
Der Kunstrasenplatz in Appeldorn ist spielbereit
Er soll vereinsübergreifend genutzt werden / Platz zwei soll in Wissel entstehen
APPELDORN. Kalkars Bürgermeisterin Britta Schulz wurde es schon recht schwer gemacht. Gleich vier Vereinsvertreter der DJK GW Appeldorn hatten sich ins Tor gestellt, um ihren Schuss abzuwehren. Dabei hätten diese sich bei dem freudigen Anlass auch ruhig etwas gnädiger zeigen können, denn der große Traum der DJK GW Appeldorn ist nun endlich in Erfüllung gegangen: An der Stelle, wo jahrelang ein roter Ascheplatz für so manchen Frust sorgte, konnte nun ein Kunstrasenplatz eröffnet werden – der erste auf Kalkarer Stadtgebiet.
Das war auch für Britta Schulz ein Grund zur Freude. „Ich wollte diese Eröffnung unbedingt noch in den Oktober drücken. Das musste einfach noch klappen“, sagte Schulz, die nur noch bis zum 31. Oktober Bürgermeisterin der Stadt Kalkar ist. Denn zur Kommunalwahl in diesem Jahr war sie nicht mehr angetreten. Der Kunstrasenplatz in Appeldorn war ihr jedoch noch ein ganz besonderes Herzensanliegen. Denn Kunstrasenplätze, so Schulz, seien aufgrund ihrer Wichtigkeit für den hiesigen Sport und auch der Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche ein zentrales Thema im Sportentwicklungskonzeptes gewesen, das im September 2023 verabschiedet worden ist. Allerdings sei es undenkbar, alle fünf zu Kalkar gehörenden Sportvereine mit Kunstrasenplätzen auszustatten. „Deswegen haben wir uns auf Appeldorn und Wissel geeinigt, wo die Kunstrasenplätze vereinsübergreifend genutzt werden können“, sagte Schulz. Das sei auch deshalb möglich, da die Sportvereine vor allem im Jugendbereich durch Spielgemeinschaften teilweise ohnehin schon eng zusammenarbeiten würden.
Insgesamt rund 750.000 Euro hat der Kunstrasenplatz gekostet. „Das ist schon ein Brocken“, sagte Stadtsprecher Harald Münzner. Der Großteil davon sei schließlich aus dem Haushalt der Stadt Kalkar finanziert worden. „Die Mittel dafür waren aber jetzt da“, ergänzte Münzner. Ohne die zusätzliche Bereitschaft der Mitarbeit durch die Ehrenamtlichen der DJK GW Appeldorn sei das Projekt allerdings trotzdem nicht umzusetzen gewesen. „Der Verein hat wirklich vorbildlich mitgearbeitet. An mehreren Wochenenden haben 30 bis 40 Freiwillige rund 850 Quadratmeter gepflastert. Das war insgesamt eine Leistung von 40.000 bis 50.000 Euro, die der Verein da in Eigenleistung erbracht hat“, betonte Münzner. Das Material habe der Verein selbst finanziert und dafür sogar eine Spendenaktion ins Leben gerufen, die online unter https://djk-appeldorn.fussball-kunstrasen.de immer noch eingesehen werden kann. Auch spenden ist weiterhin möglich.
Rund zehn Jahre hat die DJK GW Appeldorn für den Kunstrasenplatz gekämpft, bevor er jetzt Wirklichkeit wurde. Nach dem Baubeginn im Juli konnte er letztendlich zügig in nur drei Monaten fertiggestellt werden. „Das ist auch der guten Zusammenarbeit mit Geo3 zu verdanken“, sagte Münzner.
Als Nächstes soll nun auch der BV Sturm Wissel einen Kunstrasenplatz erhalten. „Die Baugenehmigung dafür liegt bereits vor“, sagte Münzner. Allerdings befände er sich noch nicht im Bau. Der Rat müsse zudem im Haushalt noch Mittel dafür freimachen.
Sabrina Peters
Kalkars Bürgermeisterin Britta Schulz hat schon mal zur Probe aufs Tor geschossen. NN-Foto: Rüdiger Dehnen
Die Jugendfußballer freuten sich gemeinsam mit den Vereinsvertretern und der Stadt Kalkar über die Eröffnung des neuen Kunstrasenplatzes in Appeldorn. NN-Foto: Rüdiger Dehnen