
Kritik an der Fördermittel-Absage der Kopfweiden-Pflege
Schneider und Waldeck fordern eine weitere finanzielle Unterstützung
Hintergrund der Anfrage ist die jüngste Meldung, dass wichtige Mittel dafür wegbrechen. Etwa alle sieben Jahre müssen die Kronen der Kopfweide gescheitelt werden, damit der Baum nicht unter dem Gewicht seiner eigenen Äste bricht. Diese aufwändige Arbeit wurde bislang mit 60 Euro je Baum bezuschusst. Nun teilte der Kreis Wesel aber mit, dass das Geld im Winterhalbjahr nicht ausreicht. Grund ist demnach eine ausbleibende Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen. Bislang griff das Land dafür auf EU-Mittel zurück, die zum Jahreswechsel aber wegfallen. „Eine vergleichbare Nachfolgeförderung hat das Land zwar angekündigt, doch nun fließt kein Geld“, sagt Schneider. „Ich kann absolut verstehen, dass sich Naturschützer und viele andere, die sich meist ehrenamtlich um unsere Kopfweiden kümmern, jetzt Sorgen machen“, ergänzt Bundestagskandidat Waldeck.
Daher fordern die SPD-Politiker sowohl den Kreis als auch die Landesregierung auf, nach Lösungen zu suchen. „Die Kopfweide ist Symbol unserer Kulturlandschaft und gleichsam enorm wichtig für die Biodiversität am Niederrhein“, sagt Waldeck: „Nun sind alle gefordert, Wege aufzuzeigen, wie wir dieses Stück Heimat erhalten.“
Vom Grünen NRW-Umweltminister Oliver Krischer möchte die SPD in der Anfrage unter anderem wissen, welche Bedeutung das Land den Kopfweiden beimisst. Zusätzlich bringt der Landtagsabgeordnete Schneider einen neuen Topf zur Finanzierung ins Spiel. Seit wenigen Tagen verteilt das NRW-Umweltministerium sogenannte Umwelt-Schecks. Dahinter verbirgt sich eine Förderung von je 2.000 Euro für einzelne Umweltprojekte. „Ehe Minister Krischer das Geld wahllos mit der Gießkanne im Land verteilt, sollte er die Mittel dahin leiten, wo es wirklich brennt“, fordert Schneider. Daher solle sein Haus dringend prüfen, ob einzelne Schecks nicht gezielt für Initiativen genutzt werden können, die sich um die Kopfweiden am Niederrhein kümmern.
Kevin Waldeck und René Schneider (v.l.) wollen, dass die Förderung bleibt. Foto: Bettina Engel-Albustin