Meddeg op Stroels Ploatt im Straelener Forum
Der Kulturring bot ein buntes Programm an einem tristen November-Sonntag
Die Gewinner des Schülervorlesewettbewerbes brachten ihre „Stöckskes“ zu Gehör. Beim Vortrag „En et Kroankenhuus“ betrachtete Jacob Frister den Fachkräftemangel humoristisch. Anna Josephine Hallen erzählte von ihrem Missgeschick in dem Vortrag „Schwemme“ und Frida Peun war „Beij deän doktor“. Sie bekamen viel Applaus für ihre Beiträge. Christa Valks-Buchmann vertritt jedes Jahr das ernst-besinnliche Genre beim Meddeg op Stroals Ploatt. Sie präsentierte ihre Gedankenspiele um das Erwachsenerden in „För et Leäve liere“.
Die Abteilung „Humor“ kam in diesem Jahr auch nicht zu kurz. Den Auftakt dazu machte Bernd Opschroef mit seinem Vortrag „De Erpelskar“. Wer kennt ihn nicht, den kleinen mobilen Anhänger mit Kartoffeln vor dem ehemaligen Grenzübergang Lingsfort. Dort verkaufen Vater und Sohn Opschroef vom Druyenhof am Wochenende ihre Knollen. Viel Gelächter und zustimmendes Nicken begleitete die Geschichten um „De Erpelskar“.
„Hein und Franz“, das sind Heinz Velmans und Franz Kretz. Beide in Boekholt geboren und aufgewachsen. Sie erzählten aus ihrer Kindheit, von den Erlebnissen und Streichen, an die sie sich noch heute gerne erinnern; an eine glückliche Kindheit. Viele lächelnde Gesichter bestätigten im Publikum die Erinnerungen, die die Besucher mit den beiden Erzählern teilen konnten.
Jedes Jahr kommt Hanne Eckhardt in ihre ehemalige Heimatstadt, um ein Märchen in Stroels Ploatt vorzutragen. Diesmal war es „Deä schlaue Kliermaker“. Dabei ging es um einen schlauen Schneider und einen Bären. Deli Goumans, auch in Boekholt geboren und aufgewachsen, erzählte die wahre Geschichte vom Goldfasan Ihres Opas und einer anschließenden Rattenfang-Aktion. In Erinnerung an Paul Niskens trug Heinz Velmans „Deän Kater on de Möss“ vor. Das Gedicht stammt eigentlich von Wilhelm Busch und wurde ins Plattdeutsche übertragen.
Franz Kretz brillierte, in einem frei vorgetragenen Beitrag, mit Geschichten aus seiner Kinder- und Jugendzeit. Er trug den Titel „Det Leäve schrift de schüenste Stöckskes 2.0“. Das Publikum amüsierte sich köstlich und quittierte den Vortrag mit viel Applaus.
Beim „Vroulievesit“ nahmen sich die Frauen selbst ins Visier, aber auch die ehemaligen Bürgermeisterkandidaten kamen nicht davon. Genau so wurde die neue „Padelanlage“ auf dem Sportplatz in Auwel-Holt diskutiert und die Parksituation bei der Parade des Schützenfestes. Alles immer mit einem Augenzwinkern.
Da Annie Mysor sich krank gemeldet hatte, wurde kurzerhand ein gemeinsames Lied zum Abschluss von Bernd Heines angestimmt. Ein heiteres Ende für einen tristen Novembertag.
Der „Meddeg op Stroels Ploatt“ versprach wieder einmal einen vergnüglichen Mittag. Foto: privat