
Der Name ist Programm
Wahlbündnis GfS tritt gemeinsam bei der nächsten Kommunalwahl an
SONSBECK. „Gemeinsam für Sonsbeck“ ist nicht nur Name des Mitte Februar in Sonsbeck gegründeten Wahlbündnisses, sondern soll auch Programm für die nächsten Jahre sein. „Für uns steht die Politik hier vor Ort im Mittelpunkt und das ganz unabhängig von der jeweiligen Parteizugehörigkeit“, sagt Jürgen Kühne (FDP), der zunächst den Vorsitz übernimmt. Zur Seite stehen ihm Dr. Robert Peters (SPD) als Stellvertreter, Sascha Trendelkamp (Bündnis 90/Die Grünen) als Schatzmeister, Michael Vorwerk (BIS) kümmert sich um Webauftritt und Social Media und Kordula Strub (BIS) ist Schriftführerin.
Den Vorstandsmitgliedern ist durchaus bewusst, dass es nur noch sechs Monate bis zur Kommunalwahl sind. Als Wahlbündnis stehe man zwar noch ganz am Anfang, aber man sei durch die langjährige Zusammenarbeit in der Opposition schon ein eingespieltes Team, habe gemeinsame Anträge gestellt und sei jüngst schon zum zweiten Mal zusammen in Haushaltsklausur gegangen. Erklärtes Ziel von „Gemeinsam für Sonsbeck“ (GfS) ist die Ablösung der CDU als Mehrheitsfraktion im Gemeinderat. Dass es grundsätzlich möglich sei, die Christdemokraten zu übertrumpfen, habe die Wahl von Nadine Bogedain gezeigt. „Das hat es vorher in Sonsbeck auch noch nicht gegeben, dass nicht die CDU den Bürgermeister stellt“, sagt Vorwerk, der aktuell an einem Logo und der Fertigstellung der Internetseite arbeitet. Zusammen verfügen die drei Parteien und die freie Wählergemeinschaft über zwölf Sitze, die CDU-Fraktion hat 14. Im neuen Gemeinderat wird es die Opposition in der bekannten Form nicht mehr geben. „Wir sind dann eine Fraktion und hoffentlich nicht mehr in der Minderheit“, sind die Vorstandsmitglieder guter Dinge. Zumal die Basis geschlossen hinter ihnen steht. „Die Mitglieder haben sich jeweils einstimmig für das Bündnis ausgesprochen“, sagt Kühne. Und natürlich hätte man sich auch bei den Parteien auf Kreis- und Landesebene rückversichert. „Wir agieren nicht über Sonsbeck hinaus“, erklärt Kühne, dass das Parteibuch auf lokaler Ebene keine Rolle für die Bündnispartner spielen wird, und betont: „Es geht uns darum, das Beste für Sonsbeck zu erreichen.“
Mit Blick auf die Zeit nach der Wahl ist Kühne wichtig, dass es für die Ratsmitglieder des GfS keinen Fraktionszwang geben wird. Viele Anträge, die von der Opposition gestellt werden, hätten nämlich genau deshalb keine Chance. „Die Mehrheitsfraktion ist nicht immer einer Meinung – aber bei einer Abstimmung schon“, sagt Kühne und ergänzt, „es ist einfach ärgerlich, wenn es nicht mehr um die Sache geht“.
Noch müssen einige Formalitäten erledigt werden, aber dann soll es zügig an die Ausarbeitung des Wahlprogramms gehen. Die Beteiligung der Bürger sei dabei ausdrücklich erwünscht. Man wolle gemeinsam Visionen für Sonsbeck entwickeln. Öffentliche Fraktionssitzungen, Infostände, ein Bürgerbüro und diverse Möglichkeiten zum direkten Austausch sind in Planung. „Wir würden uns freuen, wenn sich mehr Sonsbecker, die etwas bewegen möchten, in die Ortspolitik einbringen“, betonen die Vorstandsmitglieder. Man könne sich auch vorstellen, Wahlkreis-Kandidaten aufzustellen, die überhaupt kein Parteibuch haben (und auch nicht wollen). „Es geht um die Sachkompetenz und nicht um politische Farben“, hat Trendelkamp keine Angst vor dem politischen Diskurs innerhalb der Fraktion. Es sei gut, sich mit unterschiedlichen Argumenten auseinanderzusetzen – zumal es allein darum ginge, gute Entscheidungen für Sonsbeck zu treffen. Anregungen, Ideen, Fragen? Erreichbar ist die Fraktion schon vor Freischaltung der Internetseite per Mail an vorstand@gemeinsam-fuer-sonsbeck.de.
Der Vorstand und Mitglieder von „Gemeinsam für Sonsbeck“. Aus vier Fraktionen im Gemeinderat wird in Zukunft eine. NN-Foto: vs