Erste Schicht am neuen Dienstort, dem Neubau der Rettungswache Kerken, für die beiden Notfallsanitäter Daniel Murmann (li.) und Henning Heykamps (re.) sowie die Notfallsanitäter-Auszubildende Nele Haderauer.Foto: Kreis Kleve
3. November 2025 · Kerken

Kreis Kleve nimmt neue Rettungswache in Betrieb

Neuer Standort für die Notfallversorgung im südlichen Kreisgebiet in Kerken

KERKEN. Der Kreis Kleve hat die neu gebaute Rettungswache in Kerken in Betrieb genommen. Seit dem 1. November 2025 sind die Einsatzkräfte am Standort „An der Eyller Mühle 1“ (Ecke Heronger Straße) tätig. Dieser moderne Neubau gehört mit der bereits fertigen neuen Rettungswache Straelen zur geplanten deutlichen Verbesserung der rettungsdienstlichen Versorgung im südlichen Kreisgebiet.

Mit der Inbetriebnahme der neuen Rettungswache Kerken wurde zeitgleich die seit über 40 Jahren genutzte und nicht mehr zeitgemäße Rettungswache in Wachtendonk stillgelegt. „Mit der neuen Rettungswache Kerken stärken wir weiter gezielt die Notfallversorgung in der gesamten Region“, betont Landrat Christoph Gerwers. „Die Bürgerinnen und Bürger im Großraum Geldern / Issum / Kerken / Rheurdt / Straelen / Wachtendonk profitieren künftig von kürzeren Reaktionszeiten und einem deutlich dichteren Netz an Rettungsfahrzeugen und Rettungskräften. Das bedeutet: Mehr Sicherheit für alle.“

Rettungsdienstbedarfsplan

Grundlage für den Bau der insgesamt drei neuen Rettungswachen in Kleve-Donsbrüggen, in Straelen und in Kerken ist der fortgeschriebene Rettungsdienstbedarfsplan des Kreises Kleve. Ein externes Gutachten hatte gezeigt, dass zusätzliche Standorte nötig sind, um die gesetzlich geforderte Hilfsfrist von zwölf Minuten im gesamten Kreisgebiet einhalten zu können. Darüber hinaus wird künftig auch das Gebiet der Gemeinde Rheurdt inklusive des Ortsteils Schaephuysen vom Rettungsdienst des Kreises Kleve versorgt, nachdem dieser Bereich historisch vom Kreis Wesel mitversorgt wurde. „Unser besonderer Dank gilt der Nachbarschaft der Rettungswache Wachtendonk für die gute Gemeinschaft in all den Jahren und dem Kreis Wesel für die jahrzehntelange Unterstützung – die Zusammenarbeit wird sich wie überall an den Kreisgrenzen in der Übergangsphase und auch in Zukunft fortsetzen“, betont Landrat Gerwers.

Vier Rettungswagen

Ab sofort werden tagsüber in der Region vier Rettungswagen (RTW) gleichzeitig zur Verfügung stehen – früher war es lediglich einer. Auch in der Nacht verdoppelt sich die Anzahl auf nun zwei RTW. Die neue Rettungswache Kerken ist derzeit mit einem 24/7-RTW sowie einem zusätzlichen Tages-RTW ausgestattet, der zwischen 7 und 19 Uhr im Einsatz ist – sobald das notwendige Personal akquiriert ist, auch am Wochenende. Hinzu kommen im südlichen Kreisgebiet die Rettungsmittel in Geldern und Wallfahrtsstadt Kevelaer.

„Wir freuen uns, dass wir mit der neuen Rettungswache moderne Arbeitsbedingungen für unsere Kolleginnen und Kollegen schaffen konnten“, erklärt Jürgen Baetzen, Betriebsleiter des Rettungsdienstes des Kreises Kleve. „Die bauliche Qualität, die nachhaltige Energieversorgung und die durchdachte Raumaufteilung machen den Standort zu einem Vorzeigeprojekt. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die zur erfolgreichen Umsetzung beigetragen haben.“

4,1 Millionen Euro investiert

Der rund 4,1 Millionen Euro teure Neubau wurde in nur 16 Monaten von der KKB GmbH und regionalen Fachfirmen realisiert. Drei Fahrzeughallen, eine Waschhalle, getrennte Sozialräume, ein Schulungsraum und diverse Funktionsräume bilden das Herzstück der Rettungswache. Auch in Sachen Nachhaltigkeit setzt das Gebäude Maßstäbe: Mit einem Energiebedarf von nur 42,9 kWh pro Quadratmeter und Jahr unterschreitet das Gebäude deutlich die Anforderungen an ein „Effizienzhaus 40“. Geothermie, Photovoltaik, Lüftung mit Wärmerückgewinnung und ein Gründach sind nur einige der eingesetzten Maßnahmen. Um im Krisenfall einsatzfähig zu bleiben, wurde die Rettungswache auch auf mögliche Stromausfälle vorbereitet: Ein fest installiertes Notstromaggregat sowie eine eigene Betriebstankstelle sorgen für autarke Versorgung im Ernstfall.

In der neuen Rettungswache Geldern/Kerken arbeiten derzeit insgesamt 46 Mitarbeitende sowie sieben Notfallsanitäter-Auszubildende – dieses Team besetzt die beiden Wachen in Geldern und in Kerken.

Erste Schicht am neuen Dienstort, dem Neubau der Rettungswache Kerken, für die beiden Notfallsanitäter Daniel Murmann (li.) und Henning Heykamps (re.) sowie die Notfallsanitäter-Auszubildende Nele Haderauer.Foto: Kreis Kleve