Die Wirtschaftsförderung, die Stadt Kalkar, die Schulen, und auch Unternehmer wie Carsten van Dornick freuen sich auf die diesjährige Ausbildungs- und Studienplatzbörse in Kalkar. NN-Foto: SP
25. September 2025 · Kalkar

Mehr als 100 Berufe bei der „top4thejob“ in Kalkar

Unternehmen präsentieren sich am 8. Oktober im Pädagogischen Zentrum

KALKAR. Luis Janke aus Ginderich hatte kurz vor dem Schulabschluss der Mittleren Reife am Xantener Stiftsgymnasium noch keinen Plan, wie es für ihn nach der zehnten Klasse weitergehen sollte. Eins wusste er aber ganz sicher: „Weiter Schule machen wollte ich nicht mehr.“ Ein Schülerpraktikum bei einer Heizungs- und Sanitärfirma zeigte ihm zudem auf, dass dieser Beruf noch nicht das Richtige für ihn ist. „Mein Vater hat mich dann zur Ausbildungsmesse ,top4thejob‘ nach Kalkar geschliffen“, berichtet Janke. Dort kam er am Stand des Kalkarer Bohrunternehmens F.C. van Dornick mit Mitarbeitern ins Gespräch und fand dadurch seine heutige Traum-Ausbildung zum Metallbauer Fachrichtung Konstruktionstechnik.

Am Mittwoch, 8. Oktober, zwischen 17.30 und 19.30 Uhr haben nun weitere junge Leute die Chance, auf der Ausbildungsplatz- und Studienbörse „top4thejob“ im Pädagogischen Zentrum (PZ) Kalkar den für sie geeigneten Ausbildungsplatz zu finden. Auch über Studiengänge können sich angehende Abiturienten informieren.

Die „top4thejob“ wird in diesem Jahr zum inzwischen siebten Mal von der Wirtschaftsförderung der Stadt Kalkar und der Stadt Kalkar ausgerichtet. „Wir haben wieder mehr als 100 Ausbildungsberufe und 56 Aussteller dabei“, sagt Kalkars Wirtschaftsförderer Andre Brüggemann. Es hätten sogar noch mehr werden können. „Aber wir sind irgendwann logistisch mit unseren Möglichkeiten ausgeschöpft. Wir haben schlichtweg keinen Platz mehr für weitere Aussteller“, sagt Brüggemann. Die Nachfrage zeige aber, dass das Interesse an der Ausbildungsplatz- und Studienbörse nach wie vor ungebrochen sei. Das bestätigt auch Carsten van Dornick, Geschäftsführer des gleichnamigen Bohrunternehmens, das auch in diesem Jahr wieder mit einem Stand vertreten sein wird. „Die ,top4thejob‘ und auch die Karrieremesse im Wunderland Kalkar sind für uns jedes Jahr sehr wichtig“, betont van Dornick. Denn die Masse an Bewerbungen, wie es sie früher noch gegeben hätte, bliebe inzwischen aus. Unternehmen wie seins müssten sich daher selbst stark um Auszubildende bemühen und Werbung für ihre Ausbildungsangebote machen. Der persönliche Kontakt am Messestand und ein kleiner Einblick in den Ausbildungsberuf, der dort geboten werden könne, seien oftmals – wie im Fall von Luis Janke – entscheidend.

Bei dem im Gewerbegebiet in Kalkar-Kehrum ansässigen Betrieb komme zudem erschwerend das logistische Problem hinzu. „Hier fährt kein Zug und kein Bus. Mit dem Fahrrad oder dem Mofa wollen Auszubildende – verständlicherweise – im Winter bei Glatteis nicht anreisen“, sagt van Dornick. Das seien alles Gedanken, die da seien. Die Busverbindungen in benachbarten Ortschaften seien deshalb für seinen Betrieb in puncto Auszubildenden problematisch. „In Kehrum selbst wohnen ja nicht viele. Das heißt, jeder Auszubildende ist erst einmal auf eine Mitfahrgelegenheit oder einen Bringdienst der Eltern angewiesen“, sagt van Dornick.

Dass die Ausbildungs- und Studienplatzbörse trotz der Hürden den gewünschten Erfolg bringen kann, hat van Dornick vor zwei Jahren bei Janke gesehen. Doch nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Schüler besonders der beiden Kalkarer weiterführenden Schulen – dem Jan-Joest-Gymnasium und der städtischen Realschule – profitieren von dem Angebot. „Schüler in dem Alter sind oftmals noch zurückhaltend. Es gibt ihnen sicherlich ein Stück Sicherheit, dass auch wir Lehrer an dem Abend da sind und ihnen zur Seite stehen können“, sagt Schulleiterin Susanne Janßen. Für die Schüler der neunten Klasse sei der Besuch etwa verpflichtend, aber auch Schüler anderer Klassen beziehungsweise Jahrgangsstufen würden jedes Jahr gerne freiwillig vorbeischauen. Zudem übernehmen die Schüler beider Schulen die Verpflegung und die Verkehrsführung an dem Tag.

Für Kalkars Bürgermeisterin Britta Schulz ist die „top4thejob“ auch ein wichtiges Angebot der Stadt, um die hiesige Wirtschaft zu fördern. „Es ist ein Versuch, Schulabgänger vor Ort zu halten. Dazu müssen sie aber wissen, was es genau vor Ort gibt“, sagt Schulz. Genau da setze die „top4thejob“ an. Zudem sei der zweistündige Zeitraum ein überschaubarer, aber deshalb auch ein umso effektiverer.

Das Angebot der „top4thejob“ umfasst auch 2025 wieder die sogenannte „Service-Insel“, auf der die Agentur für Arbeit alle Fragen rund um Ausbildungs- und Studienwahl beantwortet und es Tipps zur Vorbereitung aufs Vorstellungsgespräch (inklusive Beratung zum Outfit) geben wird. Außerdem befindet sich hier ein Infopoint für Besucher und Aussteller. Nicht mehr dabei ist in diesem Jahr allerdings der Bewerbungsmappen-Check der Wirtschaftsjunioren. „Hier haben wir festgestellt, dass das Angebot nicht mehr so gefragt ist, weil auch die Bewerbungsmappen von Auszubildenden für die Unternehmen nicht mehr so wichtig sind“, sagt Brüggemann. Das Angebot werde aber digital fortgeführt. Online unter www.top4thejob.info könne die Bewerbungsmappe digital eingereicht werden. Die Wirtschaftsjunioren schauen sich diese dann an und geben ein Feedback zurück.

Zudem sind auf der Homepage der Ausbildungsplatz- und Studienbörse alle Berufe, die am 8. Oktober vorgestellt werden, aufgelistet. Neu ist seit diesem Jahr allerdings eine Liste, in der alle Ausbildungsangebote eines jeden Unternehmens oder einer jeden Organisation aufgelistet werden. So erfährt man, dass F.C. van Dornick nicht nur eine Ausbildung zum Metallbauer unter anderem in der Fachrichtung Konstruktionstechnik ausbildet, sondern etwa auch zum Brunnenbauer. Sabrina Peters

Die Wirtschaftsförderung, die Stadt Kalkar, die Schulen, und auch Unternehmer wie Carsten van Dornick freuen sich auf die diesjährige Ausbildungs- und Studienplatzbörse in Kalkar. NN-Foto: SP