Zahlreiche interessierte Bürger nutzten die Info-Veranstaltung in der Schule am Westwall, um sich über den aktuellen Zustand des Festungswanderweges und die geplanten Verbesserungen informieren zu lassen und um über das Projekt in der Gelderner Innenstadt zu diskutieren. Foto: van Stephoudt
4. Dezember 2025 · Geldern

Festungswanderweg: Umgestaltung wird konkreter

Infos und Begehung im Rahmen einer Informationsveranstaltung

GELDERN. Auf reges Interesse stieß die Info-Veranstaltung der Stadt Geldern zu möglichen Verbesserungen des sogenannten Festungswanderweges. Zahlreiche Besucher folgten der Einladung in die ehemalige Realschule am Westwall und nutzten die Gelegenheit, sich über den aktuellen Projektstand informieren zu lassen. Zu den Zielen der Planung gehört, den etwa 4,5 Kilometer langen Weg, dessen Route überwiegend auf zugeschütteten ehemaligen Gräben der historischen Festungsstadt verläuft, barrierefrei umzugestalten.

Konkret in diese Planungen eingebunden sind die Abschnitte hinter dem West- und dem Südwall bis hin zur Vogteistraße. Für die Sitzung des Bau- und Planungsausschusses, die am 3. Februar stattfinden wird, sollen nun alle Hinweise in einer Beschlussvorlage zusammengetragen werden, um dann eine Entscheidung über das weitere Vorgehen zu treffen.

Gelderns Erster Beigeordneter Tim van Hees-Clanzett, der sich über die gute Resonanz auf die Einladung der Stadt Geldern freute: „Ich halte das Vorhaben, den Festungswanderweg für alle Menschen nutzbar zu machen, für ein grundsätzlich sehr positives Anliegen. Im Moment, das muss man einräumen, ist dieser Wunsch der Barrierefreiheit nicht in allen Bereichen des Weges gegeben.“ Dabei erinnerte Tim van Hees–Clanzett auch an das „Integrierte Handlungskonzept“ zur Gelderner Innenstadt, das 2013 verfasst wurde und an das „Fuß- und Radwegekonzept“ von 2019. „Schon seinerzeit gehörte die barrierefreie Umgestaltung zu den gewünschten Maßnahmen der Beteiligten. Auch eine ergänzende Beleuchtung soll die Aufenthaltsqualität und die Verkehrssicherheit verbessern“, erläuterte Gelderns Erster Beigeordneter, der eine weitere positive Nachricht zum Projektstand übermitteln konnte. „Unser Antrag auf Förderung dieser Maßnahme erhielt eine Zusage. Die Bewilligung mit einem Fördersatz von 80 Prozent liegt uns mittlerweile vor.“

Die sich abzeichnenden Handlungsschwerpunkte erläuterte Jessica Wey vom Team Erschließung der Stadt Geldern, die verbesserungswürdige oder auch zu enge Passagen des Festungswanderweges mit zahlreichen Bildern verdeutlichte. So werde eine einheitliche befestigte Wegbreite von 2,50 Metern auf der gesamten Länge des Weges angestrebt. Noch vorhandene Poller und Stolperkanten sollen beseitigt werden. Gleichzeitig will man Bankette anlegen, um eine Versickerung des Regenwassers zu erreichen. Unterschiedliche Wegbreiten, wie sie beispielsweise im Bereich „Am Bückelewall“ bestehen, sollen dann der Vergangenheit angehören.

Auf Fragen der Gäste zum Thema Sicherheit, insbesondere in den völlig verdunkelten Abschnitten des Weges, stellte Jessica Wey zudem eine Verbesserung der Beleuchtung in Aussicht: „Im Bereich der Verbindung zwischen Süd- und Westwall soll die Beleuchtung ergänzt werden. Auf weiteren rund 500 Metern wollen wir die vorhandene Beleuchtung erneuern“, so Jessica Wey. Dabei sollen die Leuchten über Bewegungsmelder im kompletten Ausbaubereich gesteuert werden.

Vor einer sich anschließenden Begehung des gesamten Festungswanderweges nutzten die Besucher die Gelegenheit zur Diskussion. Neben etlichen positiven Bewertungen der geplanten Maßnahmen wurden auch Bedenken geäußert, die Befestigung des Weges könnte auch dazu führen, dass Radfahrer oder auch die Nutzer von Elektro-Rollern durch zu schnelles Fahren die Sicherheit der Fußgänger gefährden könnten. Bei einer möglichen Versiegelung durch Asphalt befürchteten Diskussionsteilnehmer, der Charakter des Festungswanderweges könne verloren gehen. Dem hielten andere Versammlungsteilnehmer entgegen, dass die Nutzung des Weges auch Menschen offenstehen müsste, die auf Rollstühle oder Rollatoren angewiesen oder in ihrer Sehfähigkeit eingeschränkt sind.

Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen ist in der nächsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses zu erwarten. Dieser tagt am 3. Februar 2026 im Bürgerforum am Issumer Tor.

Zahlreiche interessierte Bürger nutzten die Info-Veranstaltung in der Schule am Westwall, um sich über den aktuellen Zustand des Festungswanderweges und die geplanten Verbesserungen informieren zu lassen und um über das Projekt in der Gelderner Innenstadt zu diskutieren. Foto: van Stephoudt