
Ein Spielplatz in der Ukraine
Auslandshilfe der Freien evangelischen Gemeinde Uedem plant Reise im Sommer
UEDEM. Als Oxana Mudrenok kurz vor Ostern in Uedem ankam, hatte sie 1.700 Reisekilometer und mehr als 20 Stunden Autofahrt hinter sich. Und trotzdem war sie glücklich, denn in Uedem sah sie, was sie sich für ihre ukrainische Heimat wünscht: glückliche Kinder, und zwar viele von ihnen.
Über 150 Kinder hatten sich vor Ostern zu den „Mini Kids Games“ angemeldet, einer Ferienfreizeit mit vielen kreativen Angeboten, Spiel und Spaß. Und genau das wünscht sich Oxana Mudrenok für Uhlia, ein Dorf im Westen der Ukraine. Ihr Dorf.
„Wenn Kinder im Krieg aufwachsen müssen, ist eine unbeschwerte Kindheit kaum möglich. Wenn sie noch dazu ohne Eltern groß werden, haben sie es doppelt schwer“, sagt Oxana Mudrenok. In ihrem Dorf Uhlia leben 300 solcher Kinder, darunter viele Waisen, die aus den umkämpften Gebieten im Osten des Landes fliehen mussten. Sie wachsen jetzt in ärmlichsten Verhältnissen auf. „Hoffnung auf ein unbeschwertes Leben ist für viele dieser Kinder kaum in Sicht“, weiß auch der Uedemer Johannes Jugelt, „aber gemeinsam wollen wir ihnen genau diese Hoffnung spenden.“
Oxana Mudrenok und Johannes Jugelt organisieren zusammen mit anderen in diesen Tagen eine Hilfslieferung der besonderen Art, die im Sommer starten soll. Denn dabei es geht nicht allein darum, Hilfsgüter in die Ukraine zu bringen. „Wir werden auch selbst mit Leuten aus Uedem und Umgebung vor Ort sein, um den Menschen Hoffnung zu spenden, und zwar mit zwei ganz konkreten Projekten“, schildert Jugelt. Er hat zwei Teams zusammengestellt, die im Juli gemeinsam von Uedem nach Uhlia in die Westukraine fahren werden. Ein Team wird dort einen Kinderspielplatz bauen, das andere wird vier Tage lang einen Ferienspaß nach dem Vorbild der „Kids Games“ für die Kinder in der Ukraine organisieren. Über 20 Personen, darunter Studenten und Rentner, werden sich von Uedem aus mit einem Reisebus auf den Weg in die Ukraine machen, um beide Projekte umzusetzen.
Den organisatorischen Rahmen für die Fahrt bieten zwei christliche Organisationen, eine auf ukrainischer und eine auf deutscher Seite. In der Ukraine ist es die Hilfsorganisation U4C („Uniting for Children“ – „Gemeinsam für Kinder“), die von Mudrenok geleitet wird. Und in Deutschland ist es die Auslandshilfe der Freien evangelischen Gemeinde (FeG) Uedem, in der Jugelt sich engagiert. Gemeinsam haben beide Organisationen schon einiges an Hilfe für die Kinder in der Ukraine auf den Weg gebracht – unter anderem ein Spielmobil, mit dem U4C die Waisenhäuser in Uhlia regelmäßig besucht. Unterstützt werden sie bei diesen Projekten von der FeG Auslandshilfe Deutschland, die wichtige Transport- und Planungsleistungen beisteuert und die Hilfslieferungen organisatorisch vorbereitet und begleitet.
„Jetzt planen wir den nächsten Schritt – eine Woche Ferienfreizeit mit Spiel und Spaß und einen Spielplatz für die Kinder, an dem sie spielen, sich bewegen, den Krieg vergessen und einfach Kinder sein können, an dem sie Frieden finden, von Jesus hören und Hoffnung schöpfen können“, beschreibt Johannes Jugelt die gemeinsame Vision. Interessierte, die das Reiseteam begleiten und beim Spielplatzbau oder beim Ferienspaß für die ukrainischen Kinder mithelfen wollen, können sich bei Johannes Jugelt melden, per E-Mail an jo.jugelt@web.de oder unter Telefon 0172/2607173 melden.
Tag der Auslandshilfe
Am Sonntag, 15. Juni, wird es zum Tag der Auslandshilfe einen besonderen Gottesdienst in der FeG Uedem geben. Samuel Piekny, Leiter der FeG Auslandshilfe Deutschlands, wird die Predigt halten. Der Gottesdienst startet um 11 Uhr im Gemeindehaus der FeG Uedem, Am roten Berg 1, parallel findet ein Kindergottesdienst statt.
Anfang Juli wird eine Gruppe von rund 20 Personen mit einer humanitären Mission von Uedem aus in die Ukraine fahren: Im westukrainischen Dorf Uhlia (gesprochen: „Uglia“) wollen die Uedemer einen Kinderspielplatz bauen und eine Ferienfreizeit für ukrainische Waisenkinder organisieren. Foto: FeG Uedem