Gesund und fit: Von der Expedition bis zu Erster Hilfe
Schule am Bienenhaus führte Aktionswoche zum Thema Gesundheit durch
Meist werden die Ideen für die Projektwochen in Millingen ja im Rahmen des „Kinderparlaments“ von Lehrerinnen und Schülern gemeinschaftlich gesammelt. Dieses Mal lief es aber etwas anders, wie Schulleiterin Jasmin Brune erzählt. Denn sowohl die Termine des von langer Hand geplanten Erste-Hilfe-Kurses als auch der Besuch der Ausstellung „Echt klasse“ – zur Vorbeugung und zur Aufklärung von Kindern über sexualisierte Gewalt – fielen auf ein und dieselbe Woche. „Da dachten wir uns: Jetzt füllen wir sie noch mit anderen Sachen und dann haben wir eine perfekte Projektwoche“, sagt Brune. So waren viele Programmpunkte entstanden, die von lehrreich bis schweißtreibend reichten.
Da wäre natürlich der erwähnte Erste-Hilfe-Kurs, der unter dem Projektnamen „Helden wie du“ mit Trainern von Rennecke-Medic stattfand. Hier lernten die Kinder mehr über Druckverbände, die stabile Seitenlage und Herzmassagen. Die theoretischen Inhalte – etwa über die Gefahrenpotenziale von Keimen und Bakterien und den richtigen Umgang mit ihnen – wurden immer wieder mit Experimenten aufgelockert, damit die Schüler das Gelernte gleich selbst nachprüfen und nachvollziehen konnten.
Everest-Expedition
Großes Interesse brachten die Kinder direkt am ersten Tag auch der Exkursion in die Welt des Yoga entgegen. Die wurde altersgerecht gestaltet: als Kinderyoga mit Kuscheltieren. Wie das genau aussah, das kann Jasmin Brune allerdings nicht erläutern, wie sie mit einem Lächeln zugibt. „Lehrer waren verboten.“
Spannend-sportlich wurde es an den Folgetagen in der Turnhalle, nachdem die Lehrerinnen diese nach dem Yoga-Exkurs für die „Everest Expedition“ umgebaut hatten. Bei dieser handelte es sich um eine spezielle Bewegungslandschaft, wie Vertretungslehrerin Theresa Giesen erläutert. „Die Kinder müssen hierbei auf verschiedene Base Camps, um bis zum Gipfel zu gelangen. Hier erwarten sie verschiedene Schwierigkeiten.“ Auf Etappe eins fiel die noch relativ niedrig aus: Nicht den Boden berühren lautete die Devise. Aber da der „Hilfswissenschaftler“ Spezialschuhe trug, konnte er an dieser Stelle noch nebenherlaufen, um seinen Partner bei der Hangelpartie zu unterstützen. Damit war es jedoch schnell vorbei: „Auf der nächsten Etappe ist es dann so schmal, dass beide gleichzeitig klettern müssen“, sagt Giesen. Auf Etappe drei kamen sich die Wissenschaftler sogar entgegen und weil die Luft bekanntlich immer dünner wird, je höher man kommt, brauchte es später noch eine Sauerstoffflasche in Form eines Balles.
In die Projektwoche spielten auch die Themen des „Klasse 2000“-Programms hinein. Dabei handelt es sich um ein Unterrichtsprogramm zur Gesundheitsförderung und Sucht- und Gewaltprävention. Mit den Viertklässlern arbeitete Gesundheitsberaterin Maria Scherf in diesem Zusammenhang vor allem zusammenfassend, da das Programm schon ab Klasse eins Teil des Unterrichts ist. So sprach sie zum Beispiel noch einmal über das Thema Streit. „Es wird immer wieder Streit geben, aber wir müssen Wege heraus finden“, betonte Scherf sie. Ihr gesammeltes Wissen bewiesen die Kinder zudem in einem Quiz. Im Sinne der Wiederholung trug man aber auch noch einmal „Klaros Tipps für ein fittes Leben“ zusammen. Die Empfehlungen umfassen unter anderem so viel Bewegung wie möglich – und damit ist nicht zwingend Sport gemeint – und fünf Portionen Gemüse und Obst pro Tag.
„Die Kinder wissen, dass es wichtig ist gesund zu bleiben“, sagt Jasmin Brune. Warum das so sei, das wüssten sie vorher allerdings noch nicht. „Sie wissen viel darüber, was ungesund und gesund ist, aber nicht, wie wichtig Gesundheit ist und was alles dazugehört“, führt sie fort und nennt gleich ein Beispiel: Glücklichsein. „Ein glücklicher Geist ist die Voraussetzung für einen gesunden Menschen.“
Deshalb war Glück ein Thema, mit dem sich die dritten und vierten Schuljahre intensiver beschäftigten. Hier sprachen sie nicht nur darüber, was sie glücklich macht, wie Glück einen stärken kann und wie Glückssymbole eigentlich in anderen Ländern aussehen, sie erstellten darüber hinaus auch ein Glückstagebuch, um darin zum Beispiel glückliche Momente zu sammeln.
Projektwochen wie diese sind in der Schule am Bienenhaus auf Nachhaltigkeit und Langlebigkeit ausgelegt. Damit die Erfolge nicht verpuffen, werden viele der Inhalte auf der Lernplattform „Moodle“ verewigt. Auf diese können Schüler und Lehrerinnen gleichermaßen zugreifen.
Um Aktionen wie diese durchführen zu können, freut sich die Schule über die Hilfe zahlreicher Unterstützer. Zu ihnen gehören die Sparkasse am Niederrhein, die Volksbank Niederrhein, der Lions Club Rheinberg Juventas und der Förderverein der Schule. T. LangerIn der Turnhalle ging es auf „Everest Expedition“. NN-Foto: Thomas Langer