Neue Biomasseanlage des Werks Borth erfolgreich angefeuert
Ab sofort werden das Salzbergwerk und die Saline Borth CO2-neutral mit Wärme versorgt
BORTH. Ende Oktober wurde die neue Biomasseanlage des Werks Borth erfolgreich in Betrieb genommen. Bei einem Festakt für die Projektbeteiligten wurde der Kessel angefeuert und die Wärmeversorgung des Werks auf die Biomasseanlage umgestellt.
Dr. Carin-Martina Tröltzsch, stellvertretende Vorstandsvorsitzende von K+S und Vorstand für Produktion, Technik und Märkte, unterstrich, dass Klimaneutralität und Industrieproduktion Hand in Hand gehen müssen: „K+S steht für Klimaschutz, Rohstoffsicherheit und nachhaltiges Wirtschaften. Die neue Biomasseanlage ist ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität, der uns zugleich unabhängig macht von importiertem Erdgas.“ Werkleiter Dr. Jürgen Choné ergänzte: „Salz ist ein unverzichtbarer Rohstoff für jeden von uns. Mit der neuen Biomasseanlage machen wir die Salzproduktion in Borth umweltfreundlicher, energieeffizienter und zukunftssicher.“
Weniger Kohlendioxid
Am Werk Borth wird vor allem für die Saline Energie in Form von Dampf benötigt. Produziert wird hier Siedesalz sowie hochreines Pharmasalz für Arzneimittel. Die Kosten für die Dampferzeugung sinken durch die neue Biomasseanlage spürbar und nachhaltig. Gleichzeitig werden bis zu 9000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart. Damit verringert sich der CO2-Fußabdruck des Werks um 40 Prozent.
Beheizt wird die Anlage mit Altholz der Kategorien A1 (unbehandelt) und A2 (leicht behandelt) sowie zum kleineren Teil mit Frischholz (Restgehölze/Holzreste). Der Standort wird das Brennmaterial hauptsächlich von Unternehmen aus der Region beziehen. Die Abgase der Anlage werden nach modernsten Standards behandelt sowie gefiltert und alle gesetzlichen Vorgaben zur Luftreinhaltung eingehalten. Die neue Biomasseanlage ersetzt ein etwa 100 Jahre altes Kesselhaus auf dem Werksgelände, gebaut wurde auf einer Brachfläche.
Keine Verzögerung
Die Biomasseanlage wurde rund ein Jahr nach dem ersten Spatenstich fertiggestellt – innerhalb des geplanten Zeitraums und des Budgets. K+S hat für die Anlage einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag investiert. Um Projekte wie dieses zu bezahlen, hat K+S einen eigenen Klimaschutzfonds aufgesetzt, ein Baustein in der unternehmenseigenen Klimastrategie. Mit dem Geld aus diesem Topf finanziert das Unternehmen Maßnahmen, die zur Energieeinsparung und somit zur Verringerung des CO2-Ausstoßes in der Produktion beitragen. Außerdem fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Biomasseanlage.
K+S hat das Werk Borth 2004 übernommen. Seitdem hat das Unternehmen hier umfangreich investiert. Unter anderem wurden neue Fördermaschinen angeschafft und ein neuer Förderturm gebaut. 2012 hat K+S die Pharmasalzkapazität gesteigert und mit der Optosort-Anlage für Steinspeisesalz die Qualität der Produkte erhöht. Mit der im Frühjahr erteilten Genehmigung, unter Tage neue Abbaugebiete zu erschließen, ist die Grundlage für den Weiterbetrieb des Werks bis mindestens 2050 gelegt.
Die Biomasseanlage wurde auf einer Brachfläche innerhalb des Werksgeländes gebaut. Foto: K+S
Gemeinsame Inbetriebnahme: Dr. Jürgen Choné (Werkleiter Borth), Dr. Carin-Martina Tröltzsch (Stellvertretende Vorstandsvorsitzende) und Lukas Schirnhofer (Geschäftsführer Polytechnik; v.l.). Foto: Johannes Ruetzel/K+S