Luftwaffenangehörige erfüllen Kinderwünsche

KALKAR. Es ist noch früh am Morgen und im Büro der Pressestelle des Air Component Command in Kalkar herrscht bereits Bewegung inmitten zahlreicher, bunter Weihnachtsgeschenke. Mit dem am Standort traditionellen Christmas Tree Lighting – dem feierlichen Entzünden der Weihnachtsbaumbeleuchtung in der von-Seydlitz-Kaserne – wurde Ende November durch Hauptfeldwebel Alexandra R. eine liebevoll geplante Wunschbaumtradition eingeläutet.

Hauptfeldwebel Alexandra R. organisiert die Wunschbaumaktion bereits seit vielen Jahren mit großem persönlichen Einsatz. Sie sammelt die Wünsche von Kindern und Jugendlichen aus mittlerweile sechs verschiedenen Einrichtungen der Kreise Kleve und Wesel und bereitet für sie den Wunschbaum vor. In diesem Jahr hat sie 217 Wünsche aufgenommen: „Aufgrund meiner eigenen Erfahrung in einer Kindereinrichtung weiß ich, wie sehr man sich über diese „kleinen“ Gesten freut. Obgleich es für die Kinder in der Regel das einzige Geschenk ist, welches sie bekommen, ist es doch nicht unbedingt der Inhalt der Pakete, der sie glücklich macht, sondern eher die Tatsache, dass jemand an sie denkt und sich Mühe für sie gibt.“

Mit eingebunden sind dabei auch die „Spieße“, wie die Kompaniefeldwebel bei der Bundeswehr seit jeher bezeichnet werden, an den Standorten Kalkar und Uedem. Sie hatten Ende November das traditionelle Christmas Tree Lighting durchgeführt und dabei 1.080 Euro durch den Verkauf von Glühwein und Punsch, Waffeln und Würstchen eingenommen. Bei der gemeinsamen Spendenübergabe erhielten kurz vor Weihnachten die Tafel in Kalkar und das Café Konkret in Uedem jetzt Spendenschecks in Höhe von jeweils 540 Euro. Zusätzlich gab es Kartons mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln, die während der Adventszeit durch die Spieße gesammelt wurden. „Es ist immer wieder überwältigend zu sehen, wie groß die Spendenbereitschaft unter den Angehörigen unserer Standorte ist“, so Stabsfeldwebel Viktor B., Kompaniefeldwebel der Sanitätsstaffel in Kalkar.

In den Büros der Pressestelle wurden während dieser Zeit die Geschenke für die Wunschbaumaktion gesammelt – kein Wunder, schließlich hat der Ehemann von Hauptfeldwebel Alexandra R. seinen Dienstposten bei der Presse. Was als einfache organisatorische Unterstützung begann, entwickelte sich schnell zu einer besonderen Erfahrung: Mit jedem Päckchen, das abgegeben wird, zieht in der Vorweihnachtszeit ein Stück Wärme und Menschlichkeit mehr in das Büro ein. Die täglichen Übergaben – oft begleitet durch ein kurzes Gespräch – machen deutlich, dass die Spenderinnen und Spender mehr als nur Geschenke abgeben. Viele teilen Einblicke in ihre Motivation und schenken damit auch ein Stückchen Zuversicht. Ein Soldat berichtete zum Beispiel, dass ihn die Wunschbaumaktion an seine eigene Kindheit erinnere. Seine Mutter arbeitete neben ihrer Lehrtätigkeit an einer Grundschule auch in einem Kinderheim – als kleiner Junge war er manchmal mit dabei und konnte bereits gut verstehen, wie wenig Heimkinder im Vergleich zu ihm besitzen.

Jetzt verlassen die vielen bunten Pakete mit ihren ganz persönlichen Geschichten die Büros der Pressestelle und machen sich auf den Weg zu ihren Empfängerinnen und Empfängern. Was bleibt, sind viele persönliche Momente und das, wofür Weihnachten auch steht: Die Hoffnung auf ein bisschen Frieden in dieser krisengeschüttelten Welt.