Bernhard Tepaß, Dorothea Trapp, dahinter Landrat Ingo Brohl, Max Trapp, Christoph Hankel (Heimatverein) und Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp (v.l.) enthüllten das Denkmal. NN-Fotos (3): Theo Leie
7. Januar 2025 · Wesel

Heimatverein erinnert an die einst längste Rheinbrücke

Vor 150 Jahren rollte der erste Zug von Wesel nach Büderich / Ein Denkmal erinnert nun an die Geschichte

BÜDERICH. Am vergangenen Silvestertag war es genau 150 Jahre her, dass der erste Zug über die Eisenbahnbrücke von Wesel nach Büderich rollte. Für die Bürger von Wesel war dieser Tag nicht nur ein Abschied vom alten Jahr, sondern auch ein Moment, um an die lange Geschichte dieser bedeutenden Verbindung zu erinnern.

Der Heimatverein Büderich und Gest hat dieses Jubiläum zum Anlass genommen, ein symbolisches Denkmal zu errichten, das die Geschichte der einst längsten Rheinbrücke Europas lebendig hält. Mit Unterstützung der Öffentlichkeit wurde das Denkmal aus Stahlbeton gebaut und am 31. Dezember enthüllt.

2800 Kilogramm

Die Konstruktion wiegt etwa 2.800 Kilogramm und wurde mithilfe eines Radladers aufgestellt. Die Enthüllung erfolgte durch den Geschäftsführer eines bekannten Weseler Bauunternehmens, dessen Vorfahren die Brücke 1874 erbauten.

Die Eisenbahnbrücke von Wesel war nicht nur eine technische Meisterleistung, sondern auch ein bedeutendes Bauwerk für die Region. Ihre Viadukt-Form schützte vor Hochwasserschäden und bot gleichzeitig strategische Vorteile – die Soldaten wollten durch die Bögen gucken, ob da hinten nicht der Holländer steht.

Bereits zur Weltausstellung 1871/72 erhielt die Brücke ein Ehrendiplom für ihre außergewöhnliche Gestaltung. Mit einer Länge von 1.950 Metern war sie 1874 die längste Rheinbrücke Europas – ein Titel, den sie bis 1930 innehatte. Nach ihrer Zerstörung im Jahr 1945 durch den Zweiten Weltkrieg wurde die Brücke zur Ruine, die heute nicht mehr betreten werden darf.

Mit diesem Denkmal, dessen Planung 2022 begann, möchte der Heimatverein Büderich und Gest die Erinnerung an die Brücke lebendig halten. Schließlich ist es ein wichtiges Stück Weseler Geschichte, das weiterhin einen festen Platz in der lokalen Identität einnimmt. Sabrina Peters
Der Heimatverein präsentierte historische Aufnahmen der Eisenbahnbrücke. Das Bild unten zeigt, wie sie heute noch erhalten ist. NN-Fotos: Theo Leie

Der Heimatverein präsentierte historische Aufnahmen der Eisenbahnbrücke. Das Bild unten zeigt, wie sie heute noch erhalten ist. NN-Fotos: Theo Leie Foto: Theo Leie NiederheinNachrichten

Heimatverein erinnert an die einst längste Rheinbrücke

Bernhard Tepaß, Dorothea Trapp, dahinter Landrat Ingo Brohl, Max Trapp, Christoph Hankel (Heimatverein) und Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp (v.l.) enthüllten das Denkmal. NN-Fotos (3): Theo Leie