
„Die Landschaft in mir“
Landschaft in der Landschaft: „Blaue Stunde“ im Garten des B. C. Koekkoek-Hauses in Kleve
KLEVE. Im Sommer wird das Museum Haus Koekkoek wieder eröffnet. Da schadet es nicht, sich zwischenzeitlich in Erinnerung zu rufen – am 15. Mai zum Beispiel, denn dann wird im Garten des B. C. Koekkoek Hauses die Ausstellung „Blaue Stunde“ eröffnet.
Wenn es um Kunst geht und die Farbe Blau Erwähnung findet, könnte es um Romantik gehen. Wer so denkt, liegt nicht eben falsch, aber muss sich darauf einstellen, dass es bei „Blaue Stunde“ quasi um Romantik in zweiter Instanz geht.
„Inspiriert von der Romantik mit der Malerei Caspar David Friedrichs und der traditionellen chinesischen Landschaftsmalerei erschafft der Künstler Xianwei Zhu faszinierende Bilder“, heißt es in einem Begleittext zur Ausstellung. Muss man sich Sorgen machen? Bilder im Garten – der Witterung ausgesetzt? Kein Problem, denn was die Besucher der „Blauen Stunde“ zu sehen bekommen, sind Reproduktionen auf wetterfesten Alu-Dibond Platten, die – wie sie da im Garten ‚installiert‘ sind und sich mit der Umgebung austauschen – ihre Wirkung nicht verfehlen. Ganz im Gegenteil.
Xianwei Zhu, geboren 1979 in China, übersiedelte nach dem Studium der Kunsterziehung und Malerei nach Deutschland und studierte freie Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart.
Die Natur spielt in seinen Werken eine wichtige Rolle. Was bei Spaziergängen in Tusche skizziert wird, erfährt später eine Transformation in Acryl auf Leinwand. Wer naturgetreue Abbildungen erwartet, sollte umdenken. Die Reproduktionen im Garten des Koekkoek Hauses erzählen von Annäherungen und vom Nachdenken an das und über das Natürliche ohne übernatürlich zu sein.
Es ist nicht immer die Landschaft vor den Augen, „Es ist die Landschaft in mir“, sagt Xianwei Zhu, der seine Bilder im Koekkoeksgarten mit einem alten chinesischen Gedicht „Gedichte vom Kalten Berg“; Autor: Hanshan) kombiniert.
Zuhs Malerei: ein Nachdenken über Landschaften und Natur, das sich irgendwie zurückhaltend Ausdruck verschafft und in Kombination mit dem Garten einen ruhigspannenden Dialog entwickelt. Die Um-Welt als Teil einer poetischen Installation.
Zur Eröffnung der Ausstellung am Samstag, 15. Mai, um 15 Uhr wird der Künstler anwesend sein und eine Performance durchführen. Leider ist der Aufgang zum Garten nicht barrierefrei. Organisiert wurde die Ausstellung vom Freundeskreis der Klever Museen.
Die Öffnungszeiten für „Blaue Stunde“: Samstag, 10. Mai, zwischen 15 und 18 Uhr (Eröffnung zwischen 15 und 16 Uhr); Sonntag, 11. Mai, zwischen 11 und 17 Uhr sowie zu den Kreis Klever KulTourtagen am Samstag, 17. Mai von 14 bis 17 Uhr und am Sonntag, 18. Mai zwischen 11 und 17 Uhr. Auch am Samstag, 17. Mai, wird der Künstler anwesend sein und wetterabhängig eine Malerei-Performance oder Führungen anbieten.
Die ausgestellten Reproduktionen können übrigens (signiert) erworben werden. Die Preis liegen zwischen 400 und 1.200 Euro.
Xianwei Zhu und seine Arbeiten im B.C. Koekkoek Haus.NN-Foto: HF