
Campuspraxis nimmt Gestalt an
Ab November: Ambulante Nahversorgung in verschiedenen Fachbereichen
Den Anfang machen im November die Fachbereiche Allgemeinmedizin/hausärztliche Versorgung sowie Orthopädie. Für Anfang 2026 sind dann die Bereiche Hämatologie/Onkologie sowie für die allgemeinmedizinische Versorgung ein diabetologischer Schwerpunkt geplant. Statt wie früher zum Krankenhaus nach Wesel fahren zu müssen, erhalten die Reeser Bürger dann in diesen Bereichen ganz wohnortnah entsprechende Hilfe, zentral gelegen in der Innenstadt am Markt.
Attraktiver Arbeitsplatz
„Gute Erreichbarkeit war uns wichtig“, sagt Heino ten Brink, Geschäftsführer des Gesundheitscampus. Das Konzept soll aber nicht nur den Patienten zugutekommen. „Auch für unsere Mitarbeiter wollten wir moderne Angebote schaffen. Unsere Teams werden in einer Umgebung arbeiten, die technisch, aber auch strukturell auf dem neuesten Stand ist und geeigneten Raum für eine angenehme und effiziente Zusammenarbeit bietet.“ Für die Ärzte sei die Praxis auch aus anderen Gründen attraktiv. „Die Ansprüche haben sich geändert. Ich glaube, es gibt wenige junge Ärzte, die sich selbstständig machen wollen“, sagt ten Brink. Angestellt zu sein habe den Vorteil, selbst keine Investitionen in die Praxis und die IT tragen zu müssen. Ein weiterer Vorteil aus Ärztesicht: „Was wir gerade als Automatismen entwickeln und uns ein bisschen Bürokratie abnimmt, lässt uns noch mehr Zeit für die Patienten. Und wir dürfen und müssen den Standort selbst mitentwickeln“, sagt Francis Patrick Wilbertz, ärztlicher Leiter des MVZ und Leiter der orthopädischen Praxis. „Das ganze Team ist eingebunden.“
Geringere Wartezeiten
Beim Personal sei man bereits gut aufgestellt, sagt Heino ten Brink. Gut sieben Medizinische Fachangestellte umfasst das Team, das vier Ärzte bei ihrer Arbeit unterstützt. Der Bezug zur Stadt zeigt sich auch beim Personal: Zwei der Ärzte stammen selbst aus Rees.
Wie der stellvertretende Geschäftsführer Martin Straatmann erläutert, bilden die im Entstehen befindlichen Räumlichkeiten eine Art Rundgang. Wer die Praxis betritt, kommt zukünftig zunächst zur offenen Anmeldung mit mehreren Self-Check-in-Points, an denen sich die Patienten selbst anmelden können, ohne länger warten zu müssen. Wer Unterstützung bei der Anmeldung benötigt, soll diese ebenfalls bekommen. Im Inneren der Praxis warten dann drei Wartebereiche, mehrere Funktionsräume (unter anderem mit Ultraschall und EKG) sowie insgesamt zehn Sprech- und Behandlungszimmer. Diese bespielen die Ärzte jeweils paarweise für eine effizientere Arbeitsweise. „Damit verkürzen sich für die Patienten die Wartezeiten noch weiter“, sagt Dr. med. Mohammed Safi, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie.
Termine schon jetzt buchbar
Auch wenn die Praxis noch nicht offensteht, der Betrieb hat bereits Fahrt aufgenommen. „Die ersten Termine sind schon vergeben“, sagt Straatmann. Buchen lassen sich Termine unter gesundheitscampuswesel.de/mvz/praxen/campuspraxis-rees. Fragen beantwortet das Team zudem unter Telefon 02851/9798310, immer montags bis freitags von 8 bis 10 Uhr.
Für Rees‘ Bürgermeister Sebastian Hense ist die Ansiedlung der Praxis ein „großer Gewinn“. Das aber nicht nur wegen der direkten Anbindung an das für Rees wichtige evangelische Krankenhaus oder weil die hausärztliche Versorgung im ländlichen Raum schwierig sei. Auch die Onkologie sei ein „Riesenthema. Bislang mussten die Reeser immer mit dem Auto nach Wesel fahren. Jetzt kommt diese Versorgung zu uns nach Rees.“ Auch über die Einbeziehung der Orthopädie und des diabetologischen Schwerpunktes freut er sich, nähmen diese doch verschiedene „Volkskrankheiten“ in den Blick.
Wer sich nach der Eröffnung einmal ohne Termin von der neuen Praxis überzeugen möchte, kann sich den 6. Dezember vormerken: Dann findet vor Ort ein Tag der offenen Tür statt. TLNoch auf einer Baustelle: (v.l.) Gesundheitscampus-Geschäftsführer Heino ten Brink, Bürgermeister Sebastian Hense, Dr. med. Mohammed Safi, Martin Straatmann (stellvertretender Geschäftsführer), Francis Patrick Wilbertz (ärztlicher Leiter MVZ) und Wirtschaftsförderin Sandra Kimm-Hamacher. NN-Foto: Thomas Langer