Gerd Halmanns überarbeitete die erste Fassung von „Du mein Geldern“ für die zweite Auflage. NN-Foto: JK
19. September 2025 · Geldern

Neue Auflage des Buches „Du mein Geldern“ erschienen

Gerd Halmanns präsentiert sein Werk mit aktualisierten Zahlen und Fakten

GELDERN. Das Wissen über die eigene Heimat alles andere als „tote Geschichte“ ist, weiß Gerd Halmanns als Vorsitzender des Historischen Vereins für Geldern nur allzu genau. Als Autor ist er bisher an einigen Publikationen und Veranstaltungen des Vereins beteiligt gewesen. Sie sollen eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart sein, vermitteln Hintergrundwissen zur Stadtgeschichte und machen auf geschichtsträchtige Details aufmerksam, die im alltäglichen Leben der Gelderner, wenn auch unbewusst, immer
noch präsent sind.

Und das kommt gut an: Nachdem die erste Auflage des Buches „Du mein Geldern“ 2020 nach kurzer Zeit überall vergriffen war, hat der Verein aufgrund von weiterer Nachfrage nun eine zweite Auflage veröffentlicht – mit aktualisierten Zahlen und Fakten. „Das Buch versucht, die Geschichte von Geldern und der dazugehörigen Ortschaften darzustellen. Sozusagen vom Drachenkampf im Mittelalter bis heute“, berichtet Halmanns. Trotzdem: Kein Platz für trockene Wiedergabe von Fakten: „Wenn ich ein Buch über die vergangenen Jahrhunderte schreibe, bemühe ich mich auch immer, aufzuzeigen, was heute noch von der Geschichte erhalten ist. Viel der mittelalterlichen Bausubstanz in Geldern wurde während der Kriege zerstört. Aber wenn man mit offenen Augen durch die Stadt läuft, kann man immer noch den durch die Geschichte geprägten Raum sehen, das, was über die Jahrhunderte von Menschenhand beeinflusst wurde. Das macht Geschichte interessant“, betont Halmanns weiter. Er hoffe, dass das Buch vor allem für diejenigen Leser interessant sein werde, die vor fünf Jahren kein Exemplar ergattern konnten. Zu kaufen, gibt es das Werk ab sofort in der Geschäftsstelle des Historischen Vereins an der Hartstraße 4-6, auf Haus Ingenray und bei den örtlichen Buchhandlungen zu einem Preis von 17,95 Euro.

Neu sind aktualisierte Angaben zur Einwohnerzahl Gelderns, die innerhalb von fünf Jahren beispielsweise von 34.918 auf 36.541 gestiegen ist. Auch die Anzahl der in Geldern vertretenen Nationalitäten ist gestiegen. Waren es 2020 noch 88 unterschiedliche Staatsangehörigkeiten, sind es 2025, 96. Kulturell und aus religiöser Sicht wird Geldern also immer bunter.

Weiter widmet sich das Buch der Kunst im öffentlichen Raum, Kulturangebote und Veranstaltungen sowohl lokal vor Ort als auch über der Grenze. Egal ob Tolkien Tage, Straßenkunstfestival oder Pfingstkirmes, Halmanns schreibt in seinem ersten Kapitel über all das, was Geldern zur Freizeitgestaltung bietet. Nicht fehlen darf dabei auch eine Darstellung von Traditionsgaststätten in den Ortschaften sowie eine Beschreibung der Vereinskultur, inklusive Schützentätigkeiten. In der Innenstadt findet man darüber hinaus die unterschiedlichste Kleinkunst. Dazu gehört etwa eine Skulptur des kleinen radelnden Drachens am Kleinen Markt. Die weitläufige Natur mit Niers, Fleuth und dem Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen wird anschließend behandelt. Gelderns Tier- und Pflanzenwelt biete gerade auf den langen Fahrrad- und Wanderwegen
vieles zu entdecken.

Dann geht es um die Geschichte: Wie der Drache zum Markenzeichen wurde, Geldern mit seinen Kirchen, die Stadt zur Zeit des Mittelalters oder während der preußischen Herrschaft. Und schließlich: Geldern vor, während und nach den Weltkriegen. Eine chronologische Darstellung der Veränderung. Mit der Geschichte Verbunden sind auch eine Reihe von Besonderheiten, die Halmanns in seinem Buch über die Ortschaften aufdeckt. Was hat Walbeck etwa mit Schmugglern zu tun? Und was hat es mit den zahlreichen Adelssitzen und Herrenhäusern im Stadtgebiet auf sich?

Das letzte Kapitel des Buches widmet sich den „verborgenen Erinnerungsorten. Diese kennt kaum jemand“, sagt Helmanns. Weiter schreibt er einleitend: „Denkmäler in verschiedener Gestalt erinnern an Personen oder Ereignisse, die hier vor Ort eine Rolle gespielt haben. Manchmal geht es um Wichtiges, manchmal um eher Unscheinbares, manchmal um traurige und manchmal um erfreuliche Geschehnisse.“ Beispiele, die Halmanns hervorhebt, sind das Heiligenhäuschen der Kölner Kevelaer-Bruderschaft. Dieses steht schon seit 1686 am Heideweg nördlich von Veert. Oder die Friedenslinde auf dem Gelderner Marktplatz, die 1871 als Erinnerung an den Sieg über die Franzosen gepflanzt wurde. Es sind meist kleine Bauten oder Tafeln, an die man im alltäglichen Leben ohne Beachtung vorbeigeht. „Du mein Geldern“ macht auf
sie aufmerksam.

„Zum Schluss habe ich mir erlaubt, 15 Dinge aufzuschreiben, die jeder mal in Geldern gemacht haben sollte. Auch wenn das sicherlich sehr subjektiv ist“, sagt Halmanns abschließend. Seine persönlichen Friezewittipps gibt es auf Seite 180.

Um das neue Buch Ausführlich vorzustellen, gibt es im Herbst zwei Veranstaltungen mit Gerd Halmanns. Am Dienstag, 28. Oktober ist er ab 19 Uhr bei Bücher Keuck für eine Lesung zu Gast. Um vorherige Anmeldung in der Buchhandlung wird gebeten. Des Weiteren findet am Montag, 10. November um 18 Uhr ein Bildervortrag zum Buch auf Haus Ingenray statt. Der Eintritt ist frei.

Gerd Halmanns überarbeitete die erste Fassung von „Du mein Geldern“ für die zweite Auflage. NN-Foto: JK