
Heimspiel für drei Freunde
Robert Peters liest im Goli Theater aus seinem zweiten Roman
Peters (Jahrgang 1957) wuchs in Goch auf, studierte in Düsseldorf und war sein Berufsleben lang Sportjournalist. Rund 20 Jahre leitete er die Sportredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf, noch heute steuert er aus dem Ruhestand wöchentlich Beiträge für den Sportteil bei. Zum Goli hat er auch eine familiäre Beziehung; sein Onkel Karl Skoetsch betrieb das Filmtheater (die Gocher Lichtspiele) bis Mitte der 1980er-Jahre. Dessen Vater Otto hatte das Goli als eines der ersten Kinos in Deutschland 1911 gegründet. Im Kino hat Robert Peters bereits aus seinem ersten Buch „Ich war doch nur ein Schmied“ gelesen, in dem er Motive aus dem Leben seines Großvaters verarbeitete. „Sommer 1971“ nähert sich in zwölf Geschichten der Kleinstadt-Jugend an, den Träumen, den Enttäuschungen, den manchmal bitteren Wahrheiten, den ulkigen, den traurigen Wegen aus der Kindheit ins Erwachsenwerden. Die Geschichten schauen ihren Heldinnen und Helden nicht nur hinterher, sie begleiten sie über den Sommer hinweg, in dem der Film „Woodstock“ im Goli lief und in dem die Musik für alle eine zentrale Rolle spielte. Jede Geschichte hat dabei ihre eigene Musik. Erzählt werden die Geschichten von Reginald, der schon lange tot ist, dessen Geist aber immer noch in der Stadt ist. Wie für alle anderen Figuren gibt es ein Vorbild, gelegentlich gleich mehrere. „Aber es ist keine Chronik, kein Geschichtsbuch über die Gocher Baby-Boomer“, sagt Peters, „sondern reine Fiktion mit ein paar Motiven aus dem richtigen Leben.“ Ein Motiv kann noch besichtigt werden, es ist das Transformatorhaus am ehemaligen Freibad in Goch, an dem sich 1971 die Jugend traf.
Kees Cuypers (Jahrgang 1956) ist seit gemeinsamen Schulzeiten mit Robert (Bob) Peters befreundet. Cuypers gehörte zu aufsehenerregenden Bands wie „Fritz Kids“ und „Kimono Code“. Seit vielen Jahren spielt er mit „Lanko“ quer durch die Musikgeschichte, mit „tr’Endless Vibes“ Stücke von Pink Floyd, in Duos mit seinem Schwager Frank Schut oder Nikolaus Winkelhausen Musik für zwei Gitarren und vieles mehr.
Ottmar Nagel (Jahrgang 1956) besuchte ebenfalls das Gocher Gymnasium. Nach Ausflügen in den Rock fand er seine musikalische Heimat vor allem in der klassischen Gitarrenmusik. Sein Können und seine Begeisterung gab und gibt er seinen Schülern weiter. Und er erlangte im Duo „Alvorada“ mit Lori Lorenzen überregionale Bekanntheit. Nagels Herz schlägt nicht nur für die klassische Gitarrenmusik, sondern auch für den Irish Folk – und für Borussia Mönchengladbach, was nicht immer einfach ist in jüngerer Vergangenheit. Peters lernte er bei der Viktoria kennen, in deren Jugend beide Fußball spielten. Der Kontakt ist nicht abgerissen.
Alle drei fühlen sich noch immer als „Gochse Jonges“. Das vergeht ja nicht. Eintrittskarten gibt es zum Preis von zehn Euro im Vorverkauf bei der Kultourbühne Goch, Markt 2, Goch, unter Telefon 02823/320202 und bei den Veranstaltungen im Goli Theater.

Kees Cuypers ist seit der Schulzeit mit Robert Peters befreundet. Foto: Marcel Vigier

Ottmar Nagel und Robert Peters haben gemeinsam Fußball gespielt. Foto: Ulrich Schäfer
Robert Peters zeichnet das Bild einer Kleinstadt-Jugend. Foto: Gabi Peters