NABU lehnt Abgrabung der „Reeser Welle“ weiterhin ab

Darin heißt es: „Es liegt jetzt eine nur unwesentlich ergänzte Begründung vor. Sie ändert nichts daran, dass das Vorhaben nach wie vor in erheblicher Weise gegen Erhaltungsziele des EU-Vogelschutzgebietes ‚Unterer Niederrhein‘ verstößt. Insbesondere gehen gut 70 Hektar Äsungsflächen für arktische Wildgänse und der Brutplatz für eine Kiebitzkolonie sowie die Lebensräume für weitere bedrohte Vogelarten verloren.“

Außerdem verstoße die Planung gegen Ziele der Regional- und Landesplanung. „Ein Bereich für die Sicherung und den Abbau oberflchennaher Bodenschätze (BSAB) hätte dort gar nicht erst ausgewiesen werden dürfen“, kritisiert der Nabu-Kreisverband. „Davon abgesehen, wären auch die vorgesehenen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen überwiegend ungeeignet und deshalb auch nicht ausreichend.“ Ferner drohe der Verlust von mehr als 70 Hektar „wertvoller Kulturlandschaft und landwirtschaftlicher Nutzfläche. Schließlich sind auch die Auswirkungen von Hochwässern auf die Dichtschürze und die bewohnten Flächen jenseits des Deiches ungewiss. Bei den Berechnungen der Veränderungen der Fließrichtungen und der Fließgeschwindigkeiten des Grundwassers bei Hochwasser hätte man zumindest ein Starkregenereignis wie im vergangenen Winter und das Bemessungshochwasser für den Deichbau (500-Jahres-Hochwasser und höher als alle Hochwässer der letzten 200 Jahre) mitberücksichtigen müssen.“

Bedauerlich sei deshalb die befürwortende Haltung durch die Untere Naturschutzbehörde. „Erfreulicherweise hat der Naturschutzbeirat in seiner letzten Sitzung am 29. Oktober dies nicht einfach nur zur Kenntnis genommen. Vielmehr hat sich nach längerer Diskussion bei einer Abstimmung über ein Meinungsbild eine klare Mehrheit der Mitglieder, darunter die Vertreter von Naturschutzbund, Bund für Umwelt und Naturschutz, Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und der Landwirtschaft gegen die Planung ausgesprochen“, so der Nabu ab.