Der Robinsonspielplatz in Kleve wird unter der Woche täglich von vielen Kindern besucht und dort von einem pädagogischen Team betreut – zum Beispiel beim Feuer machen. NN-Foto: SP
12. Juni 2025 · Kleve

Der Robinsonspielplatz in Kleve braucht Unterstützung

Es werden ehrenamtliche Helfer für den Nachmittagsbereich gesucht

KLEVE. Markus Koch, Leiter des Jugendamtes der Stadt Kleve, ist überzeugt: „Es gibt keinen schöneren Platz, um zu arbeiten und Kinder zu betreuen als hier.“ Gemeint ist der Robinsonspielplatz an der Nimweger Straße in Kleve, der ruhig gelegen und idyllisch von einem Wald umgeben ist. Kinder können hier nicht nur unter pädagogischer Aufsicht gemeinsam spielen, sondern auch Feuer machen, Hütten und Dämme bauen, matschen, toben, klettern und die Natur neu entdecken. Doch das dreiköpfige pädagogische „Robi-Team“ braucht dringend Unterstützung von ehrenamtlichen Betreuern, um das gewohnte und kostenlose Betreuungsangebot aufrechterhalten zu können.

Im Sommer wird nämlich eine Erzieherin den Robinsonspielplatz verlassen. Ab dem 1. August wird zwar ein Auszubildender, der eine praxisintegrierte Ausbildung (PiA) zum Erzieher absolvieren wird, das Team wieder verstärken – allerdings nur an drei Tagen in der Woche. An den anderen beiden Tagen – voraussichtlich montags und dienstags – wird er nämlich Schule haben und deshalb nicht vor Ort sein können, wie Erzieher Thomas Lübeck berichtet. Vor allem für diese beiden Tage – aber auch für unvorhergesehene Ausfälle im pädagogischen Team – sucht die Stadt Kleve als Betreiber des Robinsonspielplatzes ehrenamtliche Unterstützung.

„In den Ferien haben wir genug Betreuer, die mithelfen können. Aber im Nachmittagsbereich fehlen uns diese“, sagt Koch. Die Ferien-Unterstützung besteht schließlich aus Schülern, die nur in den eigenen Schulferien die Betreuung am Robinsonspielplatz übernehmen können. Im Nachmittagsbereich würden sie selbst oft noch zur Schule gehen oder lernen müssen. „Deshalb brauchen wir nun flexible Kräfte, die Lust haben, mit Kindern zu arbeiten und gerne in der Natur sind“, sagt Koch. Handwerkliches Geschick ist ebenfalls von großem Vorteil, da es sich bei dem Robinsonspielplatz um einen Abenteuerspielplatz handelt, bei dem es immer etwas zu tun gibt. Außerdem gehört etwa das Bauen von Mobiliar wie Stühlen, Regalen, Bilderrahmen oder anderen Objekten – ebenso wie Kochen, Backen, Sport und Bewegung – zum vielfältigen Angebot des Robinsonspielplatzes. Auch deshalb ist der Abenteuerspielplatz ein Ort, der Kindern eine starke Selbstverwirklichung ermöglicht.

Eine pädagogische Ausbildung müssen Betreuer dennoch nicht mitbringen. „Helfer müssen lediglich volljährig sein und dürfen nicht einschlägig vorbestraft sein, weil sie ja mit Kindern arbeiten“, betont Koch. (Ausreichende) Kenntnisse in Erster Hilfe sind ebenfalls wünschenswert. „Aber das sollte eigentlich jeder haben und kann man gegebenenfalls auch nochmal auffrischen“, sagt Koch. Eine gewisse Flexibilität ist jedoch in jedem Fall von Vorteil, weshalb sich wohl besonders Rentner für die Aufgabe eignen würden. „Wir brauchen eben einen Zettel mit mehreren Namen von Leuten, die wir auch mal spontan kontaktieren könnten, um auszuhelfen“, sagt Koch. Ab August ist – aufgrund des PiA-Azubis – zudem regelmäßige Hilfe voraussichtlich montags und dienstags im Nachmittagsbereich notwendig.

Der Robinsonspielplatz an der Nimweger Straße in Kleve wurde bereits 1972 gegründet. Er ist nicht den ganzen Tag und Abend frei zugänglich, sondern im Sommer von montags bis freitags von 14 bis 19 Uhr und im Winter von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Die Kinder werden in diesem Zeitraum immer von einem pädagogischen Team betreut. Durch den Offenen Ganztag an den Schulen ist der Zulauf ab 14 Uhr in den vergangenen Jahren allerdings weniger geworden. „Da sind es manchmal nur zehn Kinder, die hier spielen. Die meisten kommen erst ab 15 oder 16 Uhr, wenn der Offene Ganztag zu Ende ist. Freitagnachmittags sind es dafür dann aber auch schon mal 40 Kinder, die uns besuchen kommen“, berichtet Lübeck. Das Angebot ist jedoch täglich kostenlos und richtet sich an Kinder ab sechs Jahren bis zum 15. Geburtstag. „Mit dem Tag des 15. Geburtstages werden sie dann von uns mit einer Robi-Torte verabschiedet“, sagt Lübeck. Die Altersspanne würde sonst einfach zu weit reichen. Allerdings ist es meistens nur ein Abschied auf Zeit: „Wenn sie volljährig sind, kommen viele Jugendliche zu uns als Betreuer zurück.“ Schulbedingt ist dies aber eben meist nur in den Schulferien möglich.

Wer das pädagogische Team des Robinsonspielplatzes in Kleve unterstützen möchte, kann sich beim Robinsonspielplatz der Stadt Kleve unter Telefon 02821/13857, per E-Mail an robinson.spielplatz@kleve.de oder bei Markus Koch vom Jugendamt der Stadt Kleve unter Telefon 02821/84-642 melden. Als Aufwandsentschädigung bekommen Betreuer pro Tag 75 Euro. „Aber so etwas macht man nicht fürs Geld“, findet Koch.

Sabrina Peters
Die Holzhäuser bieten eine tolle Spielstätte. NN-Foto: SP

Die Holzhäuser bieten eine tolle Spielstätte. NN-Foto: SP

Der Fußballplatz ist idyllisch im Wald gelegen. NN-Foto: SP

Der Fußballplatz ist idyllisch im Wald gelegen. NN-Foto: SP

Auch eine Möglichkeit zum Federball-Spielen gibt es. NN-Foto: SP

Auch eine Möglichkeit zum Federball-Spielen gibt es. NN-Foto: SP

Der Robinsonspielplatz in Kleve wird unter der Woche täglich von vielen Kindern besucht und dort von einem pädagogischen Team betreut – zum Beispiel beim Feuer machen. NN-Foto: SP