Flora-Quartier
Investor Herbert van Bebber, Landrat Christoph Gerwers, Architekt Harald Hardt und Kleve Bürgermeister Wolfgang Gebing (v.l.) führten NRW-Ministerin Ina Scharrenbach durch das Flora-Quartier. NN-Fotos (2): SP

KLEVE. Wenn der Klever früher zur Margarine-Union arbeiten ging (bis zu 1250 waren es im Jahr 1967), ging er nicht einfach zur Fabrik. „Er hat ,op de Botter‘ gearbeitet“, erklärte Kleves Bürgermeister Wolfgang Gebing Ina Scharrenbach, der Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW). Heute ist der Großteil der ehemaligen Margarine-Union, die später auch unter Unilever oder Clever Stolz fungierte, ein Wohnquartier. 202 Wohnungen sind auf dem gut 25.000 Quadratmeter großen ehemaligen Industriegelände entstanden. Im Oktober vergangenen Jahres erfolgte die Fertigstellung des „Flora-Quartiers“ gegenüber des Klever Bahnhofes, das sich die Ministerin nun bei einem Besuch vor Ort genauestens ansah und zeigen ließ.

Scharrenbach griff dabei sofort die Sprache der Margarine-Union auf. „Es lief wie geschmiert“, sagte die CDU-Politikerin, die vor allem Investor Herbert van Bebber für seinen Mut lobte: „Auf Freiflächen öffentlichen Wohnungsbau zu schaffen ist einfacher. Bei unseren Zielen wird es in Zukunft auch nicht möglich sein, komplett auf die Bebauung von Freiflächen zu verzichten. Aber in eine brachliegende Industriefläche zu investieren, ist etwas Gutes.“

-Anzeige-

Ein Vorzeigeprojekt

Flora-Quartier
Der Blick über das Flora-Quartier.

Das Flora-Quartier in Kleve sei ein Vorzeigeprojekt. „Dachbegrünung, Hybrid-Wärmepunkten und Photovoltaikkonzept: Das Flora-Quartier in Kleve ist ein gutes Beispiel, wie öffentlich-gefördertes Wohnen und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen. Sie haben im Grunde ales richtig gemacht.“ Mit einer Förderung in Höhe von 26,2 Millionen Euro seien 166 der 202 Wohnungen mit Hilfe der öffentlichen Wohnraumförderung des Landes NRW realisiert worden. „Projekte wie das Flora-Quartier zeigen, dass die Wohnbaupolitik der Landesregierung wirkt – auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten“, sagte Scharrenbach. Es sei wichtig, dass es – trotz der steigenden Zinsen und der steigenden Baukosten – Investoren gebe, die Wohnraum auch für sozial Schwächere schaffen würden.

Direkt gegenüber des Klever Bahnhofes – also in zentraler Lage zur Klever Innenstadt – waren alle 202 Wohnungen schnell vermietet. Sie sind zwischen 51 und 137 Quadratmeter groß. „Vor allem das große Angebot an preiswerten Wohnungen, für die ein Wohnberechtigungsschein notwendig ist, deckt einen wichtigen Bedarf ab“, sagte Christoph Gerwers, der Landrat des Kreises Kleve. Dies gelte für alle 166 Wohneinheiten, die im Rahmen der Wohnbauförderung entstanden seien. Bei ihnen kostet der Quadratmeter 6,50 Euro. Für die anderen Wohnungen sind 8,50 Euro pro Quadratmeter veranschlagt.

Ein Zuhause für Jung und Alt

Investor Herbert van Bebber betonte beim Besuch von Ina Scharrenbach besonders die Vielfalt der Mieterinnen und Mieter, die bereits bei der Planung das erklärte Ziel gewesen seien. Das Flora-Quartier solle ein Zuhause für Jung und Alt sein, für Familien und Alleinstehende, für Studenten und Senioren. Eine „grüne Mitte“, in dessen Zentrum sich ein etwa 178 Quadratmeter großes Quartiersgebäude befindet, solle das Miteinander stärken. Es kann von den Mietern für Feierlichkeiten genutzt werden. Die insgesamt neun Wohngebäude umschließen eine 3.400 Quadratmeter große Gemeinschaftsgrünfläche mit Rückzugsmöglichkeiten, Sitzgelegenheiten und einem Kinderspielplatz. Für alle PKW gibt es eine Tiefgarage, für Fahrräder einen eigenen Stellplatz.

Die Förderdarlehen des Landes NRW, mit denen auch das Flora-Quartier finanziert wurde, vermittelt der Kreis Kleve. Sie können sowohl zum Mietwohnungsbau als auch für selbst genutzten Wohnraum beantragt werden. 2022 wurden 18,7 Millionen Euro ausgeschüttet. Für dieses Jahr wurden zunächst 12,5 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Weitere Informationen gibt es online unter www.kreis-kleve.de (Suchbegriff: „Wohnungsbauförderung“).

Vorheriger ArtikelRheinberg: Zwei Zelte für die Flüchtlingsunterkunft
Nächster ArtikelAirport Weeze: Deutliches Plus bei Flügen und Reisezielen