
Die Burg der 1.000 Jahre
Soeben erschienen: Ein Buch über die wechselvolle Geschichte der Burg Zelem
KRANENBURG. Es war das Jahr 1922, als ein Stück niederrheinischer (und irgendwie auch europäischer) Geschichte in den Besitz der Familie Arden überging. Die Rede ist von der Burg Zelem in Kranenburg-Mehr – einem geschichtsträchtigen Ort.
Die 1000-jährige Geschichte der Burg ist in einem Buch zusammengefasst, das soeben erschienen ist. „Ungeachtet ihrer Gründungsgeschichte erscheint Zelem erst 1377 als Burg [Hues to Zeelem] mit Vorburg gesichert“, heißt es im vom Burgerforscher Dr. Joachim Zeune verfassten Vorwort.
Es folgen Fakten, Legenden und Geschichten. Staunend erfährt man, dass eben hier Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688) während des 30-jährigen Krieges Zuflucht fand und eine Ausbildung genoss. 1635 fand ein Treffen mit Johann Moritz von Nassau statt. Der Prinz wurde in die „Kunst“ des Kriegswesens eingeführt.
Die Burg Zelem einen bedeutenden Ort zu nennen, ist also keineswegs übertrieben. 2014 erschien zum Tag des offenen Denkmals und im Rahmen der Burg-Führungen eine zehnseitige Broschüre. Das jetzt erschienene Buch (die Redaktion für die Veröffentlichung lag bei Victoria Arden) ist gewissermaßen der nächste Schritt. Eine weitere und dann noch umfangreichere Veröffentlichung ist angedacht. Auch die Anregung, angesichts der Tatsache, dass viele Besucher der Burg aus den Niederlanden kommen, eine zweisprachige Version der Burggeschichte zu erstellen, sieht das Ehepaar Jochen und Gudrun Arden als Möglichkeit an. Das Haus ist nicht öffentlich zugänglich, aber pro Jahr finden circa zehn Führungen statt. Im Buch heißt es: „Seit 2024 öffnet Burg Zelem an ausgewählten Tagen für Klein und Groß die Pforten. Auf dem Gelände finden spannende Rittermärchen, interessante Führungen zur Burggeschichte und naturkundliche Abendwanderungen statt. Der Tag des offenen Denkmals ist ein fester Bestandteil des kulturellen Angebots und lockt ebenfalls viele Interessierte an.“
„Die nächsten Führungen finden an den Freitagen, 5. Juli, 2. August und 11. Oktober jeweils um 17 Uhr statt“, berichtet Jochen Arden, der seine Kindheit auf der Burg verbrachte und seit dem Jahr 2000 die Modernisierung betreibt. Arden spricht von der „Erweckung aus dem Dornröschenschlaf“. Mit im Modernisierungsboot: der Landschaftsverband Rheinland (LVR).
Dass zu einem Denkmal nicht nur eine Vorgeschichte gehört, sondern idealerweise auch eine Nachgeschichte, die gemeinhin Zukunft genannt wird, soll die im Jahr 2023 gegründete „Stiftung Burg Zelem“ sicherstellen. In einem Flyer heißt es: „Der Zweck der Stiftung wird verwirklicht durch die Förderung des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege, die Förderung von Kunst und Kultur, durch Führungen, die Durchführung von Forschungs- und Bildungsprojekten im Zusammenhang mit der Burg und der sie umgebenden Kulturlandschaft sowie der Schaffung von Kunst- und Kulturangeboten – insbesondere auf Burg Zelem und in ihrer Umgebung.“
Die Öffnungszeiten für die Burg sowie die Möglichkeit, nach Vereinbarung Zutritt zu bekommen, sind auf der Homepage (https://burg-zelem.de) zu finden.
„Burg Zelem – eine 1000-jährige Geschichte“ erscheint zunächst in einer Auflage von 250 Exemplaren und kann zum Preis von 15 Euro im Buchhandel bestellt werden. Gudrun Arden: „Das Buch ist in Kleve auch in der Buchhandlung Hintzen zu haben.“

Jochen Arden präsentiert das Buch über die Burg Zelem. NN-Foto: Rüdiger Dehnen
Ein geschichtsträchtiger Ort: Die Burg Zelem in Kranenburg-Mehr. NN-Foto: Rüdiger Dehnen