Gedenktag in der LVR-Klinik
Rund 300 Menschen versammelten sich im Gesellschaftshaus, um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken
BEDBURG-HAU. Am 27. Januar jährte sich zum 80. Mal die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau sowie der beiden Konzentrationslager in Auschwitz. Aus diesem Anlass lud die LVR-Klinik Bedburg-Hau zu einer Gedenkfeier ein. Rund 300 Klinikmitarbeitende, Patienten sowie Anwohner versammelten sich im Gesellschaftshaus der Klinik, um gemeinsam der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken. Dr. Friedrich Leidinger erinnerte an die grausame „T4-Aktion“, bei der Menschen mit geistiger Behinderung und psychischen Erkrankungen systematisch ermordet und zwangssterilisiert wurden. Der Vortrag wurde vom Theater mini-art begleitet, das Auszüge aus dem Stück Ännes letzte Reise aufführte. Zum Abschluss der Gedenkfeier begaben sich die Teilnehmenden zu Fuß zum Klinikdenkmal, wo eine Kranzniederlegung stattfand. Holger Höhmann, Kaufmännischer Klinikdirektor, betonte, dass die LVR-Klinik Bedburg-Hau als Nachfolgeeinrichtung der ehemaligen Rheinischen Heil- und Provinzialanstalten eine schwere Verantwortung trage. Diese Anstalten spielten während des Dritten Reichs eine äußerst unrühmliche Rolle. „Auch, wenn wir heute im rein rechtlichen Sinne nicht schuldig sind, so tragen wir doch Verantwortung. Verantwortung dafür, dass wir uns erinnern.“
Zum Abschluss der Gedenkfeier begaben sich die Teilnehmenden zu Fuß zum Klinikdenkmal, wo eine Kranzniederlegung stattfand. Foto: LVR-Klinik Bedburg-Hau