
Ein Film als Prävention
Tichelpark Cinemas mit einer ganz besonderen Matineeveranstaltung.
KLEVE. Man muss den Satz „Es ist schon alles gesagt, aber noch nicht von allen“ nicht unbedingt negativ auffassen, denn es gibt Dinge, die nicht oft genug in unterschiedlichen Zusammenhängen wiederholt werden können.
Am Sonntag, 18. Mai, um 12 Uhr – zur besten Sonntagsmatineezeit also – zeigt Tichelpark Cinemas in Kleve den Film „Vertrauen“ von Prof. Dr. Fritz Heegner. Worum geht es? 120 Minuten lang dreht sich alles darum, wie ältere Menschen durch skrupellose Betrüger ausgenommen werden. Natürlich: Fast jeder hat schon vom Enkeltrick gehört oder vom falschen Polizisten und irgendwie scheinen viele zu denken: „Kann mir doch nicht passieren!“ Und dann passiert es doch.
Dass der Film in Kleve zu sehen sein wird, hat mit Waltraut Siebert - da Costa Gomez zu tun, denn sie und die Hauptdarstellerin des Films haben – es ist schon ein paar Tage her – in Hamburg zusammen Abitur gemacht. Da Costa Gomez, die in Kleve lange Zeit für die FDP im Rat war, fand die Idee, den Film in Kleve zu zeigen, gut. „Ich habe dann mit Reinhard Berens telefoniert und der war sofort begeistert von der Idee.“
Aber nicht nur Berens war spontan begeistert – bei der Vorführung am 18. Mai wird auch die Kreispolizeibehörde mit im Boot sein. Mit dabei (Kriminalhauptkommissarin Stefanie Bodden-Bergau und Jo Verhoeven, seines Zeichens der Zuständige in Sache Opferschutz. Verhoeven allerdings spricht anstatt von Opfern lieber von Geschädigten oder Verletzten. Opfer, so Verhoeven, sei ein Begriff der nicht unbedingt positiv konnotiert werde. Während Verhoeven eher für das „Danach“ zuständig ist – für Menschen also, denen bereits Schlimmes widerfahren ist – kümmert sich Kollegin Bodden-Bergau eher um das „Davor“: Prävention also.
Die Kreispolizeibehörde Kleve wird am 18. Mai mit einem Info-Stand im Kino sein und bei Bedarf Fragen beantworten. Jo Verhoeven: „Der Film richtet sich aber nicht nur an die älteren Menschen, die von Maschen wie dem Enkeltrick oder dem falschen Polizisten betroffen sind, sondern natürlich auch an deren Verwandte und Bekannte.“
Oft entscheide sich schon in den ersten Minuten eines Anrufs, ob die Betrüger erfolgreich sein werden. Bodden-Bergau: „Da wird ‚von der anderen Seite‘ intensiv recherchiert. Dabei geht es häufig um Menschen mit Vornamen, die heute nicht sehr gebräuchlich sind.“ Wenn ein Vorname wie Edeltraud dann noch mit einer kurzen Telefonnummer kombiniert sei, wüssten die Betrüger schnell: Da handelt es sich wahrscheinlich um eine ältere Dame. Was nicht heißt, dass nicht auch ältere Herren auf Betrüger hereinfallen.
Aufklärung kann es also nicht genug geben und wenn auch das Kino dazu beitragen kann, dann ist das genau Berens‘ Ding. „Es hat sich wieder mal gezeigt, dass ein Netzwerk sehr nützlich ist“, so Berens, der nun zusammen mit Waltraut Siebert - da Costa Gomez darauf hofft, dass viele an diesem Tag den Weg ins Kino finden werden.
Der Eintritt ist frei und der Film garantiert sehenswert. Berens: „Ein Spielfilm für alle, die mit Niveau unterhalten werden wollen.“ Regisseur Fritz Heegner, seines Zeichens in seiner Berufszeit Kriminalpsychologe weiß, wovon zu erzählen ist. Der 92-Jährige wird auch vor Ort sein.
Hoffen auf viele Besucher: Stefanie Bodden-Bergaus (Polizei), Waltraut Siebert - da Costa Gomez (Ideengeberin), Kinochef Reinhard Berens und Jo Verhoeven (Polizei). NN-Foto: HF