Christopher Papendorf, Vorsitzender der Bürgergemeinschaft Emmerich und Bürgermeister-Kandidat 2025. Foto: privat
15. März 2025 · Emmerich

„Emmerich hat viel Potenzial, das bislang liegengelassen wurde“

Christopher Papendorf geht als Bürgermeister-Kandidat der BGE mit einem Fünf-Punkte-Plan ins Wahlrennen

EMMERICH. Voraussichtlich acht Bürgermeister-Kandidaten gehen bei der Kommunalwahl im September in Emmerich ins Rennen. Einer von ihnen ist Christopher Papendorf von der Bürgergemeinschaft Emmerich (BGE). „Wir haben uns Zeit genommen und alles in Ruhe besprochen“, sagt Papendorf. Nachdem die BGE alle Wahlbezirke „qualifiziert besetzt“ hatte, fiel die Entscheidung, auch mit einem eigenen Bürgermeister-Kandidaten anzutreten. Bei der Aufstellungsversammlung am 6. Juni wird sich Papendorf den BGE-Mitgliedern vorstellen– und dabei auch noch einmal die fünf wesentlichen Punkte seines Wahlprogramms präsentiert.

Bei der Entscheidung, als Kandidat anzutreten, sei die aktive Rolle sowohl der BGE als auch im selbst zugefallen, berichtet Papendorf: „Ich wollte, die BGE hat gefragt.“ Vor seiner Zusage besprach sich der zweifache Familienvater noch mit seiner Frau, denn sie sollte die Entscheidung mittragen: „Ich bin freudig-motiviert. Mir ist aber auch bewusst, dass viel Arbeit auf mich zukommt.“

Fünf Punkte hat Papendorf für seinen Wahlkampf formuliert, mit denen er die Bürger in Emmerich überzeugen will. Alles zusammengefasst unter seinem Motto: „Emmerich. Sicher. Machen.“

1. S.O.S. – Sicherheit. Ordnung. Sauberkeit: Bereits seit Jahren habe es für die BGE Priorität, sich für mehr Sicherheit und eine saubere Stadt einzusetzen. „Wir hören immer wieder von mulmigen Gefühlen und Unbehagen der Bürger, gerade in den Abendstunden“, berichtet Papendorf und bezieht sich dabei unter anderem auf die „Entwicklungen rund um den Franz-Wolters-Platz“. Um dem „subjektive Bürgerempfinden, dass es nicht sicher ist“, entgegenzuwirken, will sich Papendorf beispielsweise für eine Ausweitung des kommunalen Ordnungsdienstes einsetzen.

2. Bezahlbarer Wohnraum: Zu steigenden Immobilienpreisen gesellt sich in Emmerich laut Papendorf ein „Mangel an bezahlbarem Wohnraum“. Auch fehlende Barrierefreiheit sei ein Problem. Mindestens 30 Prozent der Neubauten müssen laut des designierten BGE-Kandidaten öffentlich gefördert, Themen wie sozialen Wohnungsbau und niedrige Mieten „müssen wir dringend angehen“.

3. Gesundheitsversorgung: Die BGE will wieder einen jährlichen Gesundheitstag veranstalten, um alle Gesundheitsakteure an einem Tag zusammenzubringen und so die medizinischen Angebote den Bürgern in Emmerich aufzuzeigen. Zwar sei die aktuelle Lage in Emmerich nach der Rettung des St.-Willibrord-Spitals sowie dank des MVZ auf dem ehemaligen Kasernengelände und weiterer Ansiedlungspläne von Allgemein- und Facharztpraxen in Emmerich „nicht mehr dramatisch“. Dennoch dürfe man nichts schönreden; auch gebe es weiter die „Probleme der klassischen Landärzte, die es eigentlich in jeder Kommune gibt“.

4. Kitas, Schulen, Sportstätten: Bei dieser Herausforderung braucht es laut Papendorf „eine schnelle Entwicklung“. Soll heißen: „Wir müssen schneller in der Umsetzung werden.“ Dies betreffe vor allem die Schaffung neuer Kita-Plätze. „Zudem stehen wir weiter für den Neubau des Mittelstufen-Gebäudes der Gesamtschule“, betont Papendorf. Als BGE habe man von Beginn an die Ansicht vertreten, dass die Ausgaben für Sanierung und Umbau des bestehenden Gebäudes „nicht verhältnismäßig“ sein und ein Neubau die „einzig logische Konsequenz“ sei, um eine hohe schulische Qualität in Emmerich sicherzustellen.“ Weiter wünscht sich Papendorf, analog zur jährlichen Spielplatz-Begehung, einen ähnlichen Austausch zu den Sportstätten, auch in Kooperation mit Stadtsportbund und Vereinen.

5. Wirtschaft und Infrastruktur: Christopher Papendorf will die kleinen und mittelständischen Unternehmen als „regionale Champions, die teilweise weltweit unterwegs sind“ stärker fördern und gezielt in Emmerich ansiedeln. Zudem will er die „Start-up-Kultur“ ausbauen, wie auch die Straßen, und den Anschluss ans Wasserstoffnetz vorantreiben. Dies sei wichtig „mit Blick auf die Zeit, wenn Gas als Energieträger zu teuer wird oder ganz wegfällt“. Zudem sei es „ein definitiver Standortvorteil, zusammen mit unserem Hafen, der Bahn und den drei Autobahnanschlüssen“.

Insgesamt sieht Papendorf in Emmerich „viel Potenzial, das bislang liegengelassen wurde“. Bei der Umsetzung wolle er „überparteilich agieren“ und betont mit Blick auf die Situation auf Bundesebene dazu: „Bundespolitik ist absolut nicht Kommunalpolitik. Die Bürger in Emmerich erwarten ein überparteiliches Zusammenarbeiten.“ Für die Kommunalwahl, der er optimistisch für sich und die BGE entgegenblickt, erwartet er eine Stichwahl um das Bürgermeisteramt: „Es wird sich zeigen, wer die Bürger mit seinen Themen überzeugen kann.“

Zur Person

Christopher Papendorf, 41 Jahre, geboren in Emmerich, wohnt mit seiner Ehefrau und zwei Kindern in Elten. Er arbeitet als Regionalbeauftragter bei der IHK Nord-Westfalen. Seit 2017 ist er Mitglied in der BGE, seit 2022 deren Vorsitzender.

Christopher Papendorf, Vorsitzender der Bürgergemeinschaft Emmerich und Bürgermeister-Kandidat 2025. Foto: privat