im Mai wurde es bereits bezogen, nun hat die offizielle Einweihung mit einem bunten Rahmenprogramm stattgefunden: Das neue Jugend- und Verwaltungszentrum (JVZ) in Kevelaer bietet in den Räumlichkeiten der ehemaligen Virginia-Satir-Schule vielen Bereichen eine neue Wirkungsstätte – und damit einige Vorteile.

„Wir haben das Gebäude am Hoogeweg mit dem Jugend- und Sozialbereich und dem Jobcenter aufgegeben. Diese Bereiche sind in das neue JVZ umgezogen“, erklärt Beate Sibben von der Abteilung Zentrale Dienste. Das JVZ befindet sich an der Kroatenstraße 85 in den eigens dafür mithilfe von Fördermitteln sanierten und renovierten Räumen der ehemaligen Virginia-Satir-Schule sowie im daran angrenzenden, barrierefreien Neubau. Hier haben viele Bereiche eine neue Heimat gefunden: das Jobcenter mit Arbeitsvermittlung und Leitungssachbearbeitung, die Abteilungen Soziales, Schulen und Sport, das Jugendamt und ihre Verwaltung sowie die Jugendberufsagentur. In den Besprechungs- und Konferenzräumen soll in Zukunft auch der Seniorenbeirat tagen. „Ganz wichtig ist natürlich auch unser Jugendzentrum ‚Kompass‘, dem jetzt richtig tolle, großzügige Räume für eine gute und kreative Jugendarbeit zur Verfügung stehen“, sagt Sibben.

Passend zum Zweck wurde das ganze Gebäude offen und hell gestaltet: „Es soll als Ort der Begegnung wirken und eine Quartierslösung widerspiegeln“, erklärt Sibben. Vor allem gehe es dabei um die Verbindung zwischen Jugend, Soziales und Schulen durch die Beratung und Leistungen vor Ort. In der Jugendberufsagentur etwa habe es bereits „viele tolle“ Angebote gegeben. „Sie wurden gut angenommen. So steckt nun viel mehr Leben im ganzen Gebäude“, sagt Beate Sibben.

Zu den Vorteilen des neuen Standorts gehöre auch, dass nun vieles an einem Ort zusammengeführt werden konnte. Die Arbeitsvermittlung und die Leistungssachbearbeitung des Jobcenters zum Beispiel hätten zuvor noch räumlich getrennt voneinander stattgefunden. „Wir haben jetzt auch ein anderes Raumkonzept und die Möglichkeit, größere Besprechungen abzuhalten.“ Beratungsangebote könnten ebenfalls besser wahrgenommen werden, genauso wie das Rahmenangebot nun ein anderes sei. Für das Jugendzentrum gebe es jetzt beispielsweise Platz für Angebote auf zwei Ebenen. „Da ist ein riesiger Mehrwert gegeben. Das Gebäude konnte entsprechend den heutigen Anforderungen an eine gute Jugendarbeit konzipiert werden.“

Wenn es um den Altbau geht, habe man laut Kai van de Loo, Abteilung Gebäudemanagement, versucht, auch etwas vom Charme des Alten zu retten. Das gilt nicht nur für die Klinkerarchitektur und das Satteldach: „Auch das alte Haupttreppenhaus mit seinen Stufen und Böden ist erhalten worden. Ansonsten wurde der Altbau kernsaniert, komplett neu aufgestellt und dem heutigen Stand entsprechend hergerichtet.“

Nach aktuellem Stand liegen die Kosten für das Projekt bei rund 15 Millionen Euro. Seit dem Projektbeginn Anfang 2020 hatten jedoch einige Vorkommnisse für Verzögerungen und Kostensteigerungen gesorgt. Gemeint sind damit nicht nur die Pandemie und der Ukraine-Krieg: „Ende 2023 und Anfang 2024 hatten wir außerdem eine lange Schlechtwetterphase mit deutlich mehr Niederschlag als sonst. Das hat dazu geführt, dass die Gewerke nicht so arbeiten konnten wie geplant“, sagt Oliver Droop, einer der zuständigen Architekten und Partner im Büro Michael van Ooyen Freie Architekten, der zusammen mit Michael van Ooyen ebenfalls zur feierlichen Eröffnung angereist war.

Van de Loo zeigt sich mit dem Ergebnis dennoch zufrieden: „Die Kombination von Jugendzentrum, Jugendberufsagentur und den Abteilungen scheint wirklich gut zu funktionieren. Wir bekommen viele positive Rückmeldungen. Ich denke, es ist ein Gebäude mit viel Potenzial. Jetzt hoffen wir, dass die Bürger und Bürgerinnen es ebenfalls gut annehmen!“

Die Spendeneinnahmen des Eröffnungstages in Höhe von 475 Euro werden für den Aufbau eines MakerSpace an der Gesamtschule Kevelaer verwendet. Gemeinsam mit der Hochschule Rhein-Waal entsteht dort eine moderne Werkstatt, in der Schüler und Lehrkräfte aller Schulen mit digitalen Technologien kreativ werden können.

Das neue Jugend- und Verwaltungszentrum an der Kroatenstraße 85 wurde am 8. November feierlich eröffnet. NN-Foto: Gerhard Seybert