KEVELAER. Die Das Leben ist wie ein Mosaik, in dem sich die einzelnen Steine irgendwann zu einem Gesamtbild zusammenfügen, ist eine Lebenserkenntnis von Elfie Knell aus Kevelaer. Einen wichtigen „Stein“ in ihrem Lebensmosaik hat sie vor 50 Jahre kennengelernt.

Elfi und ihre Freundin Moni sind ein Herz und eine Seele. Foto: privat

Seit 50 Jahren verbindet sie eine tiefe Freundschaft mit Moni Eschner. Dafür ist Elfie sehr dankbar. Trotz großer räumlicher Distanz – Moni lebt in Kanada – hält die Verbindung und wird mit den Jahren immer enger. Als 17Jährige nahm Elfie ein Flugzeug nach Vancouver, um ihre in Kanada lebende Tante Maria Ehren Janzen zu besuchen. Hier kam es zu der schicksalhaften Begegnung, die Elfies Leben prägen sollte. Tante Maria fürchtete, die Nichte könne sich im fremden Land, weit weg von zuhause, ohne den Kontakt zu Gleichaltrigen einsam fühlen. Kurz nach der Landung, beim Besuch in einem Restaurant, fragte sie eine dort arbeitende Bekannte: „Kennst du jemanden, der Elfie Gesellschaft leisten könnte?“ Die Gefragte rief umgehend ihre Tochter an, die nicht amüsiert war, sich mit einer unbekannten Deutschen beschäftigen zu sollen. Der aufmerksame Leser ahnt schon: das war Moni. Die beiden fast Gleichaltrigen wurden einander vorgestellt, fanden sich sympathisch und wurden schließlich enge Freundinnen. Zum 50jährigen Bestehen ihrer deutsch-kanadischen Freundschaft flogen Moni Eschner und ihr Partner Mark Porter an den Niederrhein, um das Jubiläum gemeinsam mit Elfie Knell und ihrem Mann Peter, einem gebürtigen Engländer, gebührend zu feiern. Doch sie kamen nicht allein. Begleitet wurden sie von zwei weiteren kanadischen Paaren: Susan und Gordon Gelhorn sowie Sue und Mike Twolan. Auch sie sind – über die Verbindung zu Moni – seit langen Jahren eng mit den Knells befreundet. „Die Kanadier sind so offen, hilfsbereit und freundlich“ lobt Elfie Knell ihre Freunde. Zur Feier der „Goldhochzeit“ von Elfie und Moni dekorierten die Knells ihr Haus mit kanadischen Accessoires, hissten im Garten eine kanadische Flagge und gaben ein Barbecue, zu dem sie auch deutsche Freunde einluden. Gutes Essen, Drinks und Tanz sorgten für ausgelassene Stimmung. Dankbar erinnerten sich die Paare an viele gemeinsam verbrachte Zeiten in Deutschland und Kanada, darunter gemeinsame Urlaube, beispielsweise 1998 bei einer Reise per Hausboot auf dem Shuswap Lake sowie in einem Ferienhaus auf Hawaii. Der freundschaftliche Kontakt der Paare schließt auch die Eltern und Kinder der anderen mit ein. Von Kevelaer aus kommunizierte Moni per Video-Call mit ihrer 92jährigen Mutter in Kanada, umringt von ihren Freundinnen, die alle wissen wollten, wie es Mom und dem im Krankenhaus liegenden Dad geht. Die Tochter von Moni verbrachte als Schülerin einen langen Urlaub in Kevelaer und absolvierte in dieser Zeit ein Praktikum bei einem örtlichen Tierarzt. „Schon nach wenigen Tagen hatte sie gemerkt, Tiermedizin ist nicht mein Fach“, erzählt ihr Mutter. „Das Praktikum war für ihre Orientierung sehr hilfreich.“ Die Tochter wandte sich der Humanmedizin zu und ist inzwischen approbierte Ärztin. Wie kann es gelingen, eine Freundschaft so lange und über eine solch große Distanz zu bewahren? „Sie muss regelmäßig gepflegt werden“, sind sich alle einig. Eine treibende Kraft ist Elfie. „Sie gibt Mensch viel zurück“, loben ihre kanadischen Freundinnen. Gemeinsam planen die vier Paare weitere Urlaube. Von einem sind sie gerade zurückgekehrt. Bei einer Rundreise durch Kroatien ist ihre Verbindung noch enger geworden. Wenn das überhaupt noch möglich ist.

-Anzeige-
Vorheriger ArtikelKühne-Beschäftigte demonstrieren gegen Lohn-Diät
Nächster ArtikelWildgehege in Not: Paten für Pfosten gesucht