„Kunst ist, wenn man etwas sieht und das nicht mehr aus dem Kopf bekommt“, sagt Ingrid Karsten. So ist der Betrachter aufgerufen, seine eigene Interpretation ihrer Werke zu finden. NN-Fotos: CDS
23. August 2025 · Goch

Ingrid Karsten lädt im August zu ihrer dritten Haus-Ausstellung in Goch ein

„Kunst ist eine stete Reise in das innerste Selbst“

GOCH. Zum dritten Mal nach 2012 und 2016 öffnet die Gocher Künstlerin Ingrid Karsten am Wochenende 30. und 31. August ihr Haus und zeigt ihre facettenreiche Kunst; Kunst, von der sie sagt, dass sie
eine Reise ist. Mit jeder Schicht, die sie aufträgt, und mit jedem Material, das sie wählt, geht diese Reise weiter: Spachtelmasse, Marmormehl, Pigmente, Öle, Acrylfarben und viele andere Materialien aus ihrer „Hexenküche“ erzählen vom Moment des steten Wandels, des niemals auf einer Stelle Stehenbleibens – vor allem in künstlerischer Hinsicht. Schon seit einigen Wochen laufen die Vorbereitungen für die Ausstellung; Bilder werden gehängt, die beste Wirkung auf den Betrachter, der durch die Räume geht, gesucht. „Zwischendurch wird auch noch gemalt“, lacht Ingrid Karsten. Und ihr Mann Klaus ergänzt: „Die Ausstellung im Haus ist praktisch, es ist kein aufwendiger Transport nötig. Nicht zuletzt haben wir die beiden anderen Haus-Ausstellungen in sehr guter Erinnerung.“ Ingrid Karsten will am Ausstellungswochenende im August so viel wie möglich zeigen, und: „Ich male sehr viel und möchte Platz schaffen – deshalb wird es auch eine ,Fundgrube‘ geben.“

„Kunst in Haus und Garten“: Das ist mal abstrakt, mal groß und bunt, mal figürlich und es gibt Tiere (der Blick auf die Affen-Portraits lohnt sich besonders) – der Bilder-Bogen ist weit gespannt. Aus einem alten Rahmen schaut „Onkel Dagobert“ gemütlich Pfeife rauchend den Betrachter an, ganz in hellen Tönen gehalten. Auf die Leinwand hat Ingrid Karsten zuerst Heftseiten aus den Comics geklebt, sie grundiert und darauf dann gemalt. So scheinen die Sprechblasen und Figuren so gerade eben noch durch. Frauenköpfe malt Ingrid Karsten ebenfalls sehr gerne, jeder hat seinen ganz eigenen Charakter. Und in einer Reihe hängend, verstärkt sich dieser außergewöhnliche Eindruck noch. Malen, das bedeutet für Ingrid Karsten, die Vorstellungskraft zu weiten, und Platz für neue Ideen zu machen: „Vieles passiert im Malprozess emotional, spontan und intuitiv. Es muss nicht das totale Chaos sein, aber ein wenig Unordnung kann nicht schaden, um den Gedanken Freiraum zu geben“, sagt sie, „beim Malen bin ich in einer anderen Welt, ich lasse meinen Gefühlen freien Lauf.“ Sie ist überzeugt: Viele Dinge könnte man besser verstehen, wenn man sie malen würde, statt zu versuchen, sie zu erklären.

Seit 2001 stellt Ingrid Karsten ihre Werke aus, lässt die Besucher gleichsam am Entstehungsprozess teilhaben, wenn sich aus den verschiedenen Materialien, dem fließenden Prozess des schnellen Entscheidens, der Zerstörens, des Reduzierens und des Aufbaus etwas Neues herauskristallisiert.

„Die Strukturen meiner Werke, geprägt von Rissen und Spuren, spiegeln die Bewegung des Lebens wider“, beschreibt Ingrid Karsten ihr künstlerisches Schaffen. So können ihre Bilder bis zu 20 Schichten haben und sich durchaus in eine Richtung entwickeln, die ihr nicht gefällt. Kunst begleitet Ingrid Karsten seit mehr als 30 Jahren; nach wenigen Minuten in einem Malkurs bei Minoe Gedina in Kevelaer wusste sie, dass sie das, was sie machen wollte, gefunden hatte. Den Pinsel hat Ingrid Karsten seitdem nicht mehr weggelegt.

Öffnungszeiten

Ihre Ausstellung „Kunst im Haus und Garten“ zeigt Ingrid Karsten im Marderweg 3 in Goch zu diesen Öffnungszeiten:

Samstag, 30. August, und Sonntag, 31. August, jeweils in der Zeit von 12 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen unter www.ingridkarsten.de, E-Mail ingr.karsten@t-online.de

Ingrid Karsten liebt vor allem die großen Formate.

Ingrid Karsten liebt vor allem die großen Formate.

Es wird bunt im Hause Karsten.

Es wird bunt im Hause Karsten.

„Kunst ist, wenn man etwas sieht und das nicht mehr aus dem Kopf bekommt“, sagt Ingrid Karsten. So ist der Betrachter aufgerufen, seine eigene Interpretation ihrer Werke zu finden. NN-Fotos: CDS