Neue Regenten für Rees-Haffen

Der Brudermeister Hugo van Bebber empfängt die Majestäten am 17. August um 15 Uhr in seinem Garten. Dort werden sie vom Bataillon abgeholt und zum Festgottesdienst begleitet, der um 18 Uhr beginnt. Zum Festball ab 20 Uhr werden Gäste aus Bislich erwartet, weil der König auch im Bislicher Verein Mitglied ist. Am Samstagabend wird außerdem der neue Jungschützenkönig ermittelt. Aber das noch amtierende Paar Karl Baumann und Alina Himmelberg ist auch das neue Mehrer Jungschützenpaar und wird somit noch ein weiteres Jahr im Nachbardorf regieren dürfen. Sehr ansprechend ist der Zapfenstreich am Samstagabend ab 21.30 Uhr auf dem Dorfplatz, der nur durch die Fackelträger beleuchtet wird. Das Königspaar Carsten Bockting und Viktoria Heuer-Brinkmann durfte sich dazu ein Lied aussuchen.

Am Sonntag werden beim Kinderschützenfest – nach dem Umzug ab 14 Uhr – die Nachfolger für Wega Scholl und ihren Prinzgemahl gesucht. Außerdem finden Jubilarehrungen und Beförderungen statt. Vor dem Dämmerschoppen gibt es noch ein Platzkonzert des Tambourcorps „Die Wacht am Rhein“, und es wird auch noch ein neuer Vize-König ermittelt.

Am Montag nach dem gemeinsamen Frühstück in der Schützenhalle ab 8.15 Uhr, dem Abholen des Königsvogels und dem Umzug durch das Dorf wird es dann ernst: Wird es einen neuen König geben? Und wenn ja: Wer wird es werden? Während des Preis- und Königschießens gibt es einen gemeinsamen Frühschoppen. Um 17.30 Uhr geht es dann weiter mit dem Einholen der neuen Majestäten, der Inthronisation sowie dem Fahnenschwenken und der Parade. Zum Krönungsball abends erwartet das neue Königspaar dann die Gäste aus Mehr, König Frank und Königin Michaela samt Gefolge.

Gefeiert wird in der Haffener Schützenhalle, die in diesem Jahr 50 Jahre Grundsteinlegung feiert. In einer enormen Kraftanstrengung hat die Bruderschaft damals unter Brudermeister Jan Venhorst eine Schützenhalle gebaut, die seinerzeit einzigartig in der Umgebung war. Seitdem werden immer wieder Erweiterungen und Modernisierungen vorgenommen. Vor sieben Jahren wurde die Halle richtig attraktiv umgestaltet: Mit eigenen finanziellen und handwerklichen Mitteln und mit Hilfe der Crowdfounding-Aktion der Volkbank Emmerich-Rees konnte innerhalb von nur drei Wochen der Eingangsbereich und eine neue Theke gebaut werden.

Nun steht eine weitere Investition bevor: Nach 50 Jahren muss das Dach erneuert werden. Fast 800 Quadratmeter Dachfläche müssen fachgerecht entsorgt und neu gedeckt werden. Enorme Kosten, für die die Bruderschaft zwar schon seit ein paar Jahren Rücklagen bildet, aber noch lange nicht in der Lage wäre, die Summe zu stemmen.

Da kam im Februar ein Hinweis im Radio gerade recht: Das Land NRW investiert in die Strukturförderung der Dörfer. Der Vorstand hat sich nach einiger Überlegung entschlossen, den Antrag zu stellen. Intensive Wochen der Antragstellung folgten, eng begleitet von der Bezirksregierung Düsseldorf, die sehr gut beraten hat. Und kurz nach der Haffener Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ kam der Bewilligungsbescheid. Das Land NRW bezuschusst die Maßnahme „Energetische Sanierung des Daches der Schützenhalle“ mit 65 Prozent; das entspricht einer Fördersumme von 51.000 Euro.

Mit der Maßnahme soll folgende Wirkung erzielt werden: sichere Orte der Begegnung und des sozialen Austauschs. Die energetische Sanierung, das Angebot für mehrere Generationen und die Verbesserung der Qualität für Veranstaltungen fanden bei der Projektauswahl besondere Berücksichtigung. Die Dachsanierung der Schützenhalle soll noch in diesem Jahr vollzogen werden. Wieder ein ehrgeiziges Ziel, aber nicht ungewöhnlich für die Bruderschaft.

Für die Bruderschaft ist wichtig anzumerken: Die Dachsanierung wird von einem örtlichen Dachdecker durchgeführt, somit bleibt das Geld im Dorf. Unterstützt wird er durch etliche Stunden Eigenleistung durch die Bruderschaft.