
Linda sichert sich die Krone
Lesewettbewerb: Es war ganz knapp, aber am Ende steht auch in Hau die neue Lesekönigin fest
HAU. In der St. Antonius-Grundschule in Hau ist die Aufregung groß, denn heute steht der Lesewettbewerb für die beiden dritten Klassen auf dem Programm. Schnell füllt sich der Mehrzweckraum und der erste Vorleser erklimmt den Lesethron.
Für die Jury, Stefan Wolters von der Sparkasse Rhein-Maas, Sigrun Hintzen von der gleichnamigen Klever Buchhandlung, und NN-Redakteurin Verena Schade, ist es die dritte Vorlese-Wettbewerb-Station an diesem Vormittag. Doch die sechs Thron-Anwärter lassen das schnell vergessen, denn sie ziehen nicht nur das Publikum in ihren Bann. Souverän legt Tamino los. Er liest einen Auszug aus „Die Stadtgärtnerin - lieber Gurken auf dem Dach als Tomaten auf den Augen!“ von Gina Mayer. Mit Saatgut, Klorollen und Kompost machen sich Toni und ihre Freunde ans Werk, um einen bunten Stadtgarten auf dem Dach ihres Hauses anzulegen. Unterstützt werden die Kinder dabei von Frau Block, die sonst eher mürrisch ist, aber plötzlich doch ganz nett zu sein scheint... Tamino legt einen souveränen Vortrag hin und erntet dafür am Ende verdienten Applaus. Auch Oliver hat sich für „Die Stadtgärtnerin“ entschieden und liest sicher und mit guter Betonung seinen gewählten Abschnitt vor. Natürlich gibt es auch dafür reichlich Beifall von den Klassenkameraden.
Emilia ist als nächste an der Reihe. Sie liest aus Lotte Schweiers „Das Vampirtier und die Sache mit dem Grusel“ und nimmt die Zuhörer in ihrem lebhaften Beitrag mit auf eine besondere Mission. Es geht nämlich um nichts Geringeres als das Gruselabzeichen und wo könnte man das besser ablegen, als in der Schule, noch dazu mitten in der Nacht und während eines eisigen Schneesturms? Das Problem dabei: Erstmal findet sich niemand, den man erschrecken könnte... Spannend geht es mit Tilo und „Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“ von Ottfried Preußler weiter. Tilo steigt in dem Moment ein, als der gefährliche Räuber bereits gefangen wurde und die Kinder ihrer Großmutter bei einem festlichen Mahl erzählen, wie ihnen das gelungen ist. Schließlich fängt man nicht jeden Tag einen flüchtigen Halunken. Um einen Fluchtversuch geht es gleich darauf bei Linda. Sie liest eine Passage aus „Lua Luftwurzel. Silberelfen fängt man nicht“ von Christoph Minnameier und begeistert damit nicht nur die Jury. Da wird es nämlich wirklich turbulent, als Lua das Irrlicht frei lässt und es dem Besen nicht gelingt, es wieder einzufangen. Zumindest nicht ohne dabei alles kurz und klein zu machen. Die Hexenküche verwandelt sich in ein Trümmerfeld und der Besen wird immer wilder... Es macht Spaß, Linda zuzuhören. Dann ist mit Sophia auch schon die letzte Vorleserin an der Reihe. Für Miro und Pola geht es in „Die Schurkenschnapp-AG“ von Martin Muser auf Klassenfahrt. Dabei wären die beiden Freunde eigentlich viel lieber Detektive. Sophia liest das Kapitel vor, in dem sich alle startklar machen für die Reise und gerade aufbrechen wollen. Doch dann verschwindet Linus und für Miro und Pola eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten...
Dann hat die Jury die Qual der Wahl, denn alle Vorleser haben ihr Bestes gegeben und waren wirklich gut. Punkte werden vergeben, es wird diskutiert und abgewägt, doch schließlich steht fest: Linda ist die neue Lesekönigin der St. Antonius-Schule, dicht gefolgt von Emilia und Oliver, punktgleich auf Platz 2, und Tamino, der den dritten Platz ergattert. Stolz dürfen aber alle sein, denn es war wirklich eine Freude zuzuhören. Darüber freuen sich auch die beiden Klassenlehrerinnen, Sabrina Verhoeven und Eva Strake. Und auch die Klassenkameraden haben gewonnen, weil sie alle fleißig gelesen und gemerkt haben, wie schön „Kopfkino“ sein kann.
Der Wettbewerb: Teilnehmer: Geschwister Devries-Schule Uedem, Heinrich-Eger-Schule Appeldorn, St. Luthard-Schule Wissel, St. Markus-Schule Schneppenbaum, St. Markus-Schule Hasselt, Katholische Grundschule St. Antonius Hau, Christophorus-Schule Kranenburg, Grundschule St. Georg Nütterden. Ablauf: Zusätzlich zu den Vorlesewettbewerben gibt es noch Quizrunden.

Die sechs Vorleser mit ihren Urkunden. NN-Foto: vs
Eine tolle Wettbewerbsrunde gab es für die Vorleser und ihre Klassenkameraden an der St. Antonius-Grundschule. NN-Foto: vs