40 Jahre Kirchenmusik mit Stefan Janßen in Walbeck

WALBECK. Seit 1985 – schon vor dem Beginn seines Musikstudiums - prägt Stefan Janßen das musikalische Leben an St. Nikolaus in Walbeck. Als Organist, Chorleiter und engagierter Lehrer verbindet er seit vier Jahrzehnten Professionalität, Leidenschaft und ein feines Gespür für liturgische Musik.

Schon während der Schulzeit entdeckte Stefan Janßen seine Begeisterung für die Kirchenmusik und erhielt eine erste musikalische Ausbildung bei Hans Feierabend in Geldern und in Xanten. Später studierte er Musik und Theologie in Duisburg und Essen. Hauptberuflich unterrichtet Stefan Janßen an der Städt. Realschule Nettetal, doch seine kirchenmusikalische Heimat blieb die Walbecker Gemeinde.

Besonders wichtig ist ihm eine lebendige, abwechslungsreiche Gestaltung der Liturgie. Dabei spielen die beiden hervorragenden Orgeln aus dem Hause Muhleisen (Strasbourg) eine wichtige Rolle, die unter seiner Leitung geplant wurden.1993 wurden die Orgeln feierlich eingeweiht und bilden seither das klangliche Herzstück der Walbecker Kirche.

An Festtagen Ostern und Weihnachten tragen regelmäßig der Kinderchor, der Kirchenchor, die 1986 gegründete Choralschola und das Orchester unter Konzertmeisterin Liudmilla Chramkova die musikalische Gestaltung. Unter Janßens Leitung reicht das Repertoire von Gregorianik bis zur Moderne – eine musikalische Vielfalt, die am Niederrhein selten so konsequent gepflegt wird.

Mit Humor, Geduld und musikalischer Präzision formte Janßen aus rund 80 Sängerinnen und Sängern einen homogenen, klangstarken Chor. Alle zwei Jahre stellen sich die Sängerinnen und Sänger neuen Herausforderungen bei großen Chorprojekten. Besonders in Erinnerung bleiben die Aufführung von Händels „Messias“ 2016, aufgeführt anlässlich des 325-jährigen Chorjubiläums, sowie die sinfonischen Konzertprogramme „Be thou my vision“ (2022) und „Hör mein Bitten“ (2024).

Auf Reisen machte der Chor unter seiner Leitung Station in renommierten Kirchen: Beispiele sind Saint-Germain-des-Prés in Paris, die Christoffelkathedraal in Roermond, das Straßburger Münster, die Hedwigskathedrale in Berlin, die Jesuitenkirche in Heidelberg, oder die Kathedrale St. Michael und St. Gudula in Brüssel – und in diesem Jahr die Benediktinerabtei Maria Laach.

Während der Probenpause in der Corona-Pandemie wagte Janßen mit seinem Chor ein kreatives Online-Projekt: Für ein Youtube-Video des Chores mit dem Elvis-Klassiker „Can’t help falling in love“ wurden über 70 Tonspuren einzeln eingesungen und digital zusammengeführt. Das Ergebnis, mittlerweile 7.500 Mal aufgerufen und zu finden unter „Chor an St. Nikolaus“, zeigt eindrucksvoll die musikalische Verbundenheit der Sänger in einer herausfordernden Zeit.

Für sein langjähriges Engagement wurde Janßen 2010 mit der Cäcilienmedaille des Bistums Münster ausgezeichnet.

Am zweiten Weihnachtstag, 25. Dezember, soll gefeiert werden. Im Gottesdienst um 11 Uhr erklingt neben anderen Werken die „Missa Festiva“ des zeitgenössischen Kirchenmusikers und Komponisten Hubert Zaindl (*1975). Zaindl ist für seine liturgischen Werke, Messen, Orgelstücke sowie Musik für Kinder-, Jugend- und Musicalproduktionen bekannt. Seine „Missa Festiva“ gehört zu seinen meistaufgeführten Kompositionen und liegt sowohl in einer Orgel- als auch in einer Orchesterfassung vor. Es singt der Kirchenchor an St. Nikolaus, es spielt das bewährte Orchester, die Leitung hat wie immer Stefan Janßen.

Im Anschluss an den Gottesdienst findet im Walbecker Pfarrheim ein Empfang statt – eine Gelegenheit, gemeinsam mit Walbecks Kirchenmusiker auf vier Jahrzehnte Kirchenmusik anzustoßen.