Im Herzen Europa(s)
VHS stellt neues Programm 1/2024 für Emmerich und Rees sowie das Schwerpunktthema vor
EMMERICH/REES. Geografisch, historisch, kulturell, politisch, wirtschaftlich – der Begriff „Europa“ vereint zahlreiche Aspekte, die mehr als 700 Millionen Einwohner betreffen. Zudem wird er vielfach auch für die Europäische Union genutzt, in der vom 6. und 9. Juni wieder die Europa-Wahlen anstehen. Doch nicht nur deshalb, auch angesichts der aktuellen großen Herausforderungen, sei Europa in diesem Jahr das Schwerpunktthema der Volkshochschulen in Deutschland, sagt Alf-Thorsten Hausmann, Leiter der VHS Kleve – Wilhelm Frede, bei der Vorstellung des neuen Programms für das erste Halbjahr 2024 im Reeser Rathaus: „Es ist wichtig, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Wir wollen dazu grundlegende Kenntnisse über Europa vermitteln.“
Studienfahrt ins Baltikum
Weiter betont Hausmann, dass die VHS Kleve „auch aus eigenem Antrieb“ das Thema Europa in Fokus genommen habe. In verschiedenen Bereichen werden dazu in den kommenden Monaten ganz unterschiedliche Veranstaltungen angeboten. Dabei sticht beispielsweise die erste mehrtägige Studienfahrt „Baltikum-Idylle: Eine Reise in den Norden Europas“ heraus. Diese führt vom 31. August bis 7. September mit Dozentin Aija Samina-Edelhoff unter anderem nach Riga, auf die Kurische Nehrung, nach Tallin und in verschiedene Nationalparks.
Ein weiteres Highlight ist eine Lesung mit Wladimir Kaminer, der am 23. März in der Klever Stadthalle sein Buch „Frühstück am Rande der Apokalypse“ vorstellt. „Er nutzt Lesungen auch immer dazu, um sich über Themen in und zu Europa zu äußern“, weiß Hausmann.
Zum Thema „Europa bunt und vielfältig“ führt die VHS Kleve einen Fotowettbewerb durch. Einsendeschluss für Beiträge ist der 15. April, zu gewinnen gibt es VHS-Gutscheine.
Das Thema Europa findet sich ebenfalls in den Angeboten „Weltreise durch Wohnzimmer“ sowie „Reise durch die Gärten Europas“ und ebenso in den zahlreichen Sprachkursen, die die VHS auch in Emmerich und Rees anbietet. In der Hansestadt sind es Englisch und Französisch, in Rees zudem Niederländisch und Spanisch.
Bildungsurlaub
In Emmerich findet ein Bildungsurlaub „Stressabbau und Stärkung des Selbstvertrauens und der emotionalen Intelligenz“ ab 17. Juni im Schlösschen Borghees statt. Hierzu müsse man sich mindestens sechs Wochen vorher anmelden, betont Hausmann. Nicht völlig, aber noch relativ neu ist der Lesekreis „Literatur Pur“, der in der Stadtbücherei stattfindet. Diesmal geht es um den Roman „Lichtspiel“ von Daniel Kehlmann. „Das Alter der Teilnehmer ist sehr unterschiedlich, zumeist sind es aber Frauen“, sagt Bücherei-Leiterin Andrea Joosten. Neu im Raum Emmerich sind die Kurse „Chillout Saturday Yin Yoga“, „Yoga meets Pilates“ und Entspannungsübungen „to go“ sowie die Wanderung Sonsbeek – Klarendal in den Niederlanden.
In Rees stehen die beiden Kurse „Phantasiereisen“ und „Sechs heilende Laute“ erstmals im Programmheft. „Generell sind hier die Yoga-Kurse, aber auch Niederländisch für Anfänger immer schnell ausgebucht“, weiß VHS-Chef Hausmann.
Zudem verweist er auf die Online-Vorträge zum Thema Energie, die in Kooperation mit der Verbraucherzentrale NRW stattfinden, wie auch zu Themen der Verbraucherkunde. Gut angenommen werden weiterhin die Angebote „Junge VHS.“
Insgesamt umfasst das neue Programm für das erste Halbjahr 2024 bei der VHS Kleve rund 400 Kurse, die von etwa 180 bis 190 Dozenten durchgeführt werden. Im vergangenen Jahr verzeichnete die VHS mehr als 8.500 Teilnehmer – „es geht langsam wieder in Richtung Stammzahlen“, freut sich Hausmann. Vor den Corona-Lockdowns lagen die Teilnehmerzahlen im fünfstelligen Bereich, „wir bewegen uns wieder in diese Richtung“. Erfreulich dürfte für alle VHS-Interessierten sein, dass die Teilnahmekosten zu 2023 unverändert bleiben.
Personelle Veränderung
Eine Veränderung gibt es dagegen auf personeller und auch auf organisatorischer Ebene: Willi Holtermann, Fachbereichsleiter Arbeit und Beruf sowie Natur – Umwelt – Verbraucherfragen – ist im 38. Jahr bei der VHS und geht Ende Februar in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist Julian Krause, der einen Schwerpunkt im Bereich „Bildung Nachhaltige Entwicklung“ (BNE) haben wird.
Das neue Programm der VHS Kleve – Wilhelm Frede mit allen Angeboten in Rees und Emmerich gibt es weiterhin in Druckform als Magazin, ab Montag findet hierzu die allgemeine Verteilung statt. „Viele melden sich digital an, aber wir haben immer noch genügend Teilnehmer, die auf das Heft warten“, berichtet Hausmann. Zudem gibt es das komplette Programm mit den Anmeldemöglichkeiten auch unter www.vhs-kleve.de.
Michael BühsAuch der Rhein verbindet Europa: Vor dieser Kulisse präsentieren Sabine Boers, Andrea Joosten, Alf-Thorsten Hausmann und Sigrid Mölleken (v. l.) das neue VHS-Programm in Rees. NN-Foto: MB