Renate Wirth und Thomas Hesse waren zu Gast in der Reeser Stadtbücherei. Foto: Stadt Rees
27. November 2024 · Rees

Lesung mit Schottergärten und Buchankündigung

Renate Wirth und Thomas Hesse lasen aus ihrem Niederrheinkrimi „Der Turmfalke“

REES. Eine unterhaltsame Lesung mit Spannung, Humor und starken regionalen Bezügen – das erlebten die rund 50 Besucherinnen und Besucher bei der Lesung des Autorenduos Renate Wirth und Thomas Hesse. Sie stellten ihren Niederrhein-Krimi „Der Turmfalke“ in der Stadtbücherei Rees vor.

„Wenn Sie einen Krimi von uns lesen, dann merken Sie schnell, dass Sie am Niederrhein sind“, schmunzelte Thomas Hesse. Der Journalist aus Wesel legt großen Wert darauf, dass die Krimis nicht nur spannend sind, sondern den Niederrhein und die Menschen der Region auch authentisch wiedergeben. „Allerdings mussten wir einige Straßen und teils sogar ein ganzes Dorf neu und ohne Genehmigung bauen“, ergänzte Renate Wirth. Dies ist nötig, weil es die Menschen nicht mögen, wenn im Krimi ihre Straße erwähnt wird und dort sogar ein Mord geschieht. Deshalb existieren die meisten Tatorte in den Krimis von Hesse und Wirth nicht in der Realität oder sind stark verfremdet.

Im Krimi „Der Turmfalke“ wird eine Leiche in einem Vorgarten gefunden. Dies ist aber kein normaler Vorgarten, sondern ein Schottergarten, eine Steinwüste oder „ein Ort des Grauens“, wie die beiden Autoren ihn benannten. Die beiden machten bei ihrer Lesung kein Hehl daraus, dass sie selbst Gartenfreunde sind und Schottergärten als steingewordenen Umweltfrevel missbilligen. Aber ist die Gruppe von Umweltaktivisten, die nachts Schottergärten am Niederrhein mit Farbe besprühen, in den Mord verwickelt?

Thomas Hesse und Renate Wirth lesen mehrere Passagen aus dem Buch, stellen einzelne Personen vor, erzeugen Spannung und Lust zum Weiterlesen. Für Lacher im Publikum sorgte die Szene, als einer der Kriminalkommissare aus Langeweile einen Funktionstest mit seinen seit längere Zeit nicht genutzten Handschellen durchführt und sich selbst ans Lenkrad seines Autos fesselt. Hesse und Wirth verrieten auch einige Interna aus ihrer Krimiwerkstatt. So hätten sie zu Beginn des Schreibens eines Krimis meist keinen durchkonstruierten Plott. „Das führt dazu, dass ich oft selbst überrascht bin, wer schließlich der Täter sei“, verriet Hesse lachend. Renate Wirth berichtete, dass sie jetzt die Gelegenheit hatte, beim Druck ihres Krimis in einer Druckerei in Schleswig-Holstein dabei zu sein zu dürfen. „Wie aus einer fast drei Tonnen schweren Papierrolle innerhalb von zwei Stunden die Seiten unseres Buches entstanden, war faszinierend zuzuschauen“, gestand sie dem Publikum.

Eine wichtige Neuigkeit für ihre Fans konnten die beiden Autoren auch noch bekannt geben: Sie arbeiten an ihrem 17. gemeinsamen Niederrhein-Krimi, der im nächsten Jahr unter dem Titel „Der Wolfshund“ erscheinen soll.

Renate Wirth und Thomas Hesse waren zu Gast in der Reeser Stadtbücherei. Foto: Stadt Rees