STRAELEN. Ein paar Tage dauert es zwar noch bis zum Amtsantritt, das Team des Stadtmarketings stellte sie aber schon jetzt vor: Johanna Heufs ist das 11. Blumenmädchen der Stadt Straelen. Sie wird die Blumenstadt in den kommenden Monaten als Botschafterin vertreten.
Beworben hat sich die 19-Jährige sogar schon letztes Jahr, nun hat es endlich geklappt. Das zeugt schonmal von Begeisterung für das Amt, aber warum genau hat sie sich überhaupt beworben? „Ich fand das Blumenmädchen schon immer toll“, erzählt sie. Ein prägendes Ereignis für sie war diesbezüglich, als sie vor vielen Jahren einen Blumenkranz vom damaligen Blumenmädchen erhielt. Das bereitete ihr eine große Freude – die sie bald auch selbst mit Blumen unter den Menschen verbreiten will. Die Bedeutung des Gartenbaus – der mit seinen regionalen und saisonalen Erzeugnissen besticht – zu vermitteln, liegt ihr ebenfalls sehr am Herzen.
Einen grünen Daumen bringt sie schon von Haus aus mit: „Ich bin im Gartenbau aufgewachsen“, erzählt sie und bezieht sich damit auf den elterlichen Betrieb in Auwel-Holt. Ihr Vater arbeitet mittlerweile bei Landgard in der Erzeugerbetreuung, wo das zukünftige Blumenmädchen bereits einmal Schülern aus den USA die Versteigerung nahebrachte – als hätte sie ihr neues Amt damals schon erahnt.
Heufs hat ihr Abitur vor zwei Jahren in Straelen absolviert, nun steckt sie mitten in einer schulischen Ausbildung zur pharmazeutisch-technischen Assistentin. In der Marktapotheke in Straelen sammelt sie aber schon jetzt praktische Erfahrungen. Ihre Chefin Marta Sommerkamp bestärkte sie übrigens darin, sich noch einmal als Blumenmädchen zu bewerben.
Mit ihrer Berufswahl, so findet Johanna Heufs, bewege sie sich gar nicht so weit weg von der grünen Branche, wie man meinen könne. „In der Ausbildung lerne ich Pflanzen von ihrer medizinischen Seite kennen.“ Das, was sie jetzt lernt, haben ihre Eltern – beide Gartenbauingenieure – schon vor ihr gelernt, erzählt sie. Jetzt kann man auch auf einer Augenhöhe Fachsimpeln.

Mehr als eine Lieblingsblume

Blumenmädchen
Johanna Heufs tritt ihr Amt am 13. Mai auf dem Frühlingsblumenmarkt an.

Eine richtige Lieblingsblume hat das baldige Blumenmädchen zwar nicht, kann aber einige ihrer Evergreens nennen: Dazu gehören etwa Tulpen im Frühling oder Gerbera und Hortensien im Sommer. Auch innerhalb ihrer eigenen vier Wände gehören Blumen für sie fest zur Einrichtung dazu. Aktuell schmücken weiße Rosen und rosa Schleierkraut ihr Schlafzimmer.

Dass Johanna Heufs aber auch sehr kreativ ist, zeigen ihre Hobbys: Seit ihrem 4. Lebensjahr hat sie bereits in mehreren Gruppen getanzt – Ballett, Hip-Hop, sie probiert so ziemlich alles – und seit der Pandemie hat sie auch verstärkt zur impressionistischen Acryl-Malerei gefunden. Auch Geschichte hat es ihr angetan, ihr Lieblingsfach in der Schule: „Ich liebe Museen, vor allem Kunstmuseen. Ich kann die Epoche eines Bildes auf zehn Metern Entfernung bestimmen“, sagt sie mit einem Lachen.

Zepterübergabe im Mai

Als Botschafterin konnte Johanna Heufs schon früher Erfahrungen sammeln, als sie für die Marktapotheke beim „Karriere-Kick“ für ihren Berufszweig warb. Jetzt geht es als Blumenmädchen aber einen großen Schritt weiter in diese Richtung: 30 bis 40 Termine stehen für sie in der kommenden Saison an. Etwas aufgeregt ist sie schon, wie sie zugibt – aber im positiven Sinne.
Los geht es mit dem Frühlingsblumenmarkt am Samstag, 13. Mai, wo sie um 11 Uhr das Blumenzepter von ihrer Vorgängerin Marie van Bebber entgegennehmen wird. Saison-Highlights werden unter anderem das GreenCity-Tour-Event am 24. September und die Grüne Woche in Berlin im Januar sein. Das Ende ihrer Tätigkeit markiert dann das Walbecker Spargelfest im Mai 2024.
Über ihr Kleid, das sie nach einem Tipp von der Walbecker Spargelprinzessin in Moers gekauft hat, hüllt sich Johanna Heufs allerdings noch in Schweigen. Nur mit Mühe kann man ihr ein paar Informationen entlocken: „Wir haben es schon“, sagt sie mit einem Lachen und ergänzt dann: „Die Farbe hatte noch kein Blumenmädchen zuvor.“ Natürlich aber geht es um mehr als nur ein schickes Aussehen, wie sie sowie Christina Beckers und Simon Hoffmanns vom Stadtmarketing betonen. „Wir wollen die verschiedenen Facetten des Blumenmädchens zeigen.“ Und Kleider braucht es dafür nicht zwingend, das steht den jeweiligen Blumenmädchen frei.

Der erwartet Besucher am 13. Mai

Was den Frühlingsblumenmarkt am Samstag, 13. Mai angeht, sind Christina Beckers und Simon Hoffmanns guter Dinge. „Wir sind sehr positiv gestimmt. Das Interesse am ‚Frülingserwachen‘ war sehr groß – auch wenn uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat“, sagt Beckers. Wie zuletzt werden auch zum Frühlingsblumenmarkt rund 50 Beschicker erwartet. „Wir werden die Innenstadt vollbekommen“, sind sie sich sicher. Auch drei große Blumenstände soll es geben, die unter anderem frische Topfpflanzen, Schnittblumen und Gestecke verkaufen werden.
Es gibt natürlich noch mehr zu entdecken: Auf einer Bühne wird Lily Belen Kunstwerke aus frischen Blumen stecken, die stündlich vom Blumenmädchen verlost werden. Es soll Stände mit hausgemachten Gewürzmischungen, Dekoration aus Makramee, selbstgemachten Kissen, Keramiktieren, Insektenhotels und mehr geben. „Es geht mehr in Richtung Handwerk“, sagt Simon Hoffmanns. Die kleinen Besucher können sich auf das Kinderschminken freuen.
Auch für kulinarische Genüsse soll gesorgt sein, wie Christina Beckers ergänzt. So wird der Flammkuchenwagen auch Wein anbieten. Eine gemütliche Atmosphäre ist ein erklärtes Ziel. „Da darf natürlich auch der Nachtisch nicht fehlen.“ Crêpe zum Beispiel, aber auch selbstgemachter Käse aus den Niederlanden wird im Angebot sein.
Wenn es um 11 Uhr um die Amtsübergabe an das neue Blumenmädchen geht, wird nicht nur Bürgermeister Bernd Kuse anwesend sein, sondern auch Walbecks Spargelprinzessin und die Heideprinzessin aus Lüllingen. Für Musik sorgt das Trio „Hardy‘s Jazzband“. Das Ende der Veranstaltung ist für 17 Uhr geplant.
Vorheriger ArtikelEmmerich startet Imagekampagne
Nächster ArtikelParookaville präsentiert größte Line-Up-Phase aller Zeiten