Die Ansicht des Hauses von der Twistedener Straße aus. Foto und Entwurf: verhoeven-architekten

KEVELAER.Die Stifter des Kerpenkate Stiftung Kevelaer gehen neue Wege beim Umgang mit ihrem Stiftungskapitals. Ausschlaggebend ist die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Bislang war das Kerpenkatekapital gut bei einer Bank angelegt und erbrachte respektable Zinsen, die wiederum zur Finanzierung der vielen Stiftungsprojekte eingesetzt wurden. Mittlerweile ist der Festlegungszeitraum abgelaufen, das Geld müsste neu angelegt werden, so Karl Aengenheyster, Vorstandsmitglied der Stiftung. Doch das ist keine Option, denn aktuell müssten für das „nicht unerhebliche“ Stiftungskapital sogar Negativzinsen bezahlt werden. „Ein Trauerspiel“, findet Aengenheyster, der früher als Kämmerer die Finanzen der Stadt Kevelaer verwaltete. Die Kerpenkate-Stifter reagieren auf die Entwicklung und wünschen, das Geld in ein gutes Objekt zu investieren: Sie wollen das Kapital in „Betongeld“ anlegen. Dafür kaufte die Stiftung in Kevelaer ein 1.500 Quadratmeter großes Baugrundstück an der Twistedener Straße/Ecke Hüls. Darauf entsteht ein Mehrfamilienhaus mit 13 Mietwohnungen.

Die Ansicht des Hauses von der Twistedener Straße aus.
Foto und Entwurf: verhoeven-architekten

Architekt ist der Dipl.-Ing. Egon Verhoeven. Der Bauantrag wurde gestellt, in der Dezembersitzung des Kevelaerer Stadtrats soll die Satzung beschlossen werden. „Alles läuft nach Plan“ sagt Egon Verhoeven. „Wir sind in der Spur.“ Für ihn ist es die „Königsdisziplin“ seines Berufes, wenn er über gutes Wohnen nachdenken kann. Das geplante Objekt an der Twistedener Straße habe mit Süd-West eine ideale Lage zur Himmelsrichtung. „Der gestaffelte Baukörper bietet zudem eine anspruchsvolle Architektur.“ Angeboten werden Mietwohnungen in der Größe von 60 bis 100 Quadratmetern. „In der obersten Etage befinden sich sogar Lofts über zwei Etagen“, freut sich Verhoeven. Deren Mietpreis werde wohl höher als der anderer Wohnungen im Objekt. Jede der 13 Wohneinheiten ist barrierefrei, einige sind auch für Behinderte geeignet. Selbstverständlich erhält das Objekt einen Aufzug. Die Wohnungen sollen zu ortsüblichen Mieten angeboten werden. Karl Aengenheyster ist mit der Entwicklung zufrieden: „Eine bessere Rendite können wir derzeit nicht erzielen.“ Wenn alles so gut läuft wie bisher, ist das Objekt zu Weihnachten 2019 bezugsfertig. Bis dahin muss die Stiftung noch eine Durststrecke überwinden, denn ihr fehlen die Einnahmen aus dem Stiftungskapital. Zinsen gibt es nicht mehr und Mieteinnahmen noch nicht. „Wir benötigen Spenden“, sagt Karl Aengenheyster. Er weiß, wie schwer das den Bürgern zu vermitteln ist, angesichts eines beträchtlichen Stiftungskapitals. Doch das darf nicht eingesetzt werden sondern nur die Erträge daraus. „Wir haben vor, die Förderung von Kindern aus sozialschwachen Familien erheblich auszubauen“, erklärt Aengenheyster. Sie soll künftig einen Anteil von 80 Prozent haben. Die restlichen 20 Prozent werden für die Begabtenförderung eingesetzt.

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