
„Lieber Blech spielen als Blech reden“
Landrat Brohl überreicht den Heimatpreis 2025
KREIS WESEL. Am Dienstag zeichnete Landrat Ingo Brohl im Weseler Kreishaus drei Initiativen mit dem Heimatpreis des Kreises Wesel aus. Über die Auszeichnung freuen dürfen sich der Heimatverein Dingden, r(h)ein-kultur-welt Wesel sowie der Posaunenchor Sonsbeck.
„Mit dem Heimatpreis möchten wir diejenigen würdigen, die sich mit Leidenschaft für unsere Region einsetzen“, betonte Landrat Brohl bei der Preisverleihung. „Das Engagement unserer Preisträgerinnen und Preisträger trägt dazu bei, Traditionen lebendig zu halten, kulturelle Schätze sichtbar zu machen und gleichzeitig Menschen zusammenzubringen – unabhängig von Alter, Herkunft oder Lebenshintergrund.“ Für den Heimatpreis 2025 hatten sich insgesamt 21 Vereine und Initiativen beworben. Der Kreistag des Kreises Wesel entschied am 10. Juli über die Vergabe. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro wird in diesem Jahr gleichmäßig auf die drei Gewinner verteilt. Damit möchte der Kreistag die Vielfalt und Breite des ehrenamtlichen Einsatzes für das Heimatgefühl im Kreis Wesel sichtbar machen und unterstützen. Der 2012 neu gegründete Posaunenchor Sonsbeck zählt heute 16 Mitglieder im Alter von 13 bis 87 Jahren. Der Chor ist musikalisch im kirchlichen wie im kommunalen Leben fest verankert – mit regelmäßigen Auftritten in Gottesdiensten, Pflegeeinrichtungen, bei Martinsumzügen, dem Kurrendeblasen im Advent und dem Sonsbecker Brunnenlauf.
Musikalisch reicht das Repertoire von klassischen Chorälen bis zu modernen Arrangements. Chorleiter Michael Böhme übernimmt die Ausbildung ehrenamtlich. Mit dem Motto „Lieber Blech spielen als Blech reden“ steht der Chor für gelebte Vielfalt, generationenübergreifenden Zusammenhalt und demokratische Werte – sichtbar etwa durch das Projekt „hör- und sichtbar – Posaunenchorarbeit für Demokratie-Vielfalt-Toleranz“. Besonders hervorzuheben ist das soziale Miteinander im Chor, das sich auch in Zeiten der Pandemie durch kreative Formate wie Freiluftproben zeigte. Durch eine Leader-Förderung konnten digitale Notenstände angeschafft werden, um älteren Mitgliedern mit Sehbeeinträchtigungen weiterhin Teilhabe zu ermöglichen. Der Sonsbecker Chor ist ein junger Vertreter des UNESCO-geschützten Kulturerbes der Posaunenchöre, der Tradition mit Offenheit, sozialem Engagement und kultureller Innovation verbindet.
Bei der Preisverleihung (v.l.): Ulrike Haibach-Daniel (1. Vorsitzende, Rhein-kultur-welt), Michael Böhme (Chorleiter, Posaunenchor Sonsbeck), Landrat Ingo Brohl und Mechthild Zeine (2. Vorsitzende, Heimatverein Dingden). Foto: Kreis Wese