Emmerich: Zwei Wählergemeinschaften besuchen Hafen
Vertreter betonen regionale Bedeutung des Container-Terminals
EMMERICH. Eine Delegation politischer Vertreter, bestehend aus Mitgliedern der Vereinigten Wählergemeinschaften Kreis Kleve (VWG), der Bürgergemeinschaft Emmerich (BGE) sowie weiteren Wählergemeinschaften aus Kerken, Goch, Rees, Weeze und Kranenburg, hat die Emmericher Gesellschaft für Hafeninfrastruktur und Immobilienmanagement (EGD) besucht. Begleitet wurde sie von den beiden Kreistagsmitgliedern der VWG.
Geschäftsführer Tobias Mies informierte die Gäste über die aktuellen Entwicklungen und die strategische Bedeutung des Emmericher Hafens für die Region. Der Emmericher Hafen hat sich in den vergangenen Jahren zu einem zentralen Logistikstandort am Niederrhein entwickelt. Mit einem jährlichen Containerumschlag von über 100.000 TEU zählt er zu den bedeutendsten Binnenhäfen Nordrhein-Westfalens. Seine trimodale Anbindung – per Schiff, Bahn und Lkw – sowie die Nähe zu den großen Seehäfen Rotterdam und Antwerpen ermöglichen effiziente Transportwege und stärken die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft. Zudem profitiert der Hafen von seiner strategischen Lage nahe der niederländischen Grenze und der Anbindung an wichtige Absatzmärkte wie den Niederrhein, das Rhein-Ruhr-Gebiet und das Münsterland.
Um den steigenden Anforderungen des globalen Handels gerecht zu werden, wurden in den letzten Jahren umfangreiche Investitionen in die Infrastruktur des Hafens getätigt. So wurde die Hafenfläche um insgesamt 12.000 Quadratmeter erweitert, um zusätzliche Stellplatzkapazitäten und Umschlagmöglichkeiten zu schaffen. Diese Maßnahmen ermöglichen es, flexibler auf Veränderungen in den Warenströmen zu reagieren und die Effizienz der Umschlagprozesse weiter zu erhöhen.
Ein bedeutendes Bauprojekt ist die umfassende Sanierung der Kranbahn des Containerterminals, die im Oktober 2024 mit einem offiziellen Spatenstich begann. Die Baumaßnahmen umfassen den Neubau der landseitigen Kranbahn und die Sanierung der wasserseitigen Kranbahn. Der bestehende Kranbahnbalken wies aufgrund unzureichender Gründung erhebliche Setzungen auf, die zu einem Schiefstand der Krananlagen und erhöhtem Verschleiß führten. Eine der beiden Containerkrananlagen, die das Ende ihrer Lebensdauer erreicht hat, wird durch eine moderne Anlage ersetzt. Das Projekt wird voraussichtlich bis Ende Juli abgeschlossen sein, wobei die Inbetriebnahme des neuen Krans bis Anfang 2026 erfolgen soll. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf etwa 12 Millionen Euro, von denen rund 70 Prozent durch Bundesmittel gefördert werden.
Geschäftsführer Tobias Mies betonte während der Führung die Bedeutung des Hafens für die regionale Wirtschaft: „Das Containerterminal in Emmerich ist den bedeutenden Westhäfen Rotterdam und Antwerpen so nah wie kein anderer deutscher Binnenhafen. Durch diese landesbedeutsame Lage nehmen wir eine wichtige Rolle als Hinterland-Drehscheibe für die großen Seehäfen ein.“
Die politischen Vertreter zeigten sich beeindruckt von der Entwicklung des Hafens und unterstrichen dessen Bedeutung für die wirtschaftliche Zukunft der Region. Der Besuch diente nicht nur dem Informationsaustausch, sondern auch der Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft, um gemeinsam die Wettbewerbsfähigkeit des Niederrheins auszubauen.
Die Delegation aus BGE und VWG beim Besuch des Emmericher Container-Hafens. Foto: privat